Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde
bedroht
Das Sumatra-Nashorn (
Dicerorhinus sumatrensis
) ist mit einer Schulterhöhe von nur 1,10–1,50 m der kleinste Vertreter der Nashörner. Die Heimat dieser Nashornart sind wenige Gebiete auf Südsumatra und Borneo, Thailand, Myanmar (Burma) und im malaiischen Reservat Sungei Dusun. Neben der Holzwirtschaft, die zunehmend ihren natürlichen Lebensraum vernichtet, werden sie oft Opfer von Wilderern, denn man schreibt ihrem Horn magische und medizinische Kräfte zu. Der Gesamtbestand des Sumatra-Nashorns wird auf 300 Tiere geschätzt, d. h. es ist unmittelbar von der Ausrottung bedroht. Deswegen hat das Washingtoner Artenschutzübereinkommen das Sumatra-Nashorn unter Schutz gestellt.
Die Wälder Westafrikas wurden ursprünglich nicht von Menschen genutzt, da die Savanne einen komfortableren Lebensraum darstellte. Durch das Anwachsen der Bevölkerung rückte der immergrüne Wald jedoch immer stärker in das Zentrum des Interesses der Menschen, bot er doch eine Vielzahl von Pflanzen mit wirtschaftlicher Bedeutung. Die kommerzielle Nutzung von Wert-hölzern wie Mahagoni und Limba begann um 1880 und kaum hundert Jahre später waren schon fast zwei Drittel der Regenwaldfläche in Westafrika abgeholzt. Die heute noch verbliebenen 10 % versucht man durch Naturreservate zu erhalten. Auch in Madagaskar gibt es kleine Reste von Urwald. Aufgrund der geografischen Abspaltung von Afrika haben sich auf dem Eiland viele endemische Arten entwickelt, also Tiere und Pflanzen, die auf ein bestimmtes Verbreitungsgebiet beschränkt sind. Auf Madagaskar sind 80 % der Pflanzen und über 90 % der Amphibien- und Reptilienarten endemisch und auch die Lemuren trifft man nirgendwo sonst auf der Welt an. Die Flora Madagaskars stellt 683 Orchideen-Arten.
Von der ursprünglichen Regenwaldfläche Madagaskars sind aufgrund von Abholzung und Brandrodung nur noch 10 % übrig.
Die Regenwälder Australiens
Die Regenwälder dieses Kontinents erstrecken sich entlang der Nordostküste. Sie umfassen im Bundesstaat Queensland eine Fläche von insgesamt 10 500 km 2 . Es handelt sich um zwei Regenwaldgebiete, die durch Eukalyptuswälder voneinander getrennt sind. Das größere der beiden liegt zwischen Cooktown und Townsville und führt bis auf die Berghänge des Mount Bartel, der eine Höhe von 1600 m erreicht. Das zweite Gebiet liegt weiter im Norden auf der Kap-York-Halbinsel. Die Artenvielfalt dieser Wälder ist gering, die Anzahl der Blütenpflanzen beträgt lediglich 10 % derjenigen in den Regenwäldern Südostasiens. Über die ursprüngliche Größe der Regenwaldgebiete gibt es unter Wissenschaftlern unterschiedliche Theorien, unbestritten ist jedoch die Tatsache, dass heute nur noch Relikte erhalten sind. Die größte Bedrohung für die australischen Wälder sind Waldbrände, die fast jedes Jahr in diesen Regionen wüten. Die Regenwälder Australiens sind bis auf die Kap-York-Insel mit einem generellen Fällverbot belegt und als Welterbe ausgewiesen.
Die Dschungel Südostasiens
In Südostasien haben sich Mangrovenwälder, Küsten- und Sumpfwälder, Tieflandwälder und Monsunwälder entwickelt. Neben 500 verschiedenen Säugetieren und mehr als 1600 Vogelarten sind hier auchrund 30000 höher entwickelte Pflanzenarten zu finden. Die letzten Regenwaldreste Südasiens befinden sich entlang der Westküste, den sog. Westghats und in den Bergen der Insel Sri Lanka. Auf dem südostasiatischen Festland wurden die Wälder ebenfalls aufgrund wirtschaftlicher Interessen so stark zerstört, dass die dort vorkommenden Reste nicht mehr als Regen- oder Monsunwälder bezeichnet werden können. In den Regenwäldern Südostasiens leben einige der seltensten Tiere: Auf Borneo gibt es fliegende Schlangen und Frösche, auf Sumatra stampfen Nashörner durch die Wälder und auf Papua-Neuguinea leben 38 Arten des Paradiesvogels. Die Regenwälder Borneos und Sumatras sind auch die Heimat der Orang-Utans.
Über die Insel Neuguinea erstrecken sich mit etwa 35 Mio. ha die ausgedehntesten und artenreichsten Regenwälder. 9000 verschiedene Pflanzenarten, hunderte endemischer Vogelarten, Schmetterlinge und die unterschiedlichsten Säugetierarten wie Flughunde und Baumkängurus bewohnen die Waldgebiete. In Südostasien ist vor allem die Papierindustrie für die rasante Abholzung verantwortlich. Schätzungsweise 60 bis 70 % der Urwälder in Indonesien und Papua-Neuguinea sind vernichtet.
LEBEN IN DER GRÜNEN HÖLLE
Auch wenn man es angesichts der Artenfülle auf den
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