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Rebellion der Verlorenen

Rebellion der Verlorenen

Titel: Rebellion der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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machte einen verlassenen Eindruck. Und genau das war es, was sie so sehr beunruhigte.
    Selbst die Bucht schien auf den zweiten Blick seit einer Ewigkeit nicht mehr benutzt worden zu sein. Von den Wänden hatten sich die Fliesen gelöst, und als die Alderaan aufgesetzt hatte, war eine mächtige Staubwolke aufgestiegen. Niemand überwachte die Ausgänge oder den Himmel über der näheren Umgebung. Wenn Leia auf Kollisionskurs mit einem Gebäude gegangen wäre, hätte sie niemand gewarnt.
    Für einen Planeten, der soeben der Neuen Republik den Krieg erklärt hatte, kam ihr das äußerst seltsam vor.
    Es sei denn, Kueller griff auf dieselben Tricks zurück, die die Rebellen im Kampf gegen das Imperium angewandt hatten: Immer
    das Unerwartete tun, den Gegner überraschen.
    Das würde darauf hindeuten, daß Kueller mit unterlegenen Streitkräften operierte. Kleine Flotten bedienten sich stets solcher Guerillataktiken; das verschaffte ihnen entscheidende Vorteile.
    Leia wünschte sich, mit Wedge Kontakt aufnehmen zu können. Er würde seinen Angriff völlig anders staffeln, wenn er wüßte, daß Kueller nur über geringe Streitkräfte verfügte, und Leia hielt angesichts dieser Lage einen Frontalangriff für angebracht. Wenn Wedge jedoch glaubte, daß Kueller eine große Armada befehligte, so würde er es mit strategischen Mitteln versuchen und möglicherweise die Kampfpläne für den Ernstfall einsetzen, die Coruscant im Laufe der Jahre entwickelt hatte.
    Leia konnte niemanden in ihrer Umgebung spüren. Sie holte ihr Lichtschwert und ihren Blaster und aktivierte die Alarmanlage der Alderaan. Anschließend machte sie die Selbstzerstörung scharf, für den Fall, daß irgend jemand, der nicht zu den wenigen Befugten gehörte, das Schiff ungeachtet der Alarmanlage betreten sollte. Damit waren Luke und Wedge die einzigen, die das Schiff außer ihr nutzen konnten.
    Dann trat sie nach draußen.
    Die Luft roch abgestanden. Bei jedem Schritt wirbelten Staubwolken auf. Die Geräte rings um sie waren verrostet; die Computerverschalungen aufgerissen. Diese Andockbucht war nicht bloß verlassen, man hatte sie mutwillig zerstört. Jemand hatte verhindern wollen, daß sie jemals wieder benutzt wurde.
    Leia ging zum Tor der Bucht. Man hatte es aufgestemmt.
    Winzige Fußabdrücke im Staub zeigten, daß jemand hiergewesen war - vermutlich nicht diejenigen, für die die Anlage erbaut worden war. Sie trat in das verblassende Tageslicht hinaus und sah Dutzende von Gebäuden in unterschiedlichen Stadien der Verwahrlosung.
    Allem Anschein nach lebte schon lange niemand mehr auf Almania.
    Und doch konnte sie Luke jetzt spüren - er schien ihr viel näher zu sein -, und sie spürte andere Präsenzen in der Macht, allerdings in großer Entfernung. Sie konnte nicht sagen, wie viele es waren.
    Sie würde ihrem Gefühl folgen müssen, um Luke zu finden.
    jemand beobachtete sie.
    Leia wirbelte herum. Der plötzliche Eindruck überraschte sie ebenso, als hätte sie jemanden über die Straße huschen sehen. Aber sie war allein. Sie konnte niemanden entdecken, niemanden spüren, niemanden hören. Nichts hatte sich verändert. Trotzdem hatte sie auf einmal ein Kribbeln auf der Haut verspürt, und ihre Nackenhaare hatten sich aufgestellt. Sie ließ die Hand auf den Kolben ihres Blasters fallen, eine alte, tief verwurzelte nervöse Angwohnheit.
    Die Schatten in der Andockbucht waren tief und schwarz, aber sie bewegten  sich  nicht.   Sie  hörte   keinen   Atem,  sah  nichts  in  der
    Dunkelheit funkeln.
    Sie war allein.
    Jemand beobachtete sie.
    Überwachung? Aber was an Überwachungsgeräten zu sehen war, war zerstört. Dazu die zerbröckelnden Plattenwege rings um die Türen, die eingeschlagenen Glasscheiben. Irgend etwas Schreckliches war an diesem Ort geschehen, und sie hatte keine Ahnung, was. Aber sie wußte, daß normale Überwachungs-methoden hier nicht funktionieren würden.
    Leia atmete tief durch. Sie verspürte wenig Neigung, die Alderaan hinter sich zu lassen, wußte aber, daß sie keine andere Wahl hatte. Vielleicht war ja Luke der Ursprung ihrer seltsamen unbestimmten Empfindung.
    Oder Kueller.
    Wahrscheinlich Kueller. Er hatte gewollt, daß sie hierherkam. Er hatte ihr Luke gezeigt, und er hatte ihr Botschaften übermittelt. Und die Landung war viel zu leicht gewesen.
    Vielleicht war es vor allem das, was sie so beunruhigte. Irgend jemand hätte auf sie aufmerksam werden müssen; irgend jemand hätte sie an der Landung hindern

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