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Reise nach dem Mittelpunkt der Erde

Reise nach dem Mittelpunkt der Erde

Titel: Reise nach dem Mittelpunkt der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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fortleitete.
    Aber ich hatte keine Zeit zu verlieren. Entfernten sich meine Gefährten noch eine kurze Strecke, so war die Akustik nicht mehr möglich. Ich trat also nahe an die Wand heran, und sprach so deutlich, wie möglich, die Worte:
    »Mein Oheim Lidenbrock!«
    Ich wartete in höchster Spannung. Der Ton läuft nicht äußerst schnell, und die dichtere Luft erhöht nicht seine Schnelligkeit, sondern nur seine Stärke. Einige Secunden verflossen, bis endlich diese Worte zu meinem Ohr drangen:
    »Axel, Axel! Bist Du’s?«
    … … … … … … … … … … … … .
    »Ja! ja!« erwiderte ich.
    … … … … … … … … … … … … .
    »Mein Kind, wo bist Du?«
    … … … … … … … … … … … … .
    »Verloren, im tiefsten Dunkel!«
    … … … … … … … … … … … … .
    »Aber Deine Lampe?«
    … … … … … … … … … … … … .
    »Verloschen.«
    … … … … … … … … … … … … .
    »Und der Bach?«
    … … … … … … … … … … … … .
    »Verschwunden.«
    … … … … … … … … … … … … .
    »Axel, armer Axel, fasse wieder Muth!«
    … … … … … … … … … … … … .
    »Warten Sie ein wenig, ich bin erschöpft! Habe nicht mehr die Kraft zu antworten. Aber sprechen Sie zu mir!«
    … … … … … … … … … … … … .
    »Muth, fuhr mein Oheim fort. Rede nicht, lausche mir. Wir haben Dich auf-und abwärts in der Galerie gesucht; konnten Dich nicht finden. Ich habe sehr um Dich geweint, mein Kind! Endlich, in Voraussetzung, Du seist noch längs dem Hansbach, sind wir wieder abwärts gegangen und haben unsere Flinten abgefeuert. Jetzt können unsere Stimmen zwar akustisch zusammen kommen, aber die Hände noch nicht sich berühren! Doch verzweifle nicht, Axel! Sich hören zu können, ist schon Etwas!«
    … … … … … … … … … … … … .
    Während dessen hatte ich überlegt. Eine gewisse, noch unbestimmte Hoffnung kam mir wieder. Vor Allem war mir ein Punkt von Wichtigkeit. Ich hielt meine Lippen an die Wand und sprach:
    »Mein Oheim?«
    … … … … … … … … … … … … .
    »Mein Kind? hörte ich nach einer kleinen Weile.«
    … … … … … … … … … … … … .
    »Vor Allem, wie weit sind wir von einander?«
    »Das kann man leicht erfahren.«
    … … … … … … … … … … … … .
    »Haben Sie Ihren Chronometer?«
    … … … … … … … … … … … … .
    »Ja.«
    … … … … … … … … … … … … .
    »Nun, nehmen Sie ihn. Sprechen Sie meinen Namen und verzeichnen genau die Secunde. Ich will ihn wiederholen, sobald er zu mir gelangen wird, und Sie verzeichnen ebenso genau den Augenblick, wo meine Antwort eintreffen wird.«
    … … … … … … … … … … … … .
    »Gut, und die Hälfte der Zeit zwischen meiner Frage und Deiner Antwort wird angeben, wieviel meine Stimme braucht, um bis zu Dir zu gelangen.«
    … … … … … … … … … … … … .
    »Richtig, Oheim.«
    … … … … … … … … … … … … .
    »Bist Du bereit?«
    … … … … … … … … … … … … .
    »Ja.«
    … … … … … … … … … … … … .
    »Nun, gieb Acht, ich spreche Deinen Namen.«
    … … … … … … … … … … … … .
    Ich hielt mein Ohr an die Wand, und sobald das Wort »Axel« bei mir anlangte, antwortete ich unverzüglich »Axel«, dann wartete ich.
    … … … … … … … … … … … … .
    »Vierzig Secunden«, sagte darauf mein Oheim. Vierzig Secunden verflossen zwischen den beiden Worten; der Ton brauchte also zwanzig Secunden, um zu mir zu gelangen. Nun, da tausendundzwanzig Fuß auf die Secunde kommen, so macht das zwanzigtausendvierhundert Fuß, d.i. über fünfzehn Kilometer.
    … … … … … … … … … … … … .
    »Fünfzehn Kilometer!« murmelte ich.
    … … … … … … … … … … … … .
    »Nun, das kann man schon fertig bringen, Axel!«
     

    Mein Lager in einer Grotte. (S. 155.)
     
    »Aber, muß ich auf-oder abwärts?«
    … … … … … … … … … … … … .
    »Abwärts, und zwar deshalb: Wir sind an einen weiten Raum gekommen, wo eine Menge Galerien münden. Ohne Zweifel wird die, welche Du eingeschlagen hast, Dich dahin führen, denn es scheint, alle diese Spalten, diese Risse im Erdkörper, bilden einen Strahl um die ungeheure Höhle, wo wir uns befinden. Mache Dich auf und setze Deinen Weg fort. Gehe,

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