Republic Commando 02 - Triple Zero
ausstrahlen."
Vau zuckte mit den Schultern. „So viel zum Mumm der Nikto, hm?" „Jede Kreatur versucht, den Tod zu vermeiden. Der Unterschied besteht darin, dass Orjul Angst davor hat, zu zerbrechen. Es fühlt sich unterschiedlich für mich an. Es ist keine animalische Furcht, nicht zu tief in der Macht." Etain hatte ihre Hände auf jene Jedi-Art gefaltet, die aussah, als würde sie mit ihnen ringen. „Ich sollte mich auf ihn konzentrieren. Er verfügt über Informationen, deren Preisgabe er fürchtet."
Sie sahen zu, wie sie die paar Meter in den Hauptraum zurückging, wieder gegenüber von Orjul Platz nahm und ihn anstarrte.
Vau zuckte erneut mit den Schultern. „Naja. Wenigstens kann ich mich ein Weilchen hinlegen, während sie den Laden schmeißt. Danach kann ich mich wieder mit etwas handfesteren Methoden an die Arbeit machen."
Orjul gab ein schrilles Keuchen von sich und Vau sah sich um. Was immer Etain tat, sie berührte ihn nicht einmal. Sie starrte ihn nur an.
„Kai, diese Leute machen mir mehr Angst als Orjul", sagte Vau. „Ich werde mich ein paar Stunden hinhauen. Weck mich, wenn sie irgendetwas erreicht - oder ihn tötet, natürlich."
Es war circa 1030 am Morgen und die Leute gingen in der Stadt ihren alltäglichen Geschäften nach. Es schien eine merkwürdige Zeit für ein Verhör zu sein. Skirata hatte das Gefühl, sie würden immer in einer Art permanenter Nacht durchgeführt werden.
Etain schien ihrer Aufgabe auf jeden Fall gewachsen zu sein.
Von Zeit zu Zeit senkte sie ihren Kopf, als würde sie einen besseren Blick auf Orjuls Gesichtsausdruck erhaschen wollen, während er mit dem Gesicht nach unten am Tisch saß, die Finger in seinem hellen Haar vergraben, als hätte er furchtbare Kopfschmerzen. Skirata hätte sie gern gefragt, was sie da mit ihm anstellte, aber er wollte ihre Konzentration nicht unterbrechen.
Sie war völlig in ihre Aufgabe vertieft. Sie blinzelte so selten, dass sie, wäre da nicht der Pulsschlag an ihrem Hals gewesen, wie eingefroren wirkte. Gelegentlich keuchte Orjul oder schrie sogar auf und wand sich, als wolle er sich in der Tischplatte verkriechen.
Skirata ging kurz weg, um sich eine Weile die Nikto anzusehen. Als er zurück ins Zimmer kam, schluchzte Orjul abgehackt als hätte er Schluckauf. Etain hielt ihr Gesicht auf einer Höhe mit dem seinen und sprach ruhig auf ihn ein.
„Kannst du es sehen, Orjul? Kannst du sehen, was geschieht?"
Skirata sah gebannt zu.
„Orjul..."
Der Mann jaulte exakt wie ein Strill, schrill und animalisch.
„Ich kann nicht..."
„Die Furcht Unrecht zu haben, ist schlimmer als der Schmerz, nicht wahr? Es frisst dich auf und du kannst es nicht abstellen. Hast du Recht? Oder bist du so schlecht wie die Republik, die du so hasst? Sind wir wirklich der Feind oder bist du es? Sieh dir die hilflosen Figuren an, die du tötest."
Das war es also, was sie tat. Skirata hatte sich gefragt, ob sie ihre Machtkräfte einsetzte, um ihm echten, körperlichen Schmerz zuzufügen. Aber sie war zum Kern der Sache gekommen und hatte das auferstehen lassen, was der Schmerz sowieso in einem auslöste: Er ließ einen um den eigenen Verstand bangen, noch bevor es um das eigene Leben Ging.
Das musste er ihr lassen. Es war nicht tödlich und nicht weit ab von der üblichen Geistesbeeinflussung. Vielleicht rang sie damit, eine ethische Grenze in ihrem eigenen Verstand zu finden. Vielleicht war es ihr eigener Albtraum, das Schlimmste, das sie sich vorstellen konnte.
Sie setzte diese Taktik über eine Stunde fort. Er hatte keine Ahnung, ob sie ihm schreckliche Bilder und Konsequenzen suggerierte, oder ob sie ihn schlicht gegen seinen Willen sein Adrenalin hoch kochen ließ, aber was immer es auch war, es zermürbte ihn und sie mit ihm. Schließlich brach Orjul schluchzend zusammen und Etain schauderte und sah sich desorientiert um, als wäre sie aus einer Trance erwacht.
Skirata packte Vaus Schulter und rüttelte ihn wach. „Komm rüber. Sie hat ihn mürbe genug gemacht, dass du den Job beenden kannst."
Vau sah auf seinen Chrono. „Nicht schlecht. Was ist los? Willst du nicht, dass sie die wahren Konsequenzen miterlebt?"
„Mach es einfach, okay?"
Vau schwang seine Beine aus dem Bett und stolzierte in den Hauptraum, wo er Etain vom Stuhl scheuchte und zusammen mit Skirata zur Tür lenkte. „Geh und hol dir ein Prickelwasser, Jedi." Er drehte sich zu Orjul um, der Etain mit weit aufgerissenen Augen nachsah. „Sie geht nur, um sich eine
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