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Reiterhof Birkenhain 05 - Strumnacht am Meer

Titel: Reiterhof Birkenhain 05 - Strumnacht am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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Schwestern, die sich ähnlich sahen?
    »Seid ihr Zwillinge?«, fragte Jule streng.
    »Nein«, kam es wie aus einem Mund.
    »Ihr lügt doch!«
    »Na, na«, sagte Herr Harms.
    »Ihr seid keine Zwillinge? Ehrenwort?«
    »Ja.« Rike und Rita grinsten.
    »Die beiden sagen die volle Wahrheit«, schaltete Herr Harms sich ein.
    Wenn das stimmte - warum verzog er dann seinen Mund von einem Ohr bis zum anderen?
    Nun wollte es auch Luisa genauer wissen. »Darf man fragen, warum ihr keine Zwillinge seid?«
    In diesem Moment erschien ein drittes Mädchen in der Haustür, ebenfalls mit braunem, kinnlangem Haar, ebenfalls etwa 13 Jahre alt. In der Hand hielt sie eine Pizzaschachtel.
    »... weil wir Drillinge sind. Ich heiße Ronja.«
    Nun mussten aber alle lachen. Auch Jule.
    »Euer Glück«, meinte sie. »Kannst du mir sagen, was du mit der Pizza vorhast?«
    »Für dein Bein«, sagte Ronja und hielt die Tiefkühlpackung auf Jules rechtes Knie. »Sieht doch ein Blinder, dass du lahmst. Ich hab dich aus dem Küchenfenster über den Deich humpeln sehen. Aus dem Zug gesprungen und gegen das Wartehäuschen geknallt, was?« »Äh... hm, woher weißt du das?«
    »Ist jedem von uns auch schon passiert.« Ronja drehte die eiskalte Schachtel auf die andere Seite. »Tja, man soll eben gesittet die Stufen runtergehen.«
    »Ja, Mama.« Jule feixte. »Wo wir gerade von Müttern reden - spielt eure Mutter auch eine tragende Rolle auf dem Hof?«
    Henning Harms nickte. »Und ob. Antje - also meine Frau - gibt gerade Unterricht.«
    Mit einer Kopfbewegung bedeutete er den Mädchen ihm zu folgen. »Ihr könnt ja mal zugucken.«
    Er ging am Wohnhaus aus rotem Backstein vorbei, hinter dem ein grüner Schuppen lag. Dahinter kam ein großer Hof mit zwei modernen Ställen - im kleineren standen die Shettys dann die Reithalle. Von drinnen drang das Schnauben von Pferden auf den Hof hinaus.
    »Heute Morgen gab's einen kräftigen Schauer«, sagte Henning Harms, »das passiert hier oben an der Küste schon mal. Darum reiten sie drinnen.«
    Er schob die Schiebetür der Reithalle beiseite. Mit einem Satz nahm er die drei Stufen, die rechts auf eine schmale, gezimmerte Holztribüne führten. Normalerweise hätte Jule es ihm nachgemacht. Aber das schmerzende Knie zwang sie sich am Handlauf Stufe für Stufe hochzuziehen, in einer Hand die Pizza.
    Durch die geschwungene Decke ergoss sich helles Tageslicht in die Halle. Vier Ponys und zwei Großpferde waren im Einsatz. In der Mitte stand eine schlanke Reitlehrerin mit kinnlangem, braunem Haar. Unverkennbar die Mutter der Drillinge.
    »Gut so mit dem Zorro«, rief sie in Richtung eines Fuchsponys, das mit Feuereifer bei der Sache war. Seine lange Mähne flog nur so. »Nicht mit den Beinen hämmern bei der Stella.« Damit war offensichtlich das Fjordpferd gemeint. »Aus der nächsten Ecke angaloppieren mit der Stella. Ja, gut. Macht nichts, wenn Santana hinterhergeht.« Santana war die zierliche, braune Stute mit schmaler Blesse.
    »Alle mal einen Moment die Zügel lang lassen und Schritt reiten«, ordnete Antje Harms an und wandte sich ihren Besucherinnen zu.
    »Unsere Santana ist ganz neu hier«, erklärte sie, »die Stute ist noch wahnsinnig ängstlich. Darum muss sie auch nicht allein galoppieren, sondern darf hinter ihrem Vordermann bleiben. Ach so ...«
    Erst jetzt ging ihr auf, dass sie die Mädchen noch gar nicht begrüßt hatte. »Moin, moin.« Lächelnd streckte sie ihre Hand zur Tribüne hoch. »Ich bin Antje Harms. Das habt ihr euch sicher schon gedacht. Wann kommt ihr genau? Und wie viele Pferde bringt ihr mit?«
    »Frage eins: nächsten Samstag«, sagte Luisa. »Frage zwei: vier Pferde.«
    Inzwischen hatte der listige Zorro bemerkt, dass der Unterricht unterbrochen war. Ohne Reitlehrerin in der Mitte fühlte er sich nicht verpflichtet auf dem Hufschlag zu gehen. Nach Lust und Laune drehte er seine eigenen Kreise in der Halle.
    »Ich muss wieder hin, sonst gibt es gleich ein wildes Wettrennen«, seufzte Antje Harms. »Zorro, aber ganz schnell zurück, mein Freund.« Das leichte Heben ihrer Stimme genügte und das freche Fuchspony marschierte wieder an seine alte Stelle in der Gruppe zurück.
    »Eure Pferde sind genauso clever wie unsere«, stellte Luisa fest. »Conny schreibt alles auf, was die sich so leisten.« Bewundernd sah sie zu ihrer zwei Jahre älteren Freundin auf. »Sie will ein Buch über die Sprache der Pferde schreiben.«
    Conny wurde rot. Das musste ja nicht jeder wissen. Schon gar keine

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