Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)
zurückschickt, oder vielleicht möchte er auch, dass wir in seiner … Obhut … bleiben, als Geiseln, damit unser Clan keine Dummheiten begeht. Halt nur dein Temperament gut im Zaum, ganz gleich, was geschieht.«
Sie warf ihm einen Blick aus schmalen Augen zu. »Wenn du glaubst, du könntest mich ärgern, dann kannst du dir das sparen. Ich habe gelernt, mich zurückzuhalten, manchmal jedenfalls, und ich weiß, welchen Nutzen das haben kann.«
Ailig lächelte ihr zu. »Du bist eine bemerkenswerte Frau, Cat. Tayg ist ein bemerkenswerter Mann.«
Catriona senkte den Blick zu Boden. »Das ist er.«
Einen Moment später standen sie vor dem Tisch des Königs. Ailig verneigte sich, Catriona machte einen Knicks, nur zum Tisch aufzuschauen, dazu konnte sie sich nicht zwingen. Sie wollte Tayg nicht sehen, wollte ihm nicht noch einmal in die Augen blicken, damit er nicht sah, wie zerrissen ihr Herz war. Sie würde ihm keinen Grund geben zu glauben, dass sie mit ihrer Entscheidung nicht im Reinen sei. Sie würde ihm keinen Grund geben, für das Mädchen mit dem gebrochen Herzen den Helden zu spielen.
»Ailig von Assynt«, dröhnte die Stimme des Königs über die Menge hinweg und erschreckte Cat so sehr, dass sie nun doch hochsah. Die Augen des Königs waren auf sie beide gerichtet. Seine Stimme war fest, seine Miene … undeutbar. Sie begann zu zittern, und Ailig nahm ihre Hand und drückte sie. Die Berührung machte ihr Mut. Gemeinsam würden sie sich allem stellen, was der König als gerecht erachtete.
»Ich habe nachgedacht über die Kunde, die Ihr mir heute überbracht habt. Ich habe mit Euren überlebenden Brüdern gesprochen, mit Eurer Schwester«, er nickte leicht in ihre Richtung, »mit MacDonell und mit meinem treuen Gefolgsmann, Tayg von Culrain.«
Catriona hielt den Atem an; sie wusste, dass ihr eigenes Schicksal dem ihres Bruders gleichen würde.
»Ich betrachte Eure Loyalität mir gegenüber als bemerkenswert, und ich begrüße sie. Ich betrachte darüber hinaus den Tod von Broc MacLeod von Assynt als einen Segen, weil er die zukünftige Führung Eures Clans über den Haufen wirft.« Er hielt inne und musterte Cat und Ailig für einen Moment. Sie gab sich Mühe, sich nicht zu winden, aber das fiel ihr unter seinem prüfenden Blick sehr schwer.
»Ailig, obschon Ihr der jüngste Sohn Eures Vaters seid, betrachte ich Euch als einen Mann, dem ich vertrauen kann, einen Mann, der mir und dem Wohle Schottlands gegenüber loyal sein wird. Wollt Ihr mir die Lehnstreue schwören, hier und jetzt?«
»Aye, Sire«, antwortete Ailig, ohne zu zögern. Er zog seinen Dolch, legte ihn auf seine Handflächen und präsentierte ihn dem König. Dann ließ er sich auf ein Knie nieder und neigte das Haupt. »Ich leiste den Schwur, auch wenn er dazu führen mag, dass man mich aus Assynt verbannt. Ich schwöre Euch die Lehnstreue, Robert, König von Schottland.«
»Erhebt Euch.«
Ailig kam der Aufforderung nach, und der König gab ihm den Dolch zurück.
»Der MacDonell wird meine Garde nach Dingwall begleiten, wo der Earl von Ross ihn in seinem Kerker beherbergen wird, damit er seinem Clan keinen weiteren Schaden zufügen kann. Euren drei Brüdern, Gowan, Jamie und Callum vom Clan Leod von Assynt, befehle ich, in meiner Armee zu dienen, bis ich der Ansicht bin, dass sie ihre Pflicht erfüllt haben. Ailig, ich beauftrage Euch, Euren Clan dem Bund von Schottland anzuschließen.«
»Aber, Sire …«
»Einem guten Chief sollte diese Aufgabe keine Probleme bereiten.«
Cat hielt diese Worte erst für einen Tadel, aber dann erkannte sie die wahre Bedeutung darin. Sie warf ihrem Bruder einen Blick zu und sah den Ernst in seiner Miene. Sorge erfüllte seine Augen. Dies war genau das, was sie gewollt hatte – und genau das, was Ailig nicht gewollt hatte.
»Ich werde tun, was ich tun muss, Sire. Der Clan Leod von Assynt wird dem König von Schottland dienen.«
Cat wusste, dass das leichter gesagt als getan war, aber Ailig würde schon einen Weg finden.
»So sei es«, sagte König Robert. »Was Euch betrifft, Mistress«, wandte er sich nun an Catriona, »welche Gunst erbittet Ihr für Eure Loyalität?«
»Ich bitte um nichts«, erwiderte sie, erstaunt ob der unerwarteten Frage, »außer um die Heimkehr mit meinem Bruder.«
»Man gab mir zu verstehen, Ihr hättet die Reise von Assynt aus unternommen, um mich zu suchen und mir eine bestimmte Bitte vorzutragen.«
Catriona versuchte den Schmerz zu verbergen, den diese Worte
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