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Reid 2 Die ungehorsame Braut

Reid 2 Die ungehorsame Braut

Titel: Reid 2 Die ungehorsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Welchen anderen Grund mochte ein Mann sonst haben, sich mit einem Mauerblümchen wie Sabrina abzugeben?
    »Wie kommen wir eigentlich nach Hause?«, flüsterte Sadie, als sie am Fuß der Treppe angelangt waren.
    »Mit meiner Kutsche natürlich«, antwortete Ophelia leicht genervt.
    »Ohne Kutscher dürfte sich das ein wenig schwierig gestalten.«
    Herrje, das war Ophelia vollkommen entfallen. Der Kutscher, der eigentlich im Dienst ihres Vaters stand, hatte sich klammheimlich davongeschlichen, damit er seine Anstellung bei ihrem Vater nicht verlor. Sicher würde er ihm brühwarm erzählen, wo seine Tochter war. Sie hatte sich nämlich von zu Hause entfernt, ohne ihrem Vater eine Nachricht zukommen zu lassen, so sauer war sie auf ihn wegen der Backpfeife gewesen, die er ihr verabreicht hatte.
    »Kein Problem, wir leihen uns einfach einen Kutscher aus. Der Bedienstete dort drüben, der gerade meine Truhen trägt, tut es vollkommen. Du gibst ihm Bescheid, während ich im Salon bleibe.«
    Ophelia hätte liebend gern draußen gewartet, weit weg von den Gästen, doch der leichte Reiseumhang, den sie sich vor allem deshalb umgelegt hatte, weil er ihrer schlanken Figur schmeichelte, würde sie nicht wärmen. Es war tiefster Winter und viel zu kalt, um unnötig Zeit im Freien zu verbringen. Vielleicht war wenigstens der Salon leer.
    Aber wie konnte es anders sein, er war es nicht. Eine andere Person hatte bereits vor ihr dieselbe Idee gehabt. Zu allem Überfluss war es ausgerechnet jene Frau, mit der sie nie wieder etwas zu tun haben wollte. Mavis Newbolt, einst ihre beste Freundin, nun ihre ärgste Feindin. Für einen Rückzieher war es jedoch zu spät; Mavis hatte sie bereits entdeckt.
    »Mit eingezogenem Schwanz auf der Flucht?«, stichelte Mavis.
    O Gott, nicht schon wieder. Hatte Mavis nicht schon genug Schaden angerichtet, indem sie gekommen war, um sie und Duncan auseinanderzubringen? Anscheinend nicht.
    »Du irrst«, antwortete Ophelia gekünstelt, nachdem sie ihre Gefühle wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte. Sie würde nicht zulassen, dass ihre ehemalige Freundin sie noch einmal zum Weinen brachte. »Und, zufrieden mit deinem Werk? Eigentlich müsste ich dir dankbar sein, dass du mir diesen Schotten vom Hals geschafft hast.«
    »Wie ich schon sagte, ich habe es nicht für dich getan. Du bist die letzte Person auf Erden, der ich helfen würde.«
    »Ja, ja, ich weiß. Du spielst einzig Duncan zuliebe die Heldin.«
    »Schluss mit der Scharade, Pheli«, fauchte Mavis mit wippenden Locken. »Wir empfinden nichts als Hass füreinander und...«
    »Hör auf!«, fuhr Ophelia sie an, damit keine alten Wunden aufgerissen wurden. »Da wir allein sind, könntest du ausnahmsweise mal bei der Wahrheit bleiben. Du warst die einzige wahrhaftige Freundin, die ich je hatte, und das weißt du auch. Du hattest einen festen Platz in meinem Herzen. Wäre dem nicht so gewesen, hätte ich nicht versucht, dich vor Lawrence zu beschützen, indem ich dir die Wahrheit über ihn aufgezeigt habe. Aber du hast es ja vorgezogen, mir für seine Untreue die Schuld zu geben. Wie hast du es doch gleich formuliert? Dass du dich einzig mit mir abgegeben hast, um meinen Untergang hautnah mitzuerleben. Und du nennst mich gehässig?«
    »Wie ich bereits sagte, ich habe mich selbst kaum wiedererkannt«, verteidigte Mavis sich. »Aber das ist einzig dein Fehler. Deinetwegen bin ich so verbittert, dass ich mich selbst nicht mehr ausstehen kann.«
    »Das stimmt so nicht. Er hat dir das angetan. Dein ach so wundervoller Lawrence. Er hat dich nur benutzt, um an mich heranzukommen. So, jetzt ist es endlich raus. Ich habe versucht, dir viel Leid zu ersparen. Angefleht hat er mich, ihn zu heiraten, während er nach außen hin dir den Hof gemacht hat. Aber ich sehe keinen Grund, warum ich dich jetzt noch vor der Wahrheit schützen sollte.«
    »Du bist eine Lügnerin vor dem Herrn und besitzt die Unverfrorenheit, mich vor unseren Freundinnen als selbige zu beschimpfen.«
    »Ach, auf einmal sind sie Freundinnen, diese beiden Blutsauger. Wo du doch erst heute klipp und klar gesagt hast, Jane und Edith wären nicht meine Freundinnen? Als ob ich das nicht selbst wüsste. Außerdem hast du mich an dem Tag, an dem ich dich eine Lügnerin geschimpft habe, bis aufs Blut gereizt, und das weißt du auch. Was dachtest du denn, wie lange ich mir deine boshaften, abfälligen Bemerkungen gefallen lasse, ohne Vergeltung zu üben? Du solltest doch am besten wissen, wie schnell

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