Republic Commando 02 - Triple Zero
aufgerissenen Augen identisch waren mit denen, die er in ihrem Gesicht sah. Instinktiv streckten sie ihre Arme aus, um einander die Hände zu schütteln und für eine, oder zwei Sekunden lockerte sich ihr Griff nicht. Clanky zitterte genauso.
Dann ließen sie einander los und wandten sich um. Das geschah völlig synchron.
Ja, dachte Etain. Wir gleichen einander. Wir alle.
Es war sehr, sehr still, nachdem sie erst einmal das Wummern des An-triebs verdrängt hatte, der das Kanonenboot mit 660 Km/h -jenseits der Anzeige -zurück zur Fearless brachte.
Und nein, der 1M-6 Droide wurde nicht mit den vierzig Männern fertig, die sich in einem für dreißig Mann umgebauten Laderaum drängten. Schon deshalb nicht, weil ein Viertel von ihnen verwundet war.
Dann, als Etain genauer lauschte und ihr Adrenalinspiegel wieder sank, erkannte sie, dass es gar nicht so still war wie sie angenommen hatte. Abgehacktes Atmen war zu hören, unterdrücktes Stöhnen und - und das war das Schlimmste - dieses unzusammenhängende Wimmern, das zu einem einzigen erstickten Schrei anschwoll und wieder abebbte.
Sie bahnte sich einen Weg durch den Laderaum und schritt dabei über kauernde und kniende Männer. An das Schott gelehnt, wurde ein Klon-Trooper von einem seiner Brüder in Sitzposition gehaften. Helm und Brustpanzer hatte man ihm abgenommen und Etain brauchte keinen Medidroiden, um die Folgen einer Brustverletzung abzusehen, die ihm Schmerzenslaute über die Lippen trieb.
„Sanitäter?" Sie wirbelte herum. „Sanitäter! Helfen Sie diesem Mann, sofort!"
Der Medidroide tauchte wie aus dem Nichts auf. Er sprang aufrecht zwischen einem Knäuel aus Troopern, an denen er offensichtlich gearbeitet hatte hervor und richtete seine beiden Photorezeptoren auf sie.
„General l"
„Warum wird dieser Mann nicht versorgt?"
„Triage X", sagte der Droide und tauchte erneut in den lückenlosen Teppich aus Troopern ab, um seine erste Hilfe wieder aufzunehmen.
Etain hätte es wissen müssen. Das rote X-Symbol prangte auf seiner Schulter. Sie hoffte, der Mann hatte es nicht gehört, aber wahrscheinlich wusste er es sowieso, denn das war nun einmal die ungerührte Art in der die Kaminoaner den Klonen ihre Ausbildung auferlegt hatten. Triage Code X: Zu schwer verwundet. Trotz Eingriffs keine Überlebenserwartung. Konzentrierung der Kräfte auf Code 3, dann Code 5.
Sie schöpfte Atem und gemahnte sich, eine Jedi zu sein, denn es steckte mehr darin ein Jedi zu sein, als bloß mit dem Lichtschwert herumzufuchteln. Sie kniete sich neben ihn und nahm seine Hand. Sein Händedruck war überraschend kräftig für den eines sterbenden Mannes.
„Es ist gut", sagte sie.
Sie vertiefte sich in die Macht, um einen Eindruck von seiner Verwun-düng zu bekommen, ihr in ihrem Kopf eine Form zu geben, in der Hoffnung die Blutung aufhalten und das zerrissene Gewebe zusammenhalten zu können, bis das Lartie andockte. Aber sobald sie das Ausmaß der Schädigung im Geiste erfasst hatte, wusste sie, dass ihn auch das nicht mehr retten konnte.
Sie hatte geschworen, nie wieder bei einem Klon Gedankenbeeinflussung ohne dessen Einwilligung anzuwenden. Sie hatte Atins Leid gemildert und Niner Zuversicht verliehen, als er sie am meisten brauchte, beide Male unaufgefordert, aber seitdem hatte sie es vermieden. Klone waren ohnehin nicht willensschwach. Egal, was die Leute dachten. Aber dieser Mann lag im Sterben und er brauchte Hilfe.
„Ich bin Etain", sagte sie. Sie konzentrierte sich auf seine Augen, blickte hinter sie und sah in einen farblosen Wirbel, in den sie Ruhe projizierte. Sie streckte ihre Hand zu dem Soldaten aus, der seine Schulter stützte und artikulierte ein stummes Medipack. Sie wusste, dass sie alle Einwegspritzen mit starken Schmerzmitteln bei sich trugen. Darman hatte sie mehr als ein Mal vor ihren Augen benutzt. „Es gibt nichts, wovor du dich fürchten musst. Wie lautet dein Spitzname?"
„Fi", sagte er und ganz kurz durchlief sie ein Schock. Aber es gab viele Männer namens Fi in einer Armee, in der mit Nummern statt Namen umgegangen wurde. Sein Bruder formte ein stummes alle mit seinen Lippen und hielt verbrauchte Spritzen hoch. Sie hatten bereits all die spärlichen Vorräte in ihn reingepumpt, die sie hatten. „Danke, Ma'am."
Wenn sie Gedanken beeinflussen konnte, dann konnte sie auch Endor-phinsysteme beeinflussen. Sie verwendete ihren ganzen Willen darauf. „Der Schmerz geht. Die Medikamente wirken. Kannst du es fühlen?" Wenn die Macht
Weitere Kostenlose Bücher