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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Dann ist er irgendwie zufällig auf die Tatsache gestoßen, dass ein meisterlicher Spion, der viele Spione unter sich hat und die Spinne genannt wird, ebenfalls Mitglied ist. Er hat sich ausgerechnet, dass ich diesen Ort zweifellos dafür benutze, wertvolle Informationen an mich zu bringen. Diese schneidigen jungen Offiziere haben sehr offen geredet, wenn sie einen im Tee hatten. Ein hübsches Mädchen, ein paar Flaschen Wein, und ich brauchte nur zu fragen und konnte alle Informationen bekommen, die die Clubmitglieder hatten.«
    »Sie haben offen geredet, weil sie geglaubt haben, Sie seien einer von ihnen.«
    »In der Tat. Das hat sehr gut geklappt, bis dein Bruder irgendwie dahintergekommen ist, was vorgeht. Ich glaube zwar nicht, dass er gewusst, hat, welches der Clubmitglieder die Spinne war, aber ich habe beschlossen, kein Risiko einzugehen. Ich wusste, dass er vorhatte, zu den Behörden zu gehen und ihnen diese Information zu überbringen. Eines Abends bin ich ihm auf dem Heimweg gefolgt.«
    »Und Sie haben ihn von hinten erschossen, ehe Sie ihm diskriminierende Dokumente untergeschoben haben.«
    »So war es am einfachsten. Ich habe den Saber Club angezündet und dafür gesorgt, dass alle Unterlagen über Clubmitgliedschaften und dergleichen von den Flammen verschlungen wurden. Der Club ist schon bald darauf in Vergessenheit geraten. Aber jetzt genug von solchen angenehmen Erinnerungen. Wir haben eine Reise vor uns.«
    Lovejoy ließ den Hengst dicht an einer kleinen Brücke anhalten. Er stieg ab und riss Augusta vom Pferd. Sie taumelte, ehe sie wirklich Boden unter den Füßen hatte, und als sie sich das Haar aus den Augen strich, sah sie die geschlossene Kutsche, die zwischen den Bäumen verborgen war. Als Gespann waren zwei Braune angeschirrt, die einen kräftigen Eindruck machten und an einen Baum gebunden waren.
    «Sie müssen mir verzeihen, dass es zweifellos eine äußerst unkomfortable Reise wird, Madam.« Lovejoy fesselte mit geschickten Bewegungen Augustas Handgelenke und knebelte sie mit einem Halstuch. »Aber Sie können versichert sein, dass noch Schlimmeres bevorsteht. Der Kanal kann manchmal sehr stürmisch sein.«
    Er warf sie in die kleine Kutsche, zog die Vorhänge vor den Fenstern herunter und knallte die Tür zu. Im nächsten Moment hörte Augusta, wie er auf den Kutschbock stieg und die Zügel in die Hand nahm.
    Die Pferde rasten blitzschnell los. Im Dunkel der Kutsche konnte Augusta unmöglich wissen, welche Richtung sie eingeschlagen hatten. Lovejoy hatte etwas von einer Seereise gesagt.
    Der nächstgelegene Hafen war Weymouth. Er würde doch gewiss nicht die Kühnheit besitzen, an einem derart öffentlichen Ort den Versuch zu wagen, sie an Bord eines Schiffes zu bringen, dachte Augusta.
    Dann rief sie sich wieder ins Gedächtnis zurück, dass niemand, was man auch sonst über ihn sagen konnte, je geleugnet hätte, dass die Spinne ebenso verwegen wie heimtückisch war.
    Sie konnte nur den rechten Zeitpunkt abwarten und auf eine Gelegenheit zur Flucht hoffen oder Aufmerksamkeit auf sich lenken. Bis dahin musste sie gegen die Verzweiflung ankämpfen, die sie zu packen drohte. Wenigstens war Meredith in Sicherheit. Aber die Vorstellung, Harry niemals wiederzusehen, war einfach unerträglich.
    Der Geruch des Meeres, das Klappern der Wagenräder und das Quietschen von Holz weckten Augusta lange Zeit später. Sie lauschte aufmerksam und versuchte dahinterzukommen, wo sie sich befanden. Es handelte sich unverwechselbar um einen Hafen, und das hieß, dass Lovejoy tatsächlich nach Weymouth gefahren war.
    Augusta richtete sich schmerzvoll auf dem Sitz auf und zuckte zusammen, als die Fesseln sich in ihre Handgelenke schnitten. Es war ihr gelungen, den Knebel so zu lockern, dass Lovejoy es nicht bemerken würde. Sie hatte das Halstuch um eine Messingarmatur in der Nähe der Tür geschlungen und daran gezogen.
    Die Kutsche kam zum Stehen. Augusta hörte Stimmen, und dann wurde die Tür geöffnet. Lovejoy, der immer noch den Backenbart und die gepuderte Perücke trug, beugte sich hinein. Er hielt einen riesigen Umhang und einen schwarzen Hut mit dichten Schleiern in der Hand.
    »Einen Moment, guter Mann«, sagte er über die Schulter zu jemandem. »Ich muss mich um meine arme Frau kümmern. Es geht ihr überhaupt nicht gut.«
    Augusta versuchte, sich gegen den Hut zu wehren, doch Lovejoy ließ sie das Messer sehen, das er in der Hand hielt, und sie hielt still, als sie begriff, dass er keine Bedenken

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