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Reiterhof Birkenhain 10 - Ende für die Reitschule

Titel: Reiterhof Birkenhain 10 - Ende für die Reitschule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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drückten die Mädchen sich die Hände.
    Ihr Paradies, das gaben sie nicht kampflos auf.

3. Kapitel
    Protest, Protest

    »Spinnst du, Jule? Leg Papier unter, sonst verfärbt sich noch der Teppich. Hier, nimm!«
    Mit einem Fußkick schoss Conny Clasen
    eine braune Rolle Packpapier zu ihrer Freundin hinüber. Jule grummelte etwas, das wie eine Entschuldigung klang, riss ein Stück von der Rolle ab und schob es unter den weißen Stoff vor sich. Sie lag neben Luisa Steffen auf dem Teppich in Connys Zimmer und malte Plakate.
    In der anderen Ecke hockte Bastian Bachmann, ein 14jähriger Reiterfreund mit blondem Bürstenschnitt, und entwarf Protest-Texte. Neben ihm häuften sich Tischdecken und Bettlaken, alle weiß, alle heimlich aus den Elternhäusern entwendet.
    Conny spannte eine dritte Wäscheleine quer durch ihr Zimmer. An den anderen beiden trockneten einige fertige Tücher.
    »Großmoorstedter, wehrt euch!« stand mit schwarzem Filzstift darauf und »Kämpft mit um unseren Reiterhof!« auf einem zweiten und »Reiterhof Birkenhain darf nicht sterben!« auf dem dritten.
    »Fertig!«
    Zufrieden schraubte Jule den dicken Stift zu und rollte zur Seite.
    »Guckt mal, wie findet ihr das?«
    Conny machte den Hals lang und las den Text.
    »Super«, sagte sie.
    »Hammerhart«, kam es von Bastian aus der Ecke, »obwohl das von dir stammt, Jule.«
    Protestierend warf Jule den Filzschreiber nach Bastian. Die beiden frotzelten ständig, dabei war es offensichtlich, dass sie sich gern hatten.
    Jule drückte Luisa einen Zipfel des beschrifteten Tischtuchs in die Hand, das sie an die Leine klammerten. »Hilfe!!! Der Mistkerl Markmann will unseren Stall abreißen!«, stand auf dem Stoff. Mit gemischten Gefühlen studierte Luisa den Text.
    »Hm ... klingt gut. Aber ich wette, Herr Jensen erlaubt nicht, dass wir das aufhängen, Jule.«
    »Dummes Zeug. Er soll froh sein, dass wir seinen Reiterhof retten. Und die Pferde ...«
    »Jule!«, schrien Conny und Luisa gemeinsam. »Sei still!« »Ja, ich weiß«, seufzte Jule.
    Gestern, am Tag nach der unfassbaren Neuigkeit, hatten sich die Mädchen geschworen nicht mehr von der Zwangsräumung zu sprechen. Jede von ihnen bekam sofort Bauchschmerzen, wenn sie an den Pferdeverkauf dachte.
    Also verdrängten die Mädchen das Thema.
    Stattdessen stürzten sie sich mit Feuereifer in die Aktion: »Rettet den Stall!«. Dazu zählte auch die Plakatmalerei. Sie wollten die Spruchbänder am Pferdestall aufhängen, um Reitereltern und Spaziergänger aufzurütteln.
    Wilma Löwe informierte inzwischen die Großmoor-stedter. Dabei half ihr Dr. Völker, dessen Praxis fünf Minuten vom Reiterhof lag.
    Der Arzt - die Mädchen nannten ihn nur »Humanmediziner« - legte Unterschriftenlisten aus. Darin protestierten seine Patienten gegen die Bebauung von Birkenhain.
    »Der Humanmediziner hatte gestern schon 50 Unterschriften«, verkündete Conny, während sie die trockenen Transparente von der Leine nahm, faltete und in eine Reisetasche legte. »Am ersten Tag. Wenn das so weitergeht .. .«
    »Wenn das so weitergeht, sehe ich schwarz für dein Zeugnis«, ertönte eine Stimme im Flur.
    Connys Mutter steckte ihren Kopf ins Zimmer. »Ich ver-stehe euch ja . . . die Sache mit den Pferden . . . aber ich wette, keiner von euch hat seine Hausaufgaben erledigt. Und die gehen vor.«
    »Oh nein, Frau Clasen, fangen Sie nicht auch noch an!« Jule verdrehte die Augen. »Bisher haben wir Conny immer beneidet, wegen ihrer tollen Eltern. Ich dachte, Sie sind eine Supermutter. Ein Glücksfall für eine Pferdenärrin wie Conny.«
    »So, dachtest du das.« Frau Clasen war geschmeichelt. »Na ja, wenn das so ist. Trotzdem, die Hausaufgaben ...«
    Connys Vater war durch den Wortwechsel in seinem Arbeitszimmer aufmerksam geworden und kam dazu. »Ach Jutta, das holt Conny schon nach. Ich bin ja auch noch zum Helfen da.«
    Obwohl Ulli Clasen selber Lehrer war, Deutsch und Bio, war er nachsichtig, was Connys Zensuren anging. Er fand es wichtig, dass seine Tochter sich für Tiere einsetzte und für den Umweltschutz. Er und seine Frau halfen in der Tierschutz- und Umweltgruppe von Großmoorstedt. »Auf Bauunternehmer Markmann sind wir schlecht zu sprechen«, sagte Ulli Clasen. »Der hält sich an keine Vorschrift. Wisst ihr noch, im Sommer? Die Überschwemmung? Das Hochwasser geht auch auf Markmanns Rechnung, weil er die Wiesen mit Parkplätzen zugebaut hat.«
    Und ob sie sich erinnerten.
    Der Lottbach überschwemmte die Wiesen zwischen

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