Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)
vernünftigem Grund abgelehnt hatte. Ein Grund, der Robbie gut zu Gesicht gestanden hätte, aber er war nicht Robbie, so wenig wie Cat es war. Sie traf keine Schuld am Plan seines Bruders. Cat hatte alles getan, was sie konnte, um ihn zu vereiteln. Machte sie das nicht zu einer Braut, die eines Kriegers des Königs und des zukünftigen Chiefs der Munros von Culrain würdig war?
»Dummes Ding.«
»Aye, das sind sie alle, dumme Dinger«, sagte Duncan und betrachtete Tayg auf eine Weise, die ihn an seine Mutter erinnerte, als er noch ein kleiner Junge gewesen war und sich an den Süßigkeiten vergriffen hatte. »Aber auch nicht dümmer als ein verliebter Bursche. Gibt es da eine bestimmte, die dich so ins Grübeln bringt?«, fragte er mit einem Grinsen.
Tayg sah ihn finster an. »Das weißt du doch ganz genau. Sie will mich nicht haben.«
Seine Mutter lachte glucksend zu seiner Rechten. »Irgendwie ist es ja gerecht, dass du endlich ein Mädchen gefunden hast, das du willst und das dich aber nicht haben will.«
»Das hat kaum etwas mit Gerechtigkeit zu tun«, sagte er. »Sie glaubt, der Verrat ihres Bruders mache sie meiner unwürdig.«
»Und ist es so?«, fragte sie leise.
Tayg sah seine Mutter an und wog seine Antwort sorgfältig ab. »Nay. Sie ist das würdigste aller Mädchen. Sie ist loyal, und ich würde ihr mein Leben anvertrauen – ich
habe
ihr mein Leben schon anvertraut. Sie hat nichts damit zu schaffen, dass ihr Bruder ein Narr war.«
»Aye«, warf sein Vater ein. »So weit sich aus eurer Geschichte schließen lässt, hat sie im Gegenteil viel gewagt, um zu verhindern, dass ihr Clan ihrem Bruder zum Opfer fällt.«
»Und das seit vielen Jahren«, ergänzte Tayg leise, als spräche er nur mit sich selbst. »Sie war viele Jahre lang ein Stachel in Brocs Fleisch. Wäre das anders gewesen, hätte er vielleicht schon längst etwas in dieser Art versucht. MacDonell hätte ihn jedenfalls gewiss schon eher unterstützt.«
»Klingt so, als sei sie ein feines Mädchen, trotz des Rufes, in dem sie steht.«
Tayg schnaubte. »Ihre scharfe Zunge dient ihr nur zum Schutz. Unter dieser Rüstung ist sie ein süßes Mädchen, ein starkes Mädchen.«
Seine Mutter lächelte wissend.
»Was lässt dich so lächeln, Mama?«
»Du, mein Junge. Es liegt doch auf der Hand, dass Catriona das richtige Mädchen für dich ist, und doch hockst du hier, als wäre die Welt untergegangen und als gäbe es nun nichts mehr zu tun, außer auf die Verheerung zu schauen.«
»Sie will mich nicht haben. Sie sagt, sie will weder mich noch diesen Clan mit ihrer Schande beflecken. Robbie hätte ihr zugestimmt.«
»Aye, aber Robbie konnte bisweilen auch sehr kurzsichtig sein«, meinte sein Vater.
Diese Worte erschreckten Tayg. Er wusste nicht, was er sagen sollte.
»Du bist nicht Rob, mein Sohn«, fuhr Angus fort. »Rob war ein guter Mann, und er hätte den Clan gut, aber fantasielos geführt.Du hast das Problem mit den MacLeods und den MacDonells mit Fantasie und Diskretion gehandhabt. Dir ist es gelungen, den König zu retten und indes noch die Würde so vieler Beteiligter wie möglich zu wahren. Die Munros werden dir folgen, nicht Rob, Gott hab ihn selig. Du musst den Clan auf deine Art führen. Du musst ihn ebenso sehr mit dem Herzen wie mit dem Kopf führen, Tayg, und das eine wird das andere gut ergänzen und ausgleichen. Dafür wird Catriona schon sorgen.«
»Sie will mich nicht haben.«
»Du denkst nicht nach, Tayg«, meldete sich nun Duncan zu Wort. »Es ist klar, dass du sie liebst, und wenn ich mich nicht irre, hat sie dir ihre Liebe bewiesen, oder nicht?«
Tayg weigerte sich ob der Andeutung seines Freundes zu erröten, aber es stimmte schon. Noch bevor sie die Worte ausgesprochen hatte, wusste er schon aufgrund der Reaktion ihres Leibes auf ihn, was sie für ihn empfand. »Sie sagt, dass sie mich liebt. Sie sagt, wenn ich wirklich der Barde wäre, den sie anstatt des Erben von Culrain kennenlernte …«
»Dann finde einen Weg. Du bist doch immer noch der Barde, den sie kennengelernt hat, oder? Das ist ein Teil von dir. Warst du dem Mädchen gegenüber weniger du selbst, nur weil du in die Rolle eines Barden geschlüpft bist?«
»Nay.« Er schüttelte den Kopf und dachte über die Fragen seines Freundes nach. »Nay, ihr gegenüber war ich mehr ich selbst als je zuvor. Ich versuchte nicht mehr, Robbie zu sein, und auch nicht, irgendjemandes Erwartungen zu erfüllen außer meinen eigenen.«
»Dann brauchst du dem
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