Reiseführer Ostfriesische Inseln: Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog, Wangerooge
LARAMIE
Das
Old Laramie
ist das, was man Kult nennen kann: Selbst Leute, die ungern zu Fuà unterwegs sind, nehmen die dreiÃig Minuten Wegstrecke vom Dorf bis zum Westend in Kauf, um das legendäre Lokal zu besuchen. Nachmittags gibt es im Café Westend Kaffee und Kuchen für die ganze Familie, abends trifft man sich im
Laramie
zum
Sundowner
und zum Tanzen. Die Spiekerooger Institution im Alten Warmbad hat von Ostern bis Ende Oktober geöffnet, Telefon: 04976/318; Impressionen auf www.oldlaramie.de
OSTPLATE
Die rund 1.000 Hektar groÃe Ostplate ist in ihrer Ausdehnung einzigartig unter allen deutschen Inseln und symbolisiert beispielhaft, wie sich eine naturbelassene Insel entwickeln kann. Noch in den 1950er-Jahren eine bloÃe Sandbank, entstanden hier weite Primär-Dünenlandschaften, Strände und Salzwiesen. Die Ostplate liegt gänzlich in der Ruhezone des Nationalparks und darf nur auf markierten Wegen erkundet werden. So geschützt, hat sich dieses Areal zu einem Paradies für anderswo selten gewordene Seevögel und Pflanzenarten entwickelt â beispielsweise gedeiht hier die Stranddistel üppig. Naturkundliche Führungen und Zugvogelbeobachtungen auf der Ostplate bietet das Nationalparkhaus
Wittbülten
an.
SCHIFFSWRACK
Mal weht der Wind sie frei, mal nicht: Die versandeten Ãberreste des britischen Dampfers V ERONA , der 1883 an der Nordseite von Spiekeroog strandete, geben nur hin und wieder ein Stück Inselgeschichte frei. Das mehr als 110 Meter lange Schiff, dessen Besatzung gerettet werden konnte, sollte seinerzeit geborgen werden, aber die Versuche misslangen. An die V ERONA erinnert auch eine Planke an der Fassade des Inselmuseums. Ein weiteres nostalgisches Ausflugziel ist der Alte Fähranleger im äuÃersten Südwesten der Insel, der seit 1981 nicht mehr genutzt wird. Er und die Reste der Gleisanlage, die einst das Dorf und den Hafen verbanden, waren seither dem Verfall preisgegeben und sind indessen im Zuge einer Renaturierung abgebaut worden.
SCHWIMMDACH-HÃUSCHEN
Da das Dorf von Spiekeroog in den vergangenen Jahrhunderten nicht verlegt werden musste, sind rund um die Alte Inselkirche historische Häuschen erhalten, die dem Ortsbild eine idyllische Atmosphäre geben. Ãltestes Wohnhaus ist das
Alte Inselhaus
im Süderloog 4, es datiert auf das Jahr 1705 und beherbergt heute ein Café. Es ist â wie einige andere Gebäude im Dorf â mit einem sogenannten
Schwimmdach
ausgestattet, das seinen Bewohnern im Falle einer Sturmflut als Rettungsfloà dienen sollte. Weitere Häuser mit jener speziellen Dachkonstruktion, die auch im Inselmuseum dokumentiert wird, sind das
Huus Puppenstuv
, das Haus im Norderloog 15/17 und das
Drifthuus
.
WITTBÃLTEN
Seit März 2006 ist das Umweltzentrum
Wittbülten
der Spiekerooger Hermann-Lietz-Schule für die Ãffentlichkeit zugänglich. Die Ausstellung zeigt inselspezifische Themenschwerpunkte, beschäftigt sich mit Meeressäugetieren und gibt in ihrer Aquarienanlage Einblicke in die Unterwasserwelt der Nordsee. GröÃtes Exponat: ein 15 Meter langes und zwei Tonnen schweres Pottwalskelett. Im Mai 2011 wurde aus dem Umweltzentrum nach langjähriger Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung das Nationalparkhaus
Wittbülten
; mehr unter www.wittbuelten.de Die Hermann-Lietz-Schule ist ein staatlich anerkanntes Internatsgymnasium, das 1928 auf der Insel gegründet wurde. Die Schüler bekommen eine ganzheitliche Erziehung nach den MaÃstäben des gleichnamigen Pädagogen, zu der auch das
Segelnde Klassenzimmer
gehört. Zu ihrer Schullaufbahn gehört es, mit einem GroÃsegler mal auf der Nordsee und mal für mehrere Monate auf dem Atlantik unterwegs zu sein; mehr unter www.hl-schule.de
ZELTPLATZ
Leuten, die es einfach und naturnah lieben, sei der
Spiekeroogs Zeltplatz
empfohlen â er hat sogar einen eigenen Strandabschnitt. In einer Dünenlandschaft im äuÃersten Südwesten der Insel gelegen, rühmen ihn seine Stammgäste, einer der schönsten Naturzeltplätze Europas zu sein. Immerhin: Es gibt ein Sanitärhaus mit Toiletten, Duschen und auch zwei Waschmaschinen. Da das Dorf etwa 3,5 Kilometer entfernt ist, bekommt man die Dinge für den täglichen Bedarf am Kiosk. Praktisch und kommunikativ ist der zentrale Grillplatz. Wegen der vielen Stammgäste empfiehlt sich für die Sommerferien eine frühzeitige Reservierung;
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