Reise Um Die Erde in 80 Tagen
folgenden Morgen bei Tagesanbruch Passepartout laut an die Thüre seines Herrn.
Die Thüre öffnete sich, und der leidenschaftslose Gentleman erschien.
»Was giebt's, Passepartout?
– Was es giebt, mein Herr! Soeben habe ich gemerkt ...
– Was denn?
– Daß wir die Reise um die Erde in nur achtundsiebenzig Tagen hätten fertig bringen können.
– Allerdings, erwiderte Herr Fogg, wenn wir nicht durch Indien gefahren wären. Aber hätten wir nicht diesen Weg genommen, so hätte ich nicht Mrs. Aouda retten können, und dann wäre sie nicht meine Frau, und ...«
Und Herr Fogg schloß in aller Seelenruhe die Thüre. So hatte also Phileas Fogg seine Wette gewonnen, denn er hatte die Reise um die Erde in achtzig Tagen gemacht! Zu diesem Zweck hatte er alle Arten von Transportmitteln gebraucht, Packetboote, Eisenbahnen, Wagen, Yachte, Handelsfahrzeuge, Schlitten, Elephanten. Der excentrische Gentleman hatte dabei seine Kaltblütigkeit und Pünktlichkeit in erstaunlichem Grade aufgeboten. Dann aber, was hatte er dabei gewonnen? Was hatte ihm die Reise eingetragen?
Passepartout eilt nach Hause. (S. 245.)
Nichts, sagt man wohl? Nichts, ich gebe es zu, außer eine liebenswürdige, reizvolle Frau, die – so unwahrscheinlich dies vorkommen mag – ihn zum glücklichsten Menschen machte!
[248] Wahrlich, würde man nicht die Reise um die Erde auch um ein geringere Ziel vornehmen?
Impressum
Jules Verne: Reise um die Erde in 80 Tagen
Buchausgabe:
A. Hartleben, Wien Pest Leipzig 1875, ausgeliefert September 1874, Buchreihe, Band: Bekannte und unbekannte Welten. Abenteuerliche Reisen von Julius Verne VI, Illustrationen: Léon Benett, Alphonse de Neuville
Frz. Buch-Erstausgabe: J. Hetzel, Paris 1873. Dt. Buch-Erstausgabe: Légrady, Pest 1873.
Editura Gesellschaft für Verlagsdienstleistungen mbH
ISBN 978-3-86951-279-2
http://www.editura.de/ebooks/
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