Reich und gluecklich
Grunde genommen ein Witz, denn mein Jahreslohn betrug knapp über 7000 Dollar. Ich konnte nicht einmal mich selbst bei Laune halten. Einer der Vorteile des Jobs war, dass man sich mittags das Essen von der Angestelltenkarte umsonst bestellen durfte. Insgesamt gab es acht verschiedene Gerichte. Die meisten Leute nahmen eins davon. Ich dagegen bestellte und aß je eine Portion von allen Gerichten und deckte auf diese Weise so ziemlich meine gesamte Verpflegung für den Tag ab.
Doch zurück zu dem brennenden Auto.
Als ich die Flammen sah, die unter der Motorhaube hervorkamen, stieß ich im ersten Moment den Satz aus, mit dem ich mittlerweile viele gute Erinnerungen verbinde, weil er so vieles in Gang brachte. Aber damals schrie ich ihn voller Panik: »Mein Auto brennt. Oh, mein Gott, mein Auto BRENNT!«
Dann bremste ich den Wagen von einer Geschwindigkeit von 120 Stundenkilometern herunter und lenkte ihn auf den Seitenstreifen.
Ich zog den Hebel, um die Motorhaube zu öffnen, und sprang aus dem Auto. Der Verkehr schoss an mir vorbei und einige Leute hupten. Keiner hielt an, sie hupten bloß. Offensichtlich wollten sie mich darauf aufmerksam machen, dass mein Auto brannte. Als ob mir das irgendwie entgangen sein konnte.
Ich rannte nach vorne und öffnete die Motorhaube. Die Flammen schlugen mir hell entgegen und schienen größer zu werden. Ich stürzte zum Kofferraum, um nach Wasser zu suchen. Doch ich hatte keins dabei. In meiner Panik dachte ich, Frostschutzmittel – schließlich auch eine Flüssigkeit – sei eine geeignete Alternative.
Doch dies sollte sich als schlechte Entscheidung erweisen.
Frostschutzmittel hat einen hohen Alkoholgehalt und anstatt ein Feuer zu löschen, bewirkt dieser genau das Gegenteil. Das musste ich in dem Moment feststellen, als ich das Mittel auf die Flammen schüttete.
Das so zusätzlich angefachte Inferno griff nun auf den Motorblock über. »Sand«, dachte ich. »Ich muss Sand auf das Feuer streuen.« Doch im Februar ist der Boden in der Gegend von Chicago in der Regel gefroren, daher brachte es kaum etwas, als ich versuchte, mit bloßen Händen Sand vom Straßenrand auf den Motor zu schaufeln. Also kratzte ich mitden Händen lose Steine und Kies sowie den spärlichen Sand auf dem asphaltierten Seitenstreifen zusammen und warf alles auf das Feuer – das tat ich ungefähr zwanzig Mal. Und es funktionierte tatsächlich.
Nachdem die Flammen gelöscht waren, stand ich schlotternd im Wind und überlegte, was ich nun tun sollte. Ich hatte kein Handy, die Temperatur betrug 19 Grad unter null und ich war gut drei Kilometer von der nächsten Ausfahrt entfernt – der Ausfahrt, die ich nehmen musste, um zur Arbeit zu gelangen.
Und in diesem Augenblick hatte ich mein Schlüsselerlebnis.
In dem Moment, als ich auf dem Seitenstreifen neben dem Highway stand und mein Auto betrachtete, das gerade noch in Flammen gestanden hatte, entschied ich, dass sich in meinem Leben etwas ändern würde. Ich
wünschte
mir nicht, dass sich etwas änderte, und ich dachte auch nicht, dass es
schön wäre
, wenn sich die Dinge veränderten. Nein, etwas
würde
sich verändern. Und in diesem Augenblick fand mich die Formel. Seit diesem Tag beschäftige ich mich damit, wie sie funktioniert. Ich habe Tausende von Menschen interviewt und ihre Aussagen ausgewertet, um die Nuancen, Facetten und Gesetzmäßigkeiten dieser Formel zu erkennen.
In diesem Buch werde ich Ihnen meine Erkenntnisse verraten.
Vielleicht fragen Sie sich nun: »Warum? Warum sollte jemand darüber schreiben, anstatt sie einfach nur zu seinem eigenen Vorteil zu nutzen?«
Zunächst einmal dürfen Sie mir eines glauben: Ich habe sie zu meinem eigenen Vorteil genutzt.
An dem Tag, als mein Auto Feuer fing und die Formelmich fand, war ich 21 Jahre alt, ich lebte am Rande des Existenzminimums und eine große Hoffnungslosigkeit hatte mich befallen.
Ich war so weit vom Reich-und-Glücklich-Sein entfernt, wie man es nur sein kann.
Dank der Formel stieg ich über 30 Jahre früher als geplant aus der Tretmühle der Vollzeitjobs aus und ich werde mich nie mehr in eine solche begeben müssen.
Ich habe die Weisheit der Formel für mich genutzt und konnte so die Welt bereisen und bis zu neun Monate am Stück all das erkunden, was dieser fantastische Planet zu bieten hat: den Amazonas, die Chinesische Mauer, den Regenwald in Costa Rica und Brasilien, das Kolosseum in Rom, den Parthenon in Griechenland, die Savannen in Afrika …
Dank der Formel wurde
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