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Rebellion des Herzens

Rebellion des Herzens

Titel: Rebellion des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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einander.
    Aber Cassie hatte ihrer Mutter, als sie im Frühling des letzten Jahres nach Hause gekommen war, alles über die Catlins und die MacKauleys erzählt. Auch über ihre neue Freundin, Jenny Catlin, die zwei Jahre jünger als Cassie war, hatte sie gesprochen. Cassie hatte Jenny bei diesem Besuch in tiefster Melancholie vorgefunden, weil sie das richtige Alter erreicht hatte, um zu heiraten, und weil die einzigen gutaussehenden jungen Männer zufällig R. J. MacKauleys vier Söhne waren – und damit unglücklicherweise ihre geschworenen Feinde.
    Cassie wünschte sich mittlerweile wirklich, daß Jenny die MacKauley-Männer nicht im selben Atemzug mit einer Hochzeit erwähnt hätte. Die Tatsache hatte sie auf den Gedanken gebracht, daß Jenny die Männer vielleicht nicht in demselben Licht sah wie ihre Mutter und ihr älterer Bruder. Dadurch war ihr dann auch aufgefallen, wie Clayton MacKauley, R. J.'s jüngster Sohn, Jenny in der Kirche anstarrte, und wie das junge Mädchen jedesmal, wenn sie ihn dabei erwischte, errötete.
    Auch das wird dich wahrscheinlich nicht überraschen, Mama, aber es ist mir gelungen, die Stuarts in diese Fehde mit hineinzuziehen – zumindest den Teil der Stuarts, der hier lebt. Papa weiß bisher noch nichts davon, aber ich bin sicher, daß er nicht glücklich darüber sein wird, wenn er es herausfindet. Schließlich werde ich wieder nach Wyoming gehen, aber er muß, wenn ich weg bin, auch weiterhin mit diesen Leuten leben. Aber bevor du anfängst, ihn dafür zu verfluchen, daß er meine Einmischung zugelassen hat, muß ich dir sagen, daß er nicht hier war, um mich davon abzuhalten. Genaugenommen hat es angefangen, bevor er weggegangen ist, kurz nach meiner Ankunft hier, aber das Ganze hat sich im geheimen abgespielt, wie eine Verschwörung, und dann bekam Papa einen Brief von diesem Mann in Nordtexas, mit dem er seit zwei Jahren um einen Preisbullen feilscht, und dieser Mann hatte sich endlich entschlossen, das Tier zu verkaufen, und du darfst Papa auch keine Vorwürfe machen, daß er mich allein gelassen hat, um seinen neuen Bullen zu holen, denn er hat gedacht, er würde weniger als zwei Wochen dafür brauchen, und ich bin immerhin zwanzig und vollauf in der Lage, seine Ranch zu führen – wenn ich mich nicht gerade in anderer Leute Angelegenheiten einmische. Außerdem wollte er, daß ich mit ihm fahre, aber das wollte ich nicht, da ich ja schon angefangen hatte, mich … na ja, ich weiß nicht recht, wie ich es ausdrücken soll. Ich habe mich also mal wieder als Kupplerin versucht, und diesmal hatte ich unglücklicherweise Erfolg damit.
    Es ist mir gelungen, Jenny Catlin und Clayton MacKauley davon zu überzeugen, daß sie ineinander verliebt seien. Und es sah auch wirklich so aus, Mama. Sie waren so überrascht und entzückt von meinen kleinen Schwindeleien. Es war ganz einfach, sie zusammenzubringen und ihnen nur drei Wochen später dabei zu helfen, nach Austin zu kommen, um heimlich zu heiraten. Unglücklicherweise haben sie in der Hochzeitsnacht herausgefunden, daß keiner den anderen wirklich liebt, daß sich die ganze Romanze nur in meiner optimistischen Phantasie abgespielt hat.
    Anscheinend habe ich die Situation vollkommen mißverstanden, aber das ist ja nichts Neues. Ich scheine das ziemlich regelmäßig zu tun, wie du wohl weißt. Natürlich habe ich versucht, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Ich bin zur Catlin-Ranch gegangen und habe versucht, allen zu erklären, daß meine Absichten gut, nur leider fehlgeleitet waren. Dorothy Catlin wollte nicht mit mir sprechen. Ihr Sohn Buck gab mir den Rat, Texas zu verlassen und nie mehr wiederzukommen.
    Buck hatte es zwar nicht ganz so nett ausgedrückt, aber ihre Mutter brauchte nicht zu wissen, wie garstig er in seinem Zorn gewesen war, und sie brauchte auch nichts von den Drohungen der MacKauleys zu erfahren, die ihr sogar eine Frist gesetzt hatten. Wenn sie bis zu einem bestimmten Tag nicht aus Texas verschwunden wäre, wollten sie die Ranch ihres Vaters niederbrennen. Es bestand wohl auch keine Notwendigkeit, zu erwähnen, daß Richard MacKauley ihre Post aus der Stadt mitgenommen und ihr dann erzählt hatte, er habe sie verloren, was auch der Grund dafür war, warum sie in den vergangenen sechs Wochen keinen Brief mehr von ihrer Mutter erhalten hatte. Ein andermal war sie aus der Bank in Caully gekommen und mußte feststellen, daß jemand die Sitzbank und den Fußboden ihrer Kutsche mit Zuckersirup übergossen

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