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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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„Jag-die-Kugel-ins-Hirn“ und gleichzeitig „Lasst-uns-den-Reporter-finden“ spielen. Die Proben könnten inzwischen sonst wo sein, je nachdem, wer überlebt hat. Vorausgesetzt, ich schaffe es, hier mit dem Zeug rauszukommen, werde ich einen gottverdammt hohen Zuschlag verlangen – niemand sollte unter diesen Bedingungen arbeiten müssen.
    Ada schob den Schlüssel in ihre Hüfttasche, schaute dann mit abwesendem Blick zur oberen Balustrade der beeindruckenden Halle empor und hakte im Geist die Räume ab, in denen sie bereits gewesen war sowie diejenigen, die sie gründlicher in Augenschein genommen hatte. Bertolucci war nirgendwo im Ostteil des Gebäudes zu finden gewesen, weder oben noch unten. Sie hatte, wie ihr schien, Stunden damit zugebracht, in tote Gesichter zu starren und die stinkenden Leichenhaufen nach seinem kantigen Kinn und seinem anachronistischen Pferdeschwanz zu durchsuchen. Natürlich war es möglich, dass er seinen Standort wechselte – aber nach allem, was sie über ihn wusste, war das eher unwahrscheinlich; der Reporter war wie ein Hase, ein Typ, der sich im Angesicht der Gefahr versteckte.
    Apropos Gefahr …
    Ada schüttelte sich und ging zurück zu der Tür, die in den unteren Ostflügel führte. Die Lobby war halbwegs sicher vor den Virusträgern – sie schienen das Konzept von Türknäufen nicht zu begreifen – , aber es gab neben den Infizierten noch weitere Bedrohungen. Gott allein wusste, wen Umbrella zum Aufräumen herschicken würde … oder was im Laboratorium freigesetzt worden war, als das Leck auftrat. Weniger furchterregend, aber genauso lästig waren die überlebenden Cops, die immer noch umherschwadronieren und nach Leuten suchen mochten, die sie retten konnten. Ada hatte Schüsse gehört, einige weit weg, andere nicht; es gab also zumindest noch ein paar Nichtinfizierte in dem weitläufigen alten Gebäude. Im Vergleich zu dem Versuch, einen „echten“ Menschen, der bewaffnet war, davon zu überzeugen, dass sie lebte und keine Gesellschaft haben wollte, schien es ihr fast reizvoll, den Untoten gegenüberzutreten.
    Auf den Fußballen laufend, um unnötigen Lärm zu vermeiden, schlüpfte Ada durch die Tür und lehnte sich dann dagegen. Sie befand sich am Ende eines langen Korridors. Hier konnte sie ihr weiteres Vorgehen in relativer Sicherheit und Ruhe planen. Obwohl sie den Keller noch nicht überprüft hatte und nach wie vor etliche Virus-Träger in den RCPD -Büros herumstreiften, waren die Türen entlang des Flures alle geschlossen – wenn jemand oder etwas auf sie losgehen wollte, würde sie es rechtzeitig sehen und verschwinden können.
    Ach ja, das aufregende Leben einer freien Agentin. Reise um die Welt! Verdiene dein Geld mit dem Stehlen wichtiger Unterlagen und Artefakte! Halte dir lebende Tote vom Hals, nachdem du drei Tage lang weder geduscht noch etwas Anständiges gegessen hast – lass deine Freunde vor Neid erblassen!
    Sie rief sich noch einmal in Erinnerung, dass sie auf diesen Zuschlag bestehen wollte. Als sie vor weniger als einer Woche in Raccoon eingetroffen war, hatte sie gedacht, sie sei vorbereitet. Sie hatte die Karten studiert, sich die Unterlagen des Reporters eingeprägt und ihre Tarnidentität hatte festgestanden – eine junge Frau, die ihren Freund suchte, einen Umbrella-Wissenschaftler. Dieser Teil war beinahe wahr; tatsächlich war es ihre kurze Beziehung mit John Howe vor knapp zehn Monaten gewesen, die ihr diesen Job eingebracht hatte. Eigentlich war es eher ein One-Night-Stand gewesen, und nicht mal ein besonders guter – aber John hatte anders darüber gedacht, und seine Verbindung zu Umbrella, auch wenn sie ihn wahrscheinlich das Leben gekostet hatte, hatte sich für Ada als Glücksfall erwiesen.
    Sie war also vorbereitet gewesen. Aber innerhalb von vierundzwanzig Stunden nach ihrem selbstsicheren Einchecken in einem der besten Hotels von Raccoon City, hatte sich das Blatt für sie gewendet. Während sie in der mit viel Vinyl ausgestalteten und weitenteils leeren Lounge des Arklay Inns zu Abend gegessen hatte, waren draußen die ersten Schreie aufgeklungen. Die ersten, aber keineswegs die letzten.
    In gewisser Hinsicht war die eingetretene Katastrophe von Vorteil für sie, denn nun würden keine Wachen um das Labor postiert sein. Sie würde nicht zigmal versuchen müssen, sich anzuschleichen und dabei jede Deckung zu nutzen. Laut der Information, die sie vorab über das T-Virus eingeholt hatte, war es an der Luft kurzlebig und es

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