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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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tun, als wären sie es nicht.«
    Ramie sah ihn verblüfft und schockiert an. »Das könntest du uns antun, Gildoran?«
    Er wandte sich von ihr ab und sagte rauh: »Ich wäre nicht der erste, und ich wäre nicht der letzte.«
    Er dachte darüber nach, während er sich übellaunig den Ausgehanzug für den formalen Empfang durch den Ratsvorsitzenden anzog.
     
    Vielleicht wäre ich der letzte. Was haben sie auf Basis gesagt – daß die Späherschiffe vielleicht aufgegeben werden sollten? Naja, ich bin sicher, daß der Kosmos auch ohne sie wunderbar überleben würde, zumindest für die nächsten Millionen Jahre. Vielleicht gibt es etwas Besseres, wenn sie herum sind.
     
    Gilmerrit trat mit einer engen grünen Robe in der Farbe ihrer Augen hinter ihn. »Gehst du auch zum Empfang des Ratsvorsitzenden?«
    »Wahrscheinlich komme ich darum nicht herum«, sagte Gildoran. »Rae hat verlangt, daß wir alle gehen. Gehst du etwa nicht?«
    »Ich würde es lieber lassen, aber wenn du gehst, dann gehe ich auch«, sagte sie. »Wer ist denn dieser Ratsvorsitzende?«
    »Woher soll ich das denn wissen? Ich nehme an, irgendein wichtiger Politiker mit einer Schwäche für Späher. Ich habe keine Ahnung, ob er uns nur in einem romantischen Licht sieht oder sich davon überzeugen will, ob wir die Kinder, die wir stehlen oder kaufen, wirklich umbringen und auffressen.« Gilmerrit drückte mit ihrem Gesicht deutlich ihren Ekel aus. »Gibt es wirklich noch Leute, die das glauben?«
    »Merrit, es gibt Leute, die alles glauben«, sagte Gildoran.
    »Dann sollten wir vielleicht Gilmarina mitnehmen, um ihnen das Gegenteil zu beweisen«, sagte Gilmerrit, und Gildoran zuckte die Achseln. »Wenn sie das will, nehme ich sie gern mit, aber eigentlich ist es eine Schande. Sie ist einfach noch zu jung für diese elenden formellen Angelegenheiten.«
    Gildoran fand Gilmarina bei Rae. Sie spielte in einem der Freizeiträume auf einer großen elektronischen Harfe. Marina war kürzlich offiziell aus der Kinderstation entlassen worden und hatte ein eigenes Zimmer, das sie mit Gilrita teilte.
     
    Die Kinderstation ist jetzt leer. Es ist seltsam, wie tot das Schiff ohne Kinder an Bord erscheint. Und die Kinder sind die einzige Zukunft, die wir haben.
     
    Gildoran stand still und unbeweglich und hörte der Frau und dem Mädchen zu, wie sie ein kompliziertes Duett spielten. Gilrae bemerkte ihn zuerst und unterbrach sich mitten in einem Arpeggio.
    »Wie ich sehe, habt ihr euch schon für den Empfang des Ratsvorsitzenden umgezogen. Gehen wir also alle zusammen.« Gilmarina sah sie erstaunt und hocherfreut an. »Darf ich wirklich mitkommen, Rae?«
    »Natürlich, Liebling, wenn du willst«, sagte Rae.
    Gilmarina lächelte mit tiefen Grübchen in jeder Wange. »Dann muß ich mich wohl besser umziehen gehen! Ich könnte mir vorstellen, daß es kaum im Protokoll vorgesehen ist, daß wir in Schiffsuniform dort auftauchen!«
    Gilmerrit lachte. »Ich bezweifle, daß die Laszlaner den Unterschied bemerken würden«, sagte sie. »Sie erwarten doch sicherlich nicht von uns, daß wir ihre Kleiderordnung kennen oder uns danach richten. Bei der Bekleidung geht es sowieso um ganz minimale Signale. Ich bezweifle, daß sich die Menschen auf Welten im Transmitter-Netz noch viel darum kümmern. Früher einmal muß das eine wichtige und langwierige Angelegenheit gewesen sein, immer zu jeder Gelegenheit die richtige Kleidung zu tragen.«
    »Da hast du recht«, sagte Gilrae. »Ich habe meine zwanziger Jahre damit verbracht, eine Welt zu öffnen, die zu einem Vergnügungszentrum ausgebaut worden ist. Es war amüsant, etwas über die Psychologie der korrekten Kleidung zu erfahren und das dann später mit anderen Welten zu vergleichen, die ich besucht habe. In einer Vergnügungswelt ist das natürlich geplant – und völlig gekünstelt.«
    »Ist das nicht überall gekünstelt?« fragte Merrit. »Außer natürlich auf Welten mit extrem klimatischen Bedingungen, auf denen man mit den falschen Kleidern erfrieren oder einen Hitzschlag bekommen würde?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Gilrae. »Das ist eine Frage von subtilen Signalen, die ausgeschickt und empfangen werden, und wenn man für die betreffende Gesellschaft die falschen Signale schickt, kann man dadurch in Schwierigkeiten kommen.«
    »Ich kann mir vorstellen, daß das der Grund dafür ist, daß Reiseumhänge erfunden worden sind«, sagte Gildoran. »Stellt euch doch einmal vor, auf irgendeinem Planeten geht eine ganz normale

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