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Reiseführer Ostfriesische Inseln: Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog, Wangerooge

Reiseführer Ostfriesische Inseln: Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog, Wangerooge

Titel: Reiseführer Ostfriesische Inseln: Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog, Wangerooge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silke Arends
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hinweisen. Das Kirchlein, dessen Glocke im Dachreiter noch per Hand geläutet wird, wird für Andachten genutzt, für kulturelle Veranstaltungen in kleinerem Rahmen und für Trauungen. Dort hat beispielsweise 1982 der mittlerweile verstorbene Bundespräsident Johannes Rau, der Ehrenbürger Spiekeroogs war, geheiratet.

DRINKELDODEN-KARKHOF
    Die Strandung des Auswandererschiffes J OHANNE im Jahre 1854 ist wie kaum eine andere in die Geschichte der Insel eingegangen – und sie sorgte entlang der Küste dafür, über die Einführung von Rettungsstationen nachzudenken. 216 Passagiere und 13 Besatzungsmitglieder waren seinerzeit auf der J OHANNE unterwegs nach Amerika, als das Schiff in einen Sturm geriet. Von der Insel aus war wegen der Wetterverhältnisse zunächst keine Hilfe möglich gewesen. und so kamen 77 Menschen in den Fluten um. Diese Toten und später auch andere unglückselige Seefahrer wurden auf dem
Drinkeldoden-Karkhof
(in der freien Übersetzung:
Ertrunkenenfriedhof
) beerdigt, der sich einst in einem Dünental befand. Indessen befindet sich die Gedenkstätte, auf dem ein großes, von einer Ankerkette umschlungenes Kreuz an das Unglück erinnert, im dörflichen Geschehen.

INSELMUSEUM
    Ein Fundus für Spiekeroogs Historie ist das weißgetünchte Inselmuseum im Noorderloog 1, gleich neben dem Rathaus. Schon im Eingangsbereich stößt der Besucher auf insulares Erbe: dort hängt die Glocke des Auswandererschiffes J OHANNE , das 1854 vor Spiekeroog strandete. Die Glocke wird einmal im Jahr zu Pfingsten nach Carolinensiel gebracht, um bei einem maritimem Gottesdienst unter freiem Himmel läutend an jene Seeleute zu erinnern, die im Jahr zuvor weltweit im Meer den Tod fanden. Weiterhin in der Ausstellung zu finden: naturkundliche Exponate wie eine umfassende Muschelsammlung, Bernsteinfunde, ein gestrandetes Krokodil, allerlei präparierte Seevögel und auch Spiekeroogs weißer Fasan, der einem Genickbruch erlag. Hinzu kommen Möbel und Dinge des täglichen Bedarfs von
anno dazumal
– wie zum Beispiel das erste Telefon der Insel. Das Museum dokumentiert aber auch das Wirken mancher Insulaner-Persönlichkeit: So war Remmer Oltmanns Janssen (1814–1895) nicht nur Bürgermeister und Armenvorsteher auf dem Eiland, sondern auch der erste Vormann des Spiekerooger Rettungsbootes – sein Grabstein findet sich bei der Alten Inselkirche.
KURIOSES MUSCHELMUSEUM
    Ein Spaß für kleine und große Entdecker ist das
Kuriose Muschelmuseum
im Haus des Gastes. Die rund 3.000 Exponate aus dem Meer sind dort nach ihren Erscheinungsformen sortiert, woraus Gruppen wie «Fettflecken«, »Haarsträubendes« oder »Stacheldraht« entstanden sind; mehr unter www.kuriosesmuschelmuseum.de
KURPARK
    Im Westen des Dorfes erstreckt sich der Kurpark, in dessen Pavillon von Mitte Juni bis Anfang September regelmäßig musiziert wird. Hier kann man zwischen Wasserläufen und blühenden Rabatten flanieren oder auf einer der Bänke in Ruhe lesen. Neu ist der maritime Spielplatz für die kleinen Gäste, auf dem unter anderem eine große Kogge vor Anker gegangen ist.

MUSEUMSPFERDEBAHN
    Die Spiekerooger Pferdebahn ist die einzige, die in Deutschland noch von Pferden gezogen wird. Auf historischer Strecke zuckelt sie in etwa zwölf Minuten vom ehemaligen Bahnhof zum Westend und auf Wunsch wieder zurück, vorausgesetzt das Wetter spielt mit. Die Pferdebahn verkehrt ab Ostern bis September mehrmals täglich; mehr unter www.spiekeroog.de
    Begonnen hat das
Pferdezeitalter
auf Spiekeroog im Juli 1885. Damals war die Pferdebahn – mit ihrer 1,7 Kilometer langen Schienenverbindung von der Dorfmitte bis zum damaligen Herrenbadestrand im Westen – die erste überhaupt auf einer Nordseeinsel. Da zwischen dem Herren- und Damenbadestrand eine fünfhundert Meter lange
Pufferzone
bestand, mussten die Damen schon vorher aussteigen, um über den
Damenpad
ihren Strand zu erreichen. Zur gemeinsamen Rückfahrt – erst 1912 wurde ein Familienbadestrand eingerichtet – traf man sich an der Endstation im Restaurant
Givdbude
, das 1962 bei einer Sturmflut zerstört wurde. Heute findet sich am Westend das
Old Laramie
im
Alten Warmbad
von 1899 – seinerzeit das erste der Insel. Von 1934 bis 1945 wurde das Haus als Flugplatzgebäude genutzt, doch mit Ende des Zweiten Weltkrieges wurde auch der Flugplatz aufgegeben.
OLD

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