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Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 023 - Flucht von Borsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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der Schneise
versammelt. Außer Jason, Shilla und Asahi Drel hatte auch Taisho den Absturz
überstanden. Außerdem drei weitere Leute aus der Zentrale und, wie
durch ein Wunder, jemand aus dem Mittelteil, den eine rasiermesserscharfe Baumspitze
ganz knapp verfehlt hatte. Der Horror stand jedem von ihnen ins Gesicht geschrieben.
Der Armbruch eines Mannes war von Taisho mit einigen geraden Ästen und
der roten Armbinde des Syridaners sachkundig geschient worden war. Die anderen
waren mit leichten Blessuren davon gekommen.
    Mit Ausnahme von Jason, der den Projektor auf dem Rücken trug, hatte sich
jeder einen Rucksack besorgt und mit Lebensmitteln, Waffen und anderen Ausrüstungsgegenständen
beladen, die geborgen werden konnten.
    »Hier können wir nicht bleiben«, erklärte Asahi Drel. »Die Sukina , das dürfte jedem klar sein, kann nicht repariert werden,
und bei diesen Temperaturen werden die«, sie stockte, »die Leichen
bald zu verwesen beginnen. Falls unsere Verfolger trotz unseres kleinen Tricks
die Suche nicht abbrechen, ist es möglich, dass sie das Wrack finden und
nachschauen, ob es Überlebende gibt. Das ist ein weiterer Grund, weshalb
wir schnellstmöglich einen größeren Abstand zwischen uns und
diesen Ort bringen sollten. Hat jemand einen Vorschlag, welche Richtung wir
einschlagen?«
    Die Rebellen schauten einander an. Schließlich sagte einer: »Ist
das nicht egal? Hier gibt es kein intelligentes Leben, und fort kommen wir auch
nicht mehr.«
    »Wie wäre es, wenn wir uns gleich erschießen?«, reagierte
Taisho sarkastisch auf diese Antwort. »Dann sparen wir uns etliche Kilometer
Fußmarsch durchs Nirgendwo, Durchfall und andere Krankheiten, das Gefressenwerden
und einen einsamen Tod. Sonst noch jemand mit Ideen?«
    Der Sprecher von eben schwieg betreten.
    »Ich bin sicher«, fuhr Taisho fort, »dass es auch unzähligen
anderen Raumfahrern so wie uns ergangen ist. Die einen haben einfach aufgegeben,
die anderen haben versucht, das Beste aus ihrer Situation zu machen. So mancher
Planet mag auf diese Weise besiedelt worden sein. Und wer weiß, vielleicht
wurde unser kleines Feuerwerk nicht nur von dem Ypsilonraumer bemerkt sondern
auch von Freunden.«
    »Eine kleine Chance ist besser als gar keine«, stimmte Asahi Drel
zu, Zuversicht heuchelnd, obwohl sie ebenso wenig wie die anderen an diese Möglichkeit
glaubte.
    »Wer von euch nicht mitkommen will, kann ja hier bleiben. Ich werde jedenfalls
aufbrechen.«
    »Das Wohin ist noch nicht geklärt«, erinnerte Jason. »Ich
bin leider nicht in der Zentrale gewesen und habe nichts von dieser Welt gesehen.
Ist jemandem von euch etwas aufgefallen? Eine Region, die Schutz vor der hiesigen
Fauna und günstige Lebensbedingungen bietet? Wir wissen nicht, welche Gefahren
uns erwarten. Daher sollten wir sehr vorsichtig sein und uns einen Platz suchen,
der uns Deckung gewährt und nicht so leicht zugänglich ist, für
wen oder was auch immer.«
    »Ich habe einen Felsen gesehen«, erinnerte sich Taisho, »der
frei war von jeglichem Pflanzenbewuchs. Ich schätze, wir können ihn
an einem Tag erreichen. Wenn wir dort unser Lager aufschlagen, hätten wir
eine Seite weniger, die wir im Auge behalten müssen.«
    »Einverstanden«, sagte Jason und blickte die Pilotin an, die keine
Einwände erhob.
    »Wir sollten uns auch Gedanken über Wasser und Nahrung machen«,
warf einer der anderen Männer ein.
    Asahi Drel wies auf einige Pflanzenkelche.
    »Kondenswasser. Es sammelt sich in den Vertiefungen der Blüten und
Blätter an. Verdursten werden wir nicht, selbst wenn es am Ziel keine Quelle
geben sollte. Was als Nahrung in Frage kommt, werden wir wohl spätestens
dann testen müssen, wenn unsere Vorräte aufgebraucht sind. Sonst noch
was?«
    Kopfschütteln.
    »Gehen wir.«

    Bis die Dunkelheit hereinbrach, marschierten sie. Stellenweise konnten sie Trampelpfaden
folgen, die von Tieren geschaffen worden waren, die sich bislang nicht hatten
blicken lassen. Nur sehr selten huschten kleine, verängstigte Lebewesen
an ihnen vorbei. Hin und wieder erblickten sie schillernde Insekten, die sich
in einem sonnengefluteten Lichtfleck tummelten, und vernahmen das warnende Zirpen
oder Röhren eines unsichtbaren Beobachters, der seine Artgenossen auf die
Eindringlinge aufmerksam machte.
    Einen Mann hatten sie kurz nach ihrem Aufbruch verloren, als sich von oben eine
schleimige Masse über

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