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Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem

Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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gebeugt.
    »Ich sehe eine normale Dschungelwelt«, bemerkte Sentenza nach einem
ersten Blick.
    Weenderveen schüttelte den Kopf. »Nein, diese Welt ist alles andere
als normal«, erwiderte er. Da die Besatzung der Ikarus klein war,
hatte sich jeder auf verschiedene Fachgebiete zu spezialisieren. Weenderveen,
der mehr als Assistent für DiMersi eingestellt worden und für technische
Aufgaben eher im Sinne eines »Mädchen für alles« verantwortlich
war, hatte ein altes Hobby wieder aufleben lassen und sich mit Fragen von Topographie
und Planetenkunde zu beschäftigen begonnen. Er war kaum mehr als ein informierter
Laie, doch konnte er sich zunehmend besser eine Meinung über fremde Welten
bilden. Da der Rettungskreuzer kein Forschungsschiff war, besaß er kein
dafür geschultes wissenschaftliches Personal. Weenderveens Blick auf den
Kartentank und sein Kommentar zeugten von einem gewissen Maß an Selbstbewusstsein.
    Die Ikarus hatte nach einem ereignislosen Flug das Sonnensystem erreicht,
dessen Koordinaten die Mannschaft von den geheimnisvollen Wesen erhalten hatte.
    Sieben Planeten kreisten um einen Stern vom G-Typ, einer davon am inneren Rand
der Lebenszone, eine kleine, warme Welt, deren schimmerndes Grün bereits
von weitem attraktiv und anziehend gewirkt hatte. Sentenza beschloss, »Neue
Welten« nach Abschluss dieser Aktion einen Hinweis zu geben, denn diese
Welt barg offenbar Kolonisationspotenzial in sich. Eine Sauerstoffatmosphäre
machte sie für einen Großteil von Lebensformen der Galaxis noch wertvoller.
    Weenderveen hatte nach zwei Umkreisungen einen Scan der gesamten Oberfläche
abgeschlossen. Die Ergebnisse wurden nun diskutiert.
    »Hier, Captain ...« Weenderveen wies auf die Reliefs. »Es gibt
keine wirklich nennenswerten Bodenerhebungen, nichts, was auch nur auf ein Gebirge
hindeuten würde. Hügel, ja, und auch so etwas wie komplementäre
Täler oder Schluchten, aber alles nicht sehr beeindruckend. Die Höhe
der Grundfläche der beiden Kontinente variiert in Bezug auf die Wasseroberfläche
der Ozeane nur zwischen vier und zwanzig Metern über Normal Null.«
    »Hm, liegt es an der Rotation?«, fragte Anande.
    Weenderveen verneinte. »Die Daten sind völlig normal. Unser Wissen
über die Entstehung von Planeten vorausgesetzt, müsste diese Welt
Gebirge haben. Sie hat jedoch keine. Und da ist noch mehr Ungewöhnliches:
Auf dem gesamten Planeten herrscht eine Durchschnittstemperatur von 40°
Celsius, selbst am Äquator, an den Polen, an allen Breiten- und Längengraden.
Die Variationen liegen bei plus oder minus 2-3 Grad. Der Planet hat keinen Trabanten,
aber das kann kaum die Erklärung für ein absolut einheitliches Klima
sein.«
    Sentenza hatte aufgemerkt und nickte. »Sie haben zweifellos Recht. Das
ist in der Tat sehr seltsam. Ich sehe Ihrem Gesicht an, dass die Enthüllungen
noch kein Ende haben!«
    Weenderveen lächelte schwach. »Richtig, Captain. Eine Analyse der
Fauna und Flora hat völlige Gleichmäßigkeit in der Verteilung
der dominierenden Spezies ergeben. Wir haben Erkundungssonden losgeschickt.
Schon der optische Eindruck ist eindeutig: Der Dschungel, der fast jeden Quadratmeter
des Bodens auf den beiden Kontinenten bedeckt, ist von der biologischen Grundsubstanz,
der Artenvielfalt und Verteilung her weitgehend identisch. Es gibt nach unseren
Erkenntnissen keine großen Abweichungen oder etwa Spezies, die auf dem
einen Kontinent vorkommen, auf dem Anderen hingegen nicht.«
    Sonja DiMersi machte einen verwunderten Eindruck. »Müssen wir folglich
vermuten, dass Bioforming in großem Maßstab durchgeführt wurde?
Doch welche hochtechnologische Spezies benötigt einen wilden Dschungel
als Lebensgrundlage?
    Weenderveen zuckte mit den Achseln. »Ich habe keinerlei Hinweise auf technische
Artefakte gefunden, keine Satelliten, nichts. Mit einer Ausnahme – und
da kommen wir zu unserer letzten Überraschung.«
    »Ich vermute, Sie haben sich das Beste bis zum Schluss aufbewahrt«,
mutmaßte Sentenza trocken.
    In Weenderveens Augen leuchtete es wie zur Bestätigung auf. »Nun,
Captain, hier hätten wir dann das Wrack.«
    Der Techniker wies auf einen Punkt der Karte. Der Zoom holte das Bild heran.
Inmitten einer ovalen Lichtung im ansonsten lückenlosen Dschungel lag eine
große, dunkel-bläulich schimmernde Konstruktion, die an einen in
zwei Teile zerbrochenen Haifisch erinnerte. Atemlose Stille

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