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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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viele Fragen – und weil sie sich nicht sicher sein konnte, konnte sie nicht abdrücken.
    „Keine Bewegung. Folge mir nicht!“, fauchte sie. Den Schmerz ignorierend, langte sie nach hinten, um die Tür aufzudrücken. „Ich werde schießen, wenn du versuchst, mir zu folgen!“
    „Annette … ich verstehe nicht, ich will doch nur – “
    „Halt die Klappe! Halt die Klappe und lass mich in Ruhe, könnt ihr mich nicht einfach alle in Ruhe lassen?!“
    Rückwärts ging sie zur Tür hinaus, drückte sie vor dem überraschten und verängstigten Mädchen zu und presste ihren Arm gegen ihre geprellten oder gebrochenen Rippen, kaum dass das Schott geschlossen war.
    Sherry …
    Es war eine Lüge, es musste eine Lüge sein – aber es änderte so oder so nichts. Sie konnte es immer noch schaffen, musste zurück zur Einrichtung, um zu beenden, was sie begonnen hatte.
    Annette drehte sich um, wankte hinkend und keuchend in die kalte Finsternis des anschließenden Tunnels und ließ sich von jedem schmerzenden Schritt daran erinnern, was Umbrella getan hatte.
    Eine kalte, stille Kaverne, die Wände glänzend wie Eis, und ich habe mich verirrt. Ich habe mich verirrt, bin erschöpft, bin so lange gerannt und hatte solche Angst, dass ich mich jetzt hinsetze und ausruhe. So ruhig, so kalt – aber mein Arm tut weh, ich sitze an einer Wand, der Stacheln gewachsen sind, und einer davon wühlt sich in mein Fleisch, durchbohrt mich. Es tut so weh, doch ich muss aufstehen, ich muss jemanden finden, ich muss –
    – aufwachen.
    Leon öffnete die Augen. Sofort war ihm bewusst, dass er wieder weggetreten gewesen war. Die Erkenntnis ließ ihm den Atem stocken, die plötzliche Angst rüttelte ihn vollends wach.
    Ada, Claire – Gott, wie lange … ?
    Vorsichtig nahm er die Hand von seinem Arm. Das Blut klebte zäh und dick zwischen seinen Fingern. Es tat weh, aber nicht so heftig wie zuvor – und die Blutung hatte aufgehört, zumindest an der Einschusswunde. Die Fetzen seiner Uniform hatten die Wunde verstopft, einen harten Pfropfen gebildet.
    Leon beugte sich vor, fasste nach hinten, um die Stelle zu berühren, an der die Kugel ausgetreten war; wiederum fand er ein verhärtetes, klebriges Stück Stoff im pulsierenden Schmerz der Wunde. Er konnte nicht sicher sein, aber er glaubte, dass die Kugel nur durch das Fleisch gegangen war und den Knochen verpasst hatte – was bedeutete, dass er gottverdammt viel Glück gehabt hatte.
    Aber selbst wenn’s mir den Arm abgerissen hätte, Ada ist immer noch da draußen – und ich habe Claire hinter ihr hergeschickt. Ich muss ihnen nach.
    Er war überzeugt, dass es eher der Schock als der Schmerz oder der Blutverlust gewesen war, was ihm das Bewusstsein geraubt hatte – und er konnte sich nicht mehr Zeit nehmen, um sich zu erholen. Die Zähne zusammengebissen, stemmte sich Leon mit seinem gesunden Arm hoch. Seine Muskeln waren kalt und steif von der klammen Kühle des Betons.
    Seine linke Schulter streifte über die Wand, und er keuchte auf, als sich der Schmerz kurzfristig verstärkte, heftig und heiß – aber er verebbte, sank nach ein paar Sekunden wieder herab zu jenem dumpfen Pochen. Leon wartete ab, tief ein- und ausatmend, und rief sich in Erinnerung, dass alles verdammt viel schlimmer hätte kommen können.
    Als er endlich auf den Beinen war, entschied er, dass er es schaffen konnte. Er fühlte sich nicht benommen oder schwindlig, und obschon sich Blut am Boden und an der Wand befand, war es doch nicht so viel, wie er befürchtet hatte. Vorsichtig darauf achtend, nicht mit der Wunde irgendwo gegen zu stoßen, drehte sich Leon um und ging, so schnell er eben konnte, den Gang zu der geschlossenen Tür am Ende hinunter.
    Hinter der Tür erwartete ihn ein weiterer wasserführender Tunnel, der sich nach beiden Seiten erstreckte. An der Wand links von ihm befand sich eine Leiter, aber er wollte nicht einmal darüber nachdenken, wie er sie hochklettern sollte, ohne seine Wunde aufzureißen – abgesehen davon drehte sich am oberen Ende ein Ventilator. Er machte sich nach rechts auf, stieg in das dunkle Wasser hinab und watete vorwärts, in der Hoffnung, einen Hinweis darauf zu finden, wo Ada oder Claire hingegangen waren.
    Dieser Heckenschützin nachjagen … wie konnte sie das tun, wie konnte sie mich einfach so liegen lassen?
    Nach ihrer Konfrontation mit dem kotzenden Monsterding hatte er sich geschworen, keine Mutmaßungen mehr über Ada Wong anzustellen; sie war abwechselnd kokett und

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