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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Stellung. Hier finde ich auf jeden Fall eine Beschäftigung, die für mich angemessen ist.
     
    Marik hörte sich wortlos Gildorans Bericht an. Er schien fasziniert davon zu sein. Als er schließlich von der Wahl hörte, vor der sie standen – mit einem anderen Späherschiff eine gemischte Mannschaft zu bilden oder aufzugeben –, sagte er ernst: »Aber das ist ja schrecklich! Nicht, daß ihr hier nicht alle willkommen wärt, ihr alle. Aber jedes Späherschiff, das wir verlieren …«
    »Selbst die Zentrale scheint zu denken, daß wir ein Luxus sind, auf den die Galaxis verzichten kann«, sagte Gildoran.
    »Die Zentrale spielt gern Gott«, sagte Marik, »aber hier steht zuviel auf dem Spiel, um es Politikern auf dieser Ebene zu überlassen. Ich glaube nicht, daß du dir darüber im klaren bist, was die Späher für uns bedeuten, Gildoran. Ihr steht zu dicht vor dem Problem – wie heißt das alte Sprichwort … ihr seht das Meer vor lauter Wellen nicht?«
    Gildoran sagte: »Es würde mich interessieren, welche Bedeutung die Späher deiner Meinung nach haben. Wir sind für die meisten Menschen auf den meisten Planeten entweder Wundertiere oder gefährliche Fremde, eine Legende, die die Menschen hassen.«
    »Ihr seid unser Sicherheitsventil«, sagte Marik. »Unsere ewige Grenze, unser immer offener Ausgang. Solange die Späher neue Welten finden und sie öffnen, können wir alle verschieden bleiben und unsere Individualität bewahren. Wenn die Entdeckung neuer Welten einmal aufhört und alles bekannt ist, fangen wir an zu stagnieren – wir fangen an zu sterben. Es ist wie ein Rennen ohne Ziel. Wenn nichts Neues mehr anfängt, dann setzt der Tod für dieses Rennen oder diese Welt ein. Wenn das Leben nur noch aus einer ständigen Wiederholung des Bekannten besteht und in der Gleichung keine neuen Unbekannten auftauchen, dann gehen uns zuerst die neuen Ideen aus, dann stirbt die Kreativität allgemein aus, und schließlich setzt der allgemeine Niedergang ein. Historisch gesehen ist das mit jedem neuen Planeten geschehen, der völlig erforscht und kartographiert war. Das ist der Augenblick, in dem er zu sterben beginnt und dekadent wird. Der Mensch kann, psychologisch gesehen, nicht ohne eine Grenze existieren. Selbst wenn wir, wir alle, nicht ausnahmslos auf Forschungsreisen gehen können, so können wir doch psychologisch mit dem Wissen überleben, daß neue Welten gefunden werden, daß da jemand ist, der auf Forschungsreisen gehen kann.«
    Das erinnerte ihn ein wenig an Gilraes These, daß die Homogenisierung der Bräuche der Beginn der Dekadenz sei, aber er fragte voller Bitterkeit: »Warum verbannen uns dann so viele Menschen von ihren Planeten? Warum weigern sie sich, uns Kinder zu geben?«
    »Weil sie nichts verstehen«, sagte Marik still. »Gildoran, ich habe mein ganzes Leben damit verbracht sicherzustellen, daß die Laszier euch verstehen. Ich glaube, du wirst merken, daß du hier so viele Kinder bekommen kannst, wie du willst.« Er lächelte ein wenig traurig und sagte: »Ich selbst wäre froh, wenn ich wüßte, daß jemand von meinem Fleisch und Blut die Sterne erforscht, wenn meine alten Knochen schon Tausende von Jahren Staub sind, und ich bin sicher, daß es Millionen von Menschen gibt, die genau wie ich fühlen. Hier und auf anderen Welten.«
    Das war vielleicht die Antwort, dachte Gildoran, als die Mannschaft der Samtfalter sehr viel später am Abend der Residenz den Rücken kehrte und zur Transmitter-Station ging. Eine Welt, auf der die Späher nicht Monster und verhaßte Fremde waren, zu der sie jedesmal zurückkommen konnten, wenn sie eine neue Welt erschlossen hatten; zu der sie gehen konnten, um sich ihre Kinder zu holen, anstatt sie zu kaufen oder zu stehlen; wo jede Familie auf dem Planeten ein Kind auf einem Späherschiff hatte – und falls sich die Zentrale dazu entschließen sollte, Basis dichtzumachen und den Spähern ihre Unterstützung zu entziehen, dann bliebe ihnen immer noch Laszlo als Heimathafen …
    Als die jedoch den Transmitter betraten, drehte er sich um und sagte zu Gilrae: »Bringst du bitte die beiden nach Haus? Ich gehe noch ein wenig aus …«
    »Ich komme mit«, sagte Gilmerrit, »es sei denn, du willst wirklich allein sein.«
    »Ich glaube, das will ich. Vielen Dank, Liebling, aber geh du nur mit Gilmarina heim. Wir sehen uns morgen.«
    Er trat in eine Kabine und drückte die Koordinaten für die zentrale Transmitter-Station Laszlos. Dort, in dieser Station, waren er und

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