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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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starb schnell ab. Die einzige Möglichkeit, sich jetzt noch damit anzustecken, war der Kontakt mit einem Träger. In dieser Hinsicht gab es also kein Problem – und nachdem sie und ein paar Dutzend andere es zum Polizeirevier geschafft hatten, hatte Ada gesehen, dass sich Bertolucci darunter befand. Trotz der Untoten hatte es anfänglich ausgesehen, als liefen die Dinge zu ihren Gunsten.
    Missionsziele: Befrage den Schreiberling, finde heraus, wie viel er weiß, und bring ihn um oder vergiss ihn, je nachdem. Berge eine Probe von Dr. Birkins neuestem Wunder-Virus … Kein Problem, oder?
    Vor drei Tagen – mit dem Wissen, wie das Umbrella-Labor mit dem Abwasserkanalsystem verbunden war, und Bertolucci direkt vor ihrer Nase – hatte es den Anschein gehabt, als sei der Job so gut wie erledigt. Aber natürlich hatte die Sache von da an noch gehörig schieflaufen müssen.
    Das umgemodelte Revier, in dem die Räume nach dem S. T. A. R. S.-Fiasko neu aufgeteilt wurden, hat die Hälfte meiner Vorbereitungen hinfällig gemacht. Menschen, die verschwanden. Barrikaden, die fortwährend fielen. Polizeichef Irons, der wie ein billiger Diktator mit Befehlen um sich warf und immer noch versuchte, Bürgermeister Harris und seine jammernde Tochter zu beeindrucken, während sich die Toten längst immer höher stapelten …
    Ada hatte Bertolucci im Auge behalten und bemerkt, dass er sich verdrücken wollte – seinen tatsächlichen Abgang jedoch hatte sie versäumt. Sie hatte nicht einmal Zeit gehabt, Kontakt aufzunehmen, bevor er sich ins Labyrinth des Reviers abgesetzt hatte und im Chaos der ersten Angriffswelle untergetaucht war. Ada hatte beschlossen, im Alleingang vorzugehen, nachdem kaum eine Stunde später drei Viertel der Zivilisten durch einen einzigen Massenangriff ausgelöscht worden waren, und das nur, weil sich niemand darum gekümmert hatte, die Garagentore zu schließen. Sie war nicht willens zu sterben, nur um ihre Tarnidentität als verängstigte Touristin zu wahren, die nach ihrem Freund suchte.
    Und dann hatte das Warten begonnen. Fast fünfzig Stunden hatte sie, geduckt im Uhrenturm des zweiten Stockwerks, darauf gewartet, dass sich die Lage beruhigte. In den länger werdenden Pausen zwischen den Feuergefechten war sie hinunter gehuscht, um etwas Essbares zu finden oder aufs Klo zu gehen, inmitten des hallenden Ratterns von Schüssen und der Schreie …
    Großartig. Jetzt bist du also hier, und was tust du? Stehst herum und hängst deinen Gedanken nach. Mach weiter – je eher du fertig bist, desto eher kannst du deinen Lohn einsacken und dich irgendwo auf einer hübschen Insel zur Ruhe setzen.
    Dennoch verharrte Ada noch einen Augenblick lang, tippte mit der Mündung ihrer Beretta geistesabwesend gegen eines ihrer langen, bestrumpften Beine. Drei Leichen lagen im Flur. Sie konnte nicht aufhören, diejenige anzustarren, die verkrümmt unter einem Fensterschalter auf halbem Wege den Gang hinunter lag. Eine Frau in abgeschnittenen Shorts und einem Top, die Beine ordinär gespreizt, einen Arm über ihren blutbesudelten Kopf gekrümmt. Die anderen beiden waren Polizisten, die Ada nicht wiedererkannte – die Frau allerdings gehörte zu den Leuten, mit denen sie gesprochen hatte, nachdem sie es zum Revier geschafft hatten. Ihr Name war Stacy gewesen, ein nervöses, aber willensstarkes Mädchen, das gerade dem Teenageralter entwachsen war.
    Stacy Kelso, so hatte sie geheißen. Sie war in die Stadt gegangen, um Eiskrem zu kaufen, und dabei in die Attacke geraten – und doch hat sie sich mehr um ihre Eltern und ihren kleinen Bruder zu Hause gesorgt, als um ihre eigene Notlage. Ein pflichtbewusstes Mädchen. Ein gutes Mädchen.
    Warum dachte sie darüber nach? Stacy war tot, hatte ein ausgefranstes Loch in der linken Schläfe, und sie war nicht Adas Schutzbefohlene gewesen; es war also nicht so, dass Ada sich persönlich für ihr Schicksal hätte verantwortlich fühlen müssen. Sie war hergekommen, um einen Job zu erledigen, und es war nicht ihre Schuld, dass in Raccoon die Hölle ausgebrochen war …
    Vielleicht geht es nicht um Schuldgefühle , flüsterte ein Teil von ihr. Vielleicht tut es dir nur leid, dass sie es nicht geschafft hat. Sie war schließlich ein Mensch, und jetzt ist sie tot, wie es wahrscheinlich auch ihre Eltern und ihr kleiner Bruder sind …
    „Schluss damit!“, sagte sie leise, aber leicht gereizt. Sie riss ihren Blick von der Mitleid erregenden Gestalt los und richtete ihn stattdessen auf einen

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