Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
Vom Netzwerk:
unnahbar, und wenn sie das Schießen beim Paintball-Spielen erlernt hatte, dann war er ein Bankdirektor. Aber trotz ihres verwirrenden Verhaltens und ihrer vermutlichen Doppelzüngigkeit mochte er sie. Sie war klug und selbstbewusst, sie war schön – und er hatte angenommen, dass sich hinter dieser widersprüchlichen Fassade eine gute, anständige Person verbarg …
    Aber sie hat dich zurückgelassen, um der Schützin hinterher zu rennen, ließ dich am Boden zurück, mit einer Kugel im Arm. Ja, sie ist großartig – du solltest ihr einen Heiratsantrag machen.
    Leon erreichte eine Abzweigung des Tunnels und hörte auf, Adas Verhalten und Handeln durchschauen zu wollen. Stattdessen sagte er sich kurzerhand, dass er sie ja einfach nach ihren Gründen fragen konnte, wenn er sie fand – falls er sie fand. Rechterhand war eine verschlossene Tür und so wandte er sich nach links, unbehaglich in die dichter werdenden Schatten spähend, während er weitertrottete. Er hätte Claire nicht allein hinter Ada hergehen lassen dürfen, er hätte sich zusammenreißen und sie begleiten müssen …
    Er blieb stehen, hörte etwas. Schüsse, fern und hohl. Sie kamen von irgendwo vor ihm, verzerrt durch das gewundene Labyrinth aus Tunneln, die das Kanalnetz bildeten.
    Die Magnum nach wie vor festhaltend, presste Leon sein Handgelenk auf die Schusswunde und rannte los. Der Schmerz wurde wieder heftiger, verursachte ihm Übelkeit. Mehr als einen schlurfenden Trab brachte er nicht zustande, das Wasser behinderte ihn fast eben so sehr wie das grässliche Beißen der Verletzung – doch als das letzte Echo der Schüsse verklang, brachte er irgendwie die Motivation auf, noch schneller zu laufen.
    Links vor ihm befand sich eine schwach beleuchtete Abzweigung des Tunnels. Fahlgelbes Licht fiel von dort auf das sanft schwappende Wasser. Noch bevor er die Stelle erreichte, sah er, dass er eine Wahl würde treffen müssen. Geradeaus lag eine Art Plattform, eine schwere Tür, die in die Ziegelsteine des Tunnelendes eingelassen war. Von der Decke lief Wasser in schmalen Rinnsalen herab.
    Eine naheliegende Wahl, nur …
    Leon blieb in dem langgestreckten Fleck aus trübem Licht stehen und sah in die Abzweigung hinein. Eine weitere Tür, aber er hatte keine Zeit mehr für eine langwierige Entscheidungsfindung, die Schüsse konnten von überall her gekommen sein –
    Bamm-bamm!
    Nach links. Leon sprang aus dem Tunnel, spürte neuerlichen Schmerz, spürte heiße Nässe an seinem Handgelenk, als die Wunde wieder aufbrach. Er achtete nicht darauf, eilte zur Tür und zog sie auf, hörte weitere Schüsse fallen, während er einen breiten, leeren Gang hinunterlief.
    Der Korridor, den er betreten hatte, war so düster und kalt wie die Kanäle, aber viel größer, breiter, vermutlich eine Art Transportstraße für schweres Gerät. Der Gang machte eine Biegung nach links, dann noch eine. An der zweiten Ecke standen Kisten und Stahlzylinder in einem Regal, gleich neben einer Art Ladetor.
    Acetylen, Oxygen vielleicht … Großer GOTT , was steckt so viele Kugeln ein, ohne zu sterben?
    Er vernahm eine weitere Folge von Schüssen, hörte Wasser aufspritzen – und ein anderes Geräusch, ein tiefes, gutturales Zischen , das ihn bis ins Mark erschauern ließ. Seltsam vertraut, aber zu laut, um möglich zu sein.
    Eine Million Schlangen, tausend riesige Katzen, irgendein vorzeitlicher, schrecklicher Dinosaurier …
    Er rannte und gab es schließlich auf, das Einschussloch bedeckt halten zu wollen; er musste seinen Arm bewegen, um schneller laufen zu können. Das Ende des Tunnels war nahe. Er sah eine Schalttafel mit blinkenden Lichtern und eine Öffnung links, ein weiteres riesiges Ladetor –
    – und blieb gerade noch rechtzeitig stehen, um nicht in die Schusslinie zu laufen, als eine weitere Serie schneller Schüsse aufklang, als Wasser mit donnerndem Krachen hochsprühte und in dichten Strömen herabregnete.
    „Aufhören! Ich komme rein!“ rief er –
    – und hörte Adas Stimme und fühlte sich von Erleichterung überwältigt, vergaß, was da für ein Horror vor ihm liegen mochte.
    „Leon!“
    Sie lebt!
    Mit erhobener Magnum, seine Wunde nunmehr wieder stark blutend, trat Leon vor die offene Tür – und entdeckte Ada auf der anderen Seite des Sees aus aufgewühltem Unrat. Kisten und zerbrochene Bretter schwammen in der wogenden Flüssigkeit. Ada stand auf einem schmalen Betonvorsprung unter einer Leiter, ihre Beretta in das brodelnde Becken

Weitere Kostenlose Bücher