Republic Commando 02 - Triple Zero
irgendeine Berechtigung hatte, dann musste sie ihr jetzt zu Hilfe kommen. Sie betrachtete sein Gesicht und seine Kiefermuskeln entspannten sich ein wenig. „Wie ist das, hm?"
„Besser. Danke, Ma'am."
„Halte durch. Du wirst dich vielleicht etwas schläfrig fühlen."
Sein Händedruck war immer noch kräftig. Sie erwiderte ihn. Sie fragte sich, ob er wusste, dass sie log und es vorzog, die Lüge um des eigenen Trostes willen zu glauben. Er sagte nichts weiter, aber er schrie auch nicht wieder und sein Gesicht wirkte friedlich.
Sie legte seinen Kopf an ihre Schulter, eine Hand zwischen seinen Kopf und dem Schott, mit der anderen immer noch die seine haltend und be-hielt diese Haltung für zehn Minuten, in denen sie sich auf ein Bild kühler, fahler Leere konzentrierte. Dann gab er ein ersticktes Husten von sich. Sein Bruder nahm seine Hand und Fi - der sie schmerzlich an einen Freund erinnerte, den sie seit Monaten nicht gesehen hatte und vielleicht auch nie mehr sehen würde -sagte: „Es geht mir gut." Dann erschlaffte seine Hand.
„Oh, Ma'am", seufzte sein Bruder.
In den nächsten zwanzig Minuten versuchte Etain auf innerlich distanzierte Art mit jedem einzelnen Trooperzu sprechen, fragte sie nach ihren Namen, fragte sie, wer verloren gegangen sei und fragte sich selbst, warum die Soldaten voller Verwunderung immer zuerst auf ihre Brust und dann in ihr Gesicht starrten.
Sie legte ihre Hand auf ihre Wange. Sie brannte. Sie rieb sie und ein Metallstück glitt in ihre Hand, zusammen mit frischem, schimmerndem Blut. Bis dahin hatte sie das Schrapnell gar nicht bemerkt. Sie wandte sich an einen vertrauten grünen Flecken in diesem Wald aus verdreckten, weißen Rüstungen.
„Clanky", sagte sie empfindungslos. „Clanky, ich habe nie gefragt. Wo begraben wir unsere Männer. Oder werden sie verbrannt, wie Jedi?"
„Für gewöhnlich keines von beidem, General", sagte Clanky. „Aber machen Sie sich jetzt darüber keine Gedanken."
Sie sah an ihrer beigen Robe hinunter und bemerkte, dass sie mehr als schmutzig war. Sie war übersät mit Brandflecken, so als hätte sie ohne Schutz als Schweißerin gearbeitet und ein verschmierter, ovaler Flecken dunkelroten Blutes, der bereits zu starrer Schwärze eintrocknete, lief von ihrer rechten Schulter bis zu ihrem Gürtel.
„Meister Camas wird mich in der Luft zerreißen", sagte sie.
„Dann kann er uns auch gleich zerreißen", erklärte Clanky.
Etain wusste, dass sie irgendwann noch einmal über die geschickt umgangene Antwort auf ihre Frage würde nachdenken müssen, aber zu jenem Zeitpunkt war sie mit ihren Gedanken woanders. Sie dachte an Darman und war sich plötzlich der Tatsache bewusst, dass etwas nicht stimmte. Die Macht sagte ihr aber klar und deutlich, dass Darman am Leben war.
Aber der andere Fi -- der Trooper- war es nicht. Etain schämte sich für ihre persönlichen Befürchtungen und machte sich daran nach Männern zu sehen, denen sie noch helfen konnte.
Tatort am Bravo Acht Depot, Manarai, Coruscant, 367 Tage nach Geonosis
Für Skirata bedeutete jeder Klonverlust eine persönliche Beleidigung. Sein Ärger richtete sich nicht auf Obrim: Die beiden Männer respektierten einander in der Art alt gedienter Profis und Ordo wusste das. Er hoffte nur, Obrim würde wissen, dass Kal'buir die schroffen Dinge, die er sagte, nicht so meinte.
„Also wann bekommen deine Leute endlich ihre shebse hoch und sagen uns, wie der Sprengsatz hier hereingekommen ist?", fragte Skirata.
„Bald", antwortete Obrim. „Die Sicherheits-Holokamera wurde durch die Explosion ausgeschaltet. Wir warten auf eine Sicherungskopie des Bildes vom Satelliten. Es wird nicht ganz so scharf sein, aber zumindest haben wir eins."
„Tut mir Leid, Jaller", sagte Skirata, immer noch kauend und den Blick auf den Schutt gerichtet. „Nichts für ungut."
„Ich weiß, Kamerad. Schon gut."
Das war ein weiterer Grund, weshalb Ordo seinen Sergeant bewunderte: Er war der Archetyp eines Mando'ad. Das Ideal eines Mandalorianers war es, ein strenger, aber liebevoller Vater zu sein, ein respektvoller Sohn, der aus jeder harten Erfahrung lernte, ein loyaler Krieger, der seinen unwandelbaren, persönlichen Prinzipien treu blieb und keinen wechselnden Regierungen und Fahnen.
Und er wusste auch, wann man sich zu entschuldigen hatte.
Er sah erschöpft aus. Ordo fragte sich, wann er wohl verstehen würde, dass niemand von ihm erwartete, mit den jungen Soldaten Schritt zu halten. „Du könntest das mir
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