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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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durchquert, als ihr noch etwas sehr Wichtiges einfiel. Sie blieb stehen und drehte sich zu ihm um. »Sir, ich muss Ihnen eine Frage stellen.«
    »Ja?«
    »Werden Sie sich genötigt sehen, diesen unangenehmen Vorfall Lord Enfield gegenüber zu erwähnen?«
    »Was täten Sie an meiner Stelle, Miss Ballinger?« fragte er trocken.
    »Oh, ich würde ganz entschieden wie ein Gentleman handeln und schweigen«, versicherte sie ihm eilig. <>Schließlich steht hier der Ruf einer Dame auf dem Spiel.«
    »Wie wahr. Und nicht nur der Ihrer Freundin. Ihr Ruf ist heute Nacht ebenso sehr gefährdet worden, nicht wahr, Miss Ballinger? Sie sind rücksichtslos und unbedacht mit dem wertvollsten Edelstein in der Krone einer Frau umgesprungen, mit ihrem Ruf.«
    Der Teufel sollte diesen Mann holen. Er war wirklich ein arroganter Schuft. Und viel zu aufgeblasen und selbstherrlich. »Es ist durchaus wahr, dass ich heute Nacht einiges riskiert habe, Mylord«, erwiderte sie eisig. »Sie müssen daran denken, dass ich von den Ballingers aus Northumberland abstamme, nicht von den Ballingers aus Hampshire. Die Frauen meines Familienzweiges geben nicht besonders viel auf gesellschaftliche Formen.«
    »Sie glauben nicht, dass viele dieser Einschränkungen zu Ihrem eigenen Schutz gedacht sind?«
    »Nicht im mindesten. Diese festgefahrenen Vorschriften dienen der Bequemlichkeit der Männer, und sonst gar nichts.«
    »Ich muss mir erlauben, nicht Ihrer Meinung zu sein, Miss Ballinger. Es gibt Zeiten, in denen die gesellschaftlichen Richtlinien einem Mann extrem ungelegen kommen. Ich kann Ihnen versichern, dass dies einer dieser Momente ist.«
    Sie zog verunsichert die Stirn in Falten und beschloss dann, ihm diese rätselhafte Bemerkung kommentarlos durchgehen zu lassen. »Sir, mir ist klar, dass Sie sich mit meinem Onkel gut verstehen, und es wäre mir nicht lieb, wenn wir Feinde würden.«
    »Ich bin ganz und gar Ihrer Meinung. Ich versichere Ihnen, dass ich mich nicht mit Ihnen anfeinden möchte, Miss Ballinger.«
    »Ich danke Ihnen. Trotzdem muss ich Ihnen ganz offen sagen, dass wir beide sehr wenig miteinander gemeinsam haben. Wir sind absolute Gegensätze, was unser Temperament und unsere Neigungen angeht, und ich bin sicher, dass Sie darin mit mir übereinstimmen. Sie sind ein Mann, der immer den Geboten von Ehre und korrektem Verhalten und all diesen verteufelten Einschränkungen verhaftet sein wird, die die Gesellschaft aufstellt.«
    »Und was ist mit Ihnen, Miss Ballinger? Was erlegt Ihnen Einschränkungen auf?«
    »Überhaupt nichts, Mylord«, sagte sie freimütig. »Ich habe die Absicht, das Leben in all seiner Fülle auszuschöpfen. Schließlich bin ich die letzte der Ballingers aus Northumberland. Und eine Ballinger aus Northumberland würde eher einige Risiken eingehen, als sich unter der Last zahlloser, sehr dämlicher Tugenden begraben zu lassen.«
    »Also, wirklich, Miss Ballinger, Sie enttäuschen mich. Haben Sie nicht gehört, dass Tugendhaftigkeit sich selbst ihr eigener Lohn ist?«
    Sie schaute ihn jetzt wieder finster an und hatte den vagen Verdacht, er könnte sie möglicherweise aufziehen. Dann versicherte sie sich, dass das sehr unwahrscheinlich war. »Ich habe selten etwas gesehen, was diese Tatsache belegt. Und jetzt beantworten Sie mir bitte meine Frage. Werden Sie sich genötigt sehen, Lord Enfield zu berichten, dass ich mich heute Nacht in seiner Bibliothek aufgehalten habe?«
    Er sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. »Was glauben Sie wohl, Miss Ballinger?«
    Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die Unterlippe und lächelte dann bedächtig. »Ich glaube, Mylord, Sie haben sich im Geflecht Ihrer eigenen Richtlinien verstrickt. Sie können Enfield nicht über die Vorfälle der heutigen Nacht unterrichten, ohne gegen Ihren eigenen Verhaltenskodex zu verstoßen, stimmt's?«
    »Das ist durchaus richtig. Ich werde Enfield gegenüber kein Wort sagen. Aber ich habe meine eigenen Gründe dafür, das Schweigen zu wahren, Miss Ballinger. Und da Sie mit diesen Gründen nicht vertraut sind, wären Sie gut beraten, keine Mutmaßungen anzustellen.«
    Sie legte den Kopf auf eine Seite und dachte ausgiebig darüber nach. »Der Grund für Ihr Schweigen ist, dass Sie sich meinem Onkel gegenüber verpflichtet fühlen, nicht wahr? Sie sind sein Freund, und Sie fänden es nicht wünschenswert, wenn er durch mein heutiges Verhalten in Verlegenheit geriete.«
    »Das kommt der Wahrheit schon ein wenig näher, aber es ist bei weitem noch

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