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Rette mich

Rette mich

Titel: Rette mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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Nephilim getötet. Einen Unsterblichen. Ich habe jemanden umgebracht. Indirekt, aber trotzdem. Ich habe getötet.«
    »Dein Opfer hätte Hank töten sollen.«
    Ich nickte wie betäubt. »Ich habe gesehen, wie du es dem Erzengel erzählt hast. Du hast Gabe, Jeremiah und Dominic dazu benutzt, das Lagerhaus zu leeren und sie allein zu fassen zu bekommen.«
    »Ja.«
    »Hat Gabe Hank gefunden und ihn gezwungen, ihm Treue zu schwören?«
    »Nein. Er hätte es getan, aber ich habe Hank zuerst gefunden. Ich war Gabe gegenüber nicht ganz aufrichtig. Ich habe so getan, als würde ich ihm Hank geben, aber ich hatte auch noch Dabria, die draußen vor dem Lagerhaus wartete. In dem Augenblick, als Hank auftauchte, hat sie ihn sich geschnappt. Als ich hierher zurückkam und dich nicht vorfand, dachte ich, er hätte dich gefunden. Ich habe Dabria angerufen und Hank hierhergebracht, um ihn zu verhören. Tut mir leid, das mit Dabria«, entschuldigte er sich. »Ich habe sie mitgenommen, weil es mir gleichgültig ist, was mit ihr geschieht. Sie ist austauschbar. Du nicht.«
    »Ich bin nicht sauer«, sagte ich. Dabria war die Letzte, um die ich mir Sorgen machte. Ich hatte ein viel größeres Anliegen, das in mir hämmerte. »Haben die Erzengel entschieden? Was wird mit Hank geschehen?«
    »Bevor sie eine Entscheidung trafen, wollten sie mit mir sprechen. Nach allem, was geschehen ist, vertrauen sie mir nicht. Ich habe ihnen gesagt, wenn sie zulassen, dass ich Hank töte, müssen sie sich keine Sorgen mehr um die Teufelskraft machen. Ich habe sie außerdem daran erinnert, dass, wenn Hank stirbt, du die Anführerin seiner Nephilimarmee wirst. Ich habe ihnen versprochen, dass du den Krieg verhindern wirst.«
    »Was immer ich tun kann«, sagte ich mit einem ungeduldigen Nicken. »Ich will, dass Hank verschwindet. Haben sie einstimmig entschieden?«
    »Sie wollen diesem Durcheinander ein Ende bereiten. Sie haben mir grünes Licht gegeben, was Hank betrifft. Wir haben Zeit bis zum Sonnenaufgang.«
    Da bemerkte ich die Handfeuerwaffe auf dem Boden neben seinem Bein.
    Er sagte: »Ich habe versprochen, dass ich dir diesen Augenblick nicht nehmen würde, und wenn du das immer noch möchtest, werde ich dir nicht mehr widersprechen. Aber ich kann nicht zulassen, dass du blind hineintappst. Hanks Tod wird dich immer begleiten. Du kannst ihn nicht zurücknehmen, und du wirst ihn niemals vergessen. Ich kann ihn töten, Nora. Ich tue es, wenn du es zulässt. Es ist eine Möglichkeit. Du hast die Wahl, und ich stehe dir in jedem Fall zur Seite, aber ich will, dass du vorbereitet bist.«
    Ich zuckte mit keiner Wimper, sondern hob die Waffe auf. »Ich will ihn sehen. Ich will ihm in die Augen sehen und seine Reue sehen, wenn ihm aufgeht, wohin ihn seine Entscheidungen gebracht haben.«
    Es verging nur ein winziger Augenblick, bevor Patch meine Entscheidung mit einem Nicken annahm. Er führte mich in einen geheimen Korridor. Dieser wurde nur vom flackernden Licht der Fackeln an den Wänden erhellt. Die Flammen erleuchteten die ersten paar Meter des Flurs, aber danach konnte ich nichts mehr sehen außer erstickender Schwärze.
    Ich folgte Patch tiefer und tiefer, denn der Korridor führte uns leicht bergab. Endlich erschien eine Tür. Patch zog an dem eisernen Griff, und die Tür schwang in unsere Richtung auf.
    Drinnen stand Hank bereit. Er warf sich auf Patch. Handschellen hielten ihn zurück, hielten seine Fäuste in der Luft auf. Mit einem Kichern, das für meinen Geschmack etwas zu verrückt klang, sagte er: »Mach dir nicht vor, dass du damit davonkommen wirst.« In seinen Augen glomm zu gleichen Teilen Zuversicht und Hass.
    »So wie du dachtest, du könntest die Erzengel hintergehen?«, kam Patchs gleichmütige Antwort.
    Hanks Augen zogen sich besorgt zusammen. Sein Blick fiel auf die Waffe in meiner Hand, die er erst jetzt bemerkte. »Was soll das?«, fragte er in einem schaurigen Tonfall.
    Ich hob die Waffe und zielte damit auf Hank. Es verschaffte mir Befriedigung zu sehen, wie sich sein Gesicht erst vor Verwirrung und dann voller Feindseligkeit verdüsterte. »Kann mir mal jemand sagen, was hier los ist?«, schnauzte er.
    »Deine Zeit ist abgelaufen«, sagte Patch.
    »Wir haben unsere eigene Absprache mit den Erzengeln getroffen«, sagte ich.
    »Was für eine Absprache?«, knurrte Hank, wobei Wut aus jedem seiner Worte schäumte.
    Ich legte auf seine Brust an. »Du bist nicht mehr unsterblich, Hank. Der Tod klopft am Ende doch noch bei dir

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