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Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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die unter den besonderen Bedingungen des Amazonasgebietes gedeihen, haben teilweise seltsam anmutende Formen und Verhaltensweisen angenommen. So klettern beispielsweise viele Tiere hoch in das Blätterdach des Regenwaldes oder schwimmen an den seichten Flussufern entlang, da es hier reichlich Licht und Nahrung gibt. Die Tiere, die sich dem Leben am und im Wasser verschrieben haben, bieten aus europäischer Sicht einen eher ungewöhnlichen Anblick. Der Tapir (
Tapirus bairdii
) z. B. sieht aus wie eine Mischung aus Rhinozeros und Pferd. Die schier undurchdringlichen Tieflandregenwälder Südamerikas bilden jedoch nicht »nur« die Heimat von vielen Tier- und Pflanzenarten, auch etwa 20 Mio. Menschen indianischer und portugiesischer Abstammung leben hier als Jäger, Fischer und Bauern im Dschungel.
    Baum der Reisenden
    Der aus Madagaskar stammende Baum der Reisenden (
Ravenala madagascariensis
) gehört zur Familie der Bananengewächse. Die jungen Pflanzen erscheinen zunächst ohne Stamm über der Erde, da die Blätter an einem unterirdischen Wurzelstock entstehen. Erst die vertrockneten Basen älterer, abgestorbener Blätter bilden einen immer höher werdenden Stamm, so dass der Baum eine Höhe von 25 m erreichen kann. Die Blattstiele sind an der Basis miteinander verwoben und gleichen in ihrem Aussehen einem geflochtenen Korb. In den Achseln der Tragblätter entwickeln sich weiße Blütenstände, die einen für Kolibris anziehenden Nektar absondern. Seinen Namen verdankt der Baum seinen kahnförmigen Blättern, in denen sich rund 1,5 l Flüssigkeit ansammeln, an die ein durstiger Reisender durch Anstechen des Blattgrundes gelangen kann. Auf Madagaskar ist der Baum zum Symbol der Abholzung geworden, da er sich auf durch Feuer gerodeten Flächen stark ausbreitet. Er ist die Charakterpflanze der Sekundärvegetation, da seine unterirdischen Organe die Brandrodung überleben können.
    Das Gebiet des Amazonas gehört zu den stark bedrohten Lebensräumen der Erde, denn über die Hälfte des ursprünglichen Amazonasregenwaldes ist bis heute bereits zerstört. Nach Schätzungen des World Resources Institute (WRI) ist die verbleibende Hälfte des Urwaldes am Amazonas akut durch Zerstörung bedroht, wobei der Holzeinschlag an erster Stelle steht. Ölförderung, der Bau von Staudämmen, Bergbau und Brandrodung spielen ebenfalls eine große Rolle.
    Afrikas Urwälder
    Das Kongobecken, Madagaskar und die südliche Küste von Westafrika stellen die drei großen Gebiete des Kontinents dar, in denen Urwälder zu finden sind. Die afrikanischen Regenwälder sind die Heimat der Menschenaffen. Die letzten Lebensräume der Schimpansen, Gorillas und Bonobos sind jedoch von der fortschreitenden Zerstörung bedroht. Auch der hier lebende Waldelefant (
Loxodonta cyclotis
) gehört zu den am meisten bedrohten Tierarten der Welt.
    Die jährliche Niederschlagsmenge der drei Regionen unterscheidet sich erheblich voneinander. Im Kongobecken überschreitet sie die Marke von 1500 mm. Die Feuchtigkeit wird hier im Wesentlichen aus dem südlichen Atlantischen Ozean zugeführt. Auch im südlichen Teil Westafrikas wird der Wasserdampf, der für Niederschläge nötig ist, vom Meer herantransportiert. Deutlich mehr Niederschläge an der Ostküste von Madagaskar (2000–3000 mm im Jahr) sind durch die Berge bedingt. Tropische Regenwälder sind nur an der Ostküste Madagaskars zu finden, da der Westteil der Insel im Regenschatten der Gebirge liegt.
    Der zentralafrikanische Regenwaldgürtel erstreckt sich von Kamerun und Gabun am Atlantik über den Kongo bis nach Kenia und Tansania am Indischen Ozean. Die Demokratische Republik Kongo ist das Land mit der größten Tier- und Pflanzenvielfalt. Seine Regenwälder beheimaten Zwergschimpansen, Gorillas, Okapis und Waldelefanten und in den Bergregenwäldern von Rwanda und Burundi sind die Berggorillas (
Gorilla gorilla beringei
) zu Hause. Im Kongobecken leben verschiedene Bevölkerungsgruppen, die alle vom Erhalt der Wälder abhängig sind. Dazu gehören sowohl die West-Bantus als auch die Pygmäen. Pygmäen ernähren sich von der Jagd und von den Früchten des Waldes, die sie auch als Medizin zu nutzen wissen. Zur Erhaltung der Artenvielfalt und der sensiblen Waldökosysteme wurde mit Unterstützung der Internationalen Union für die Erhaltung der Natur und der natürlichen Hilfsquellen (IUCN) das Zentralafrikaprojekt ins Lebengerufen, das für jedes Land einzelne Pilotprojekte entwickelt.
    Vom Aussterben

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