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Reid 2 Die ungehorsame Braut

Reid 2 Die ungehorsame Braut

Titel: Reid 2 Die ungehorsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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auf die Nase zu binden, dass Sie es von Anfang an besser wussten.«
    »Lass das meine Sorge sein, Sadie.«
    Die Zofe schüttelte ungläubig den Kopf und sah aus dem Fenster in die Spätnachmittagsonne, die ihre Strahlen durch eine Lücke in der dunklen Wolkenwand schickte. Ophelia hoffte, Sadie würde endlich Ruhe geben. Doch da hatte sie die Rechnung ohne ihre Zofe gemacht.
    »Mavis würde sich eher ein Bein brechen, als Ihnen zu helfen. Sie ist die Verbitterung in Person. Vor allem, seitdem Sie sie als Lügnerin bezichtigt haben.«
    »Das hat sie sich ganz allein selbst zuzuschreiben«, merkte Ophelia so leise an, dass Sadie sie fast nicht verstanden hätte. »Es wäre nie so weit gekommen, wenn sie mich nicht bis aufs Blut gereizt hätte.«
    »Sie sind mir keine Erklärung schuldig, meine Liebe. Ich weiß nur zu gut, wie ich Mavis einzuschätzen habe. Falls es Ihnen entfallen ist, ich war es, die Sie davor gewarnt hat, dass sie Ihnen nicht wohlgesinnt ist und dass ihre wahren Gefühle eines Tages aus ihr herausplatzen und Ihnen Schaden zufügen würden. Sie haben sich lange genug mit ihr herumgeplagt.«
    Als Ophelia antwortete, war ihre Stimme durch die Flut der Gefühle, die in ihrem Innern emporstiegen, noch weicher als sonst. »Sie war meine einzige echte Freundin. Ich hatte inständig gehofft, dass sie mir irgendwann für das, was ich ihr ihrer Meinung nach angetan habe, verzeihen würde. Dabei habe ich doch nur versucht, sie zu schützen.«
    »Ich weiß«, antwortete Sadie mitfühlend, beugte sich nach vorn und tätschelte Ophelias Muff, in dem ihre schlanken Hände verborgen waren. »Dieser Mann, an den sie ihr Herz verloren hatte, war ein Schürzenjäger und Lump der übelsten Sorte und hat sie doch nur benutzt, um sich an Sie heranzumachen. Mehr als einmal, wenn ich mich recht entsinne, haben Sie versucht, sie zu warnen. Aber sie wollte ja nicht hören. Unter diesen Umständen hätte ich vermutlich genauso gehandelt, wie Sie es getan haben. Sie brauchte einen handfesten Beweis. Und genau den haben Sie ihr geliefert.«
    »Und im Gegenzug ihre Freundschaft verloren.«
    »Ob sie in der Zwischenzeit zur Vernunft gekommen ist und Ihnen deshalb zur Hilfe geeilt ist?«
    »O nein«, antwortete Ophelia, die mit jeder Silbe verbitterter klang. »Sie hat es Duncan zuliebe getan. Du hättest sie hören müssen, wie sie mich durch den Dreck gezogen hat.«
    Und dann erzählte sie Sadie in epischer Breite von Mavis’ Verbalattacke auf ihre Persönlichkeit, die sie mehr mitnahm, als ihr lieb war. Nach wenigen Sätzen konnte Ophelia ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Genau wie nach dem Angriff ihrer ehemals besten Freundin. Doch die treue Sadie hatte Verständnis für sie, hörte ihr zu wie sonst auch und spendete ihr den Trost, den sie nötig hatte.

Kapitel vier

    R aphael ließ die Zügel kräftig auf die Rücken der Pferde knallen, die vor die prunkvolle Kutsche gespannt waren, um sie zur Höchstleistung anzutreiben. Trotz der eisigen Witterung - der Wind zerrte an seinem blonden Haar und peitschte es ihm ins Gesicht - genoss er es, zur Abwechslung mal keinen Einspänner innerhalb der Stadt zu lenken.
    Er war sich noch immer nicht sicher, ob sein Plan brillant oder töricht war. Für eine Umkehr war es zu spät; blieb nur zu hoffen, dass er seinen waghalsigen Entschluss nicht bereuen würde. Noch konnte er seine Meinung ändern. Ophelia war vollauf mit sich und ihrem Selbstmitleid beschäftigt und ahnte nicht einmal, dass sie und ihre Zofe sich gar nicht auf dem Weg nach London befanden, geschweige denn, dass er auf dem Kutschbock saß. Wenn er jedoch ehrlich war, wollte er seine Pläne gar nicht ändern. Zum einen wollte er Ophelia wirklich helfen, denn sie hatte sich offensichtlich in eine Lage katapultiert, aus der sie aus eigenen Kräften nicht mehr herauskam. Auf der anderen Seite hatte er natürlich ein gesteigertes Interesse daran, die Wette mit Duncan zu gewinnen. Es wäre auch nicht das erste Mal, dass Raphael sich für einen Menschen in Not stark machte.
    Natürlich hatte er auch ein gesteigertes Interesse daran, die Wette zu verlieren. Und die einzige Möglichkeit, sie zu bekehren, war, sie an einen abgelegenen Ort zu bringen. In London wäre seine Mission von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Zum einen würde sie ihm nicht glauben, und zum anderen würden nur unnötig die Gerüchteküche anheizen, wenn sie zu oft miteinander gesehen würden. Ehe er es sich versah, hieße es, sie wären

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