Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde
zuvor mithilfe einer Schrotflinte das erste Exemplar erlegt hatte und nach Europa brachte.
Kleines Verbreitungsgebiet im Südosten Neuguineas
Die Flügel der Männchen des Queen-Alexandra-Vogelfalters schillern leuchtend blaugrün auf schwarzem Grund, während diejenigen der Weibchen gelb-schwarz gefärbt sind. Beide Geschlechter weisen eine – selbst für tropische Schmetterlinge große – Flügelspannweite von etwa 25 cm auf. Der Queen-Alexandra-Vogelfalter kommt ausschließlich in Neuguinea vor. Eine der größten Populationen bewohnt die sog.
Popondetta-Ebene unterhalb 400 m, eine andere lebt am Fuß des Mount Lamington auf einer Höhe zwischen 550 und 800 m. Der Queen-Alexandra-Vogelfalter lebt in beiden Verbreitungsgebieten überwiegend sowohl in als auch über dem Kronenbereich des Waldes.
Wählerische Raupen
Die Raupen der Schmetterlinge sind im Allgemeinen sehr gefräßig. Um ihren hohen Nahrungsbedarf zu decken, sind manche Schmetterlingsarten keineswegs wählerisch und fressen höchst verschiedene Pflanzen. Andere aber haben sich auf eine einzige Pflanze spezialisiert, so dass sie verhungern würden, wenn diese nicht verfügbar wäre. So auch die Raupe des Queen-Alexandra-Vogelfalters: Sie ernährt sich ausschließlich von Blättern der
Aristolochia dielsiana
.
Eine Vielzahl an Feinden
Der Queen-Alexandra-Vogelfalter verbringt insgesamt etwa vier Monate als Raupe und Puppe. Damit ist seine Lebenszeit in diesen beiden Entwicklungsstadien länger als nach seiner Metamorphose zum Falter. Als voll entwickelter Schmetterling kann der Vogelfalter allerdings noch bis zu drei Monate leben. Die meisten natürlichen Feinde haben Queen-Alexandra-Vogelfalter im Eier-, Raupen- und Puppenstadium. Am häufigsten werden sie von Ameisen, Wespen, kleinen Beuteltieren und Vögeln gefressen. Von Vögeln geht auch für die ausgewachsenen Schmetterlinge die größte Bedrohung aus.
Streng geschützt und trotzdem bedroht
Wegen seiner auffälligen Färbung und vor allem wegen seiner imposanten Größe ist der Queen-Alexandra-Vogelfalter bei Sammlern auf der ganzen Welt sehr beliebt. Daher sind Fang und Export der seltenen Schmetterlinge sowie der Handel mit ihnen schon seit langem verboten. Die Maßnahmen scheinen Erfolg zu haben, denn illegale Aktivitäten halten sich seitdem in Grenzen. Dass die Internationale Union für Naturschutz (IUCN) den prächtigen Tagfalter dennoch als vom Aussterben bedrohte Tierart führt, liegt in erster Linie an der Zerstörung seines Lebensraums: Der Regenwald der Popondetta-Ebene wird großflächig gerodet, um Platz für ausgedehnte Ölpalmen-Plantagen zu schaffen. Diese Monokulturen verdrängen jedoch die Kletterpflanze
Aristolochia dielsiana
, die die Raupe zum Überleben benötigt.
Riesenschmetterlinge
Die Vogelfalter Neuguineas und Australiens gelten als die größten Schmetterlinge der Welt. Sie bilden die Gattung
Ornithoptera
und gehören zur Familie der Papilionidae. Die Rekordhalter sind der Viktoriavogelfalter (
Ornithoptera victoriae
), der Goldrote Vogelfalter (
Ornithoptera croesus lydius
), der Australische Vogelfalter (
Ornithoptera priamus
), der Goliathvogelfalter (
Ornithoptera goliath
) und – an der Spitze – der Queen-Alexandra-Vogelfalter (
Ornithoptera alexandrae
), mit einer Flügelspannweite von bis zu 27 cm.
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