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Reisen und Abenteuer des Kapitän Hatteras

Reisen und Abenteuer des Kapitän Hatteras

Titel: Reisen und Abenteuer des Kapitän Hatteras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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daran, als die vorherigen Schiffe, welche meistens einen vollen Monat brauchten, um diesen Canal herabzufahren, selbst in besserer Jahreszeit. Allerdings hatten diese Fahrzeuge, Fox ausgenommen, nicht den Dampf zur Verfügung, so daß sie den Launen eines ungewissen und oft widrigen Windes ausgesetzt waren.
     

    (S. 119.)
     
    Die Mannschaft zeigte sich im Allgemeinen hoch erfreut, aus den nördlichen Regionen herauszukommen; der Plan, nach dem Pol zu dringen, schien wenig nach ihrem Geschmack; sie erschraken leicht über Hatteras’ Entschließungen, denn der Ruf seiner Kühnheit konnte sie wenig beruhigen. Hatteras suchte alle Gelegenheiten, vorwärts zu kommen, ohne alle Rücksicht auf die Folgen, sie zu benützen. Und doch ist’s in den Nord-Meeren zwar gut vorwärts zu dringen, aber man muß auch seine Lage behaupten, und sich nicht in Gefahr bringen, sie wieder aufgeben zu müssen.

    Der Forward fuhr mit vollem Dampf, und sein schwarzer Rauch wirbelte spiralförmig über den glänzenden Spitzen der Eisberge; das Wetter wechselte unaufhörlich in raschem Uebergang aus trockener Kälte zu schneeigem Nebel. Die Brigg, von schwacher Wassertiefe, streifte nächst der Westküste; Hatteras wollte die Einfahrt der Bellot-Straße nicht verfehlen, denn der Golf Boothia hat im Süden sonst keine Ausfahrt, als die wenig gekannte Fury-und Hecla-Straße, so daß dieser Golf zur Sackgasse wurde, wenn die Bellot-Straße verfehlt wurde oder unfahrbar war.
     

    Am Abend befand sich der Forward gegenüber der Bai Elwin, welche man an ihren hohen senkrechten Felsen erkannte; am Dienstag früh gewahrte man die Bai Batty, wo sich am 10. September 1851 der »Prinz Albert« für eine lange Ueberwinterung festankerte. Der Doctor beobachtete mit seinem Fernrohr die Küste lange mit Interesse. Von diesem Punkt gingen ringsher die Ausflüge aus, welche die geographische Gestalt von Nord-Sommerset feststellten. Die Witterung war klar, so daß man die tiefen Schluchten, wovon die Bai umgeben ist, unterscheiden konnte.
    Der Doctor und Johnson waren vielleicht die Einzigen, welche an diesen öden Gegenden Interesse hatten. Hatteras, stets über seine Karten gebeugt, sprach wenig; seine Schweigsamkeit wuchs, je weiter die Brigg nach Süden kam; er stieg oft auf die Campanie, wo er, die Arme gekreuzt, den Blick im weiten Raum verloren, ganze Stunden lang den Horizont betrachtend verweilte. Seine Befehle, wenn er welche gab, waren kurz und barsch. Shandon beobachtete kaltes Schweigen, und indem er sich allmälig in sich selbst zurückzog, sprach er mit Hatteras nur noch, was der Dienst verlangte. James Wall blieb Shandon ergeben, und richtete sein Verhalten nach dessen Beispiel. Der übrige Theil der Mannschaft wartete die Ereignisse ab, bereit, sie in eigenem Interesse zu benutzen. Es fand an Bord nicht mehr jene Einheit der Gedanken, jene Gemeinsamkeit der Ideen statt, welche für die Ausführung großer Dinge so nöthig ist. Hatteras wußte es wohl.
    Man sah im Laufe dieses Tages zwei Wallfische rasch südwärts treiben; desgleichen gewahrte man einen weißen Bären, der mit einigen Flintenschüssen begrüßt wurde, ohne Erfolg, schien es. Dem Kapitän war unter diesen Umständen eine Stunde Zeit viel zu kostbar, als daß er die Verfolgung dieses Thieres gestattete.
    Am Mittwoch früh war man über das Ende des Regenten-Canals hinaus; an die Ecke der Westküste schloß sich eine tiefe Krümmung des Landes. Der Doctor erkannte mittelst der Karte die Spitze Sommerset-House oder die Fury-Spitze.
    »Hier an dieser Stelle, sagte er zu seinem Genossen, ist das erste englische Schiff, welches sie 1815 bei Parry’s dritter Nordpolfahrt in diese Meere schickten, zu Grunde gegangen; die Fury hatte bei ihrem zweiten Winteraufenthalt dermaßen von den Eisblöcken gelitten, daß die Mannschaft sie zurücklassen, und auf dem Geleitschiff Hecla nach England zurückkehren mußte.
    – So ein Geleitschiff ist doch offenbar ein großer Vortheil, sagte Johnson; eine solche Vorsicht sollten die Nordpolfahrer nicht versäumen, aber der Kapitän Hatteras wollte sich nicht mit einem Gesellschafter befassen!
    – Halten Sie ihn für unvorsichtig, Johnson? fragte der Doctor.
    – Ich? Es steht mir darin kein Urtheil zu, Herr Clawbonny. Sehen Sie da an der Küste die Pfosten, worauf noch einige Fetzen eines halb verfaulten Zeltdaches hängen.
    – Ja, Johnson; hier lud Parry alle Vorräthe seines Schiffes aus, und wenn ich mich recht entsinne, so bestand das Dach

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