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Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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zu tun bekommen«, sagte Sentenza leichthin.
Er wusste genauso wie Sally, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit einer
militärischen Katastrophe entgegen steuerten. Das war möglicherweise
jemandem wie Admiral Gugis nicht klar, alle anderen, die sich ein wenig ihres
militärischen Sachverstandes bewahrt hatten, würden sich genauso wenig
Illusionen wie Sentenza machen.
    Sally erhob sich. »Ich werde mich an Bord des Morgenstern-Trägers Hooligan begeben und mich dem Angriff anschließen.«
    »Die Hooligan ? Wer wird denn das Kommando übernehmen?«,
fragte Sentenza interessiert. Vor dem erneuten unanständigen Angebot des
Multimperium hatte ihm das Raumcorps ebenfalls eines unterbreitet. Das neueste
Produkt der ohne Unterlass Schiffe ausstoßenden Corpswerften war ein 650
Meter langer massiver Träger des Neue Welten-Konzerns. Neben einer eigenen
taktischen Bewaffnung trug das Schiff 120 Einmann-Explorer vom Morgenstern-Typ
in seiner Hülle – nur mit dem kleinen Unterschied, dass die Explorer
in veritable Kampfeinheiten umgebaut worden waren. Sentenza hatte auch damals
dankend abgelehnt. Es war einfach mittlerweile zu lange her, dass er ein großes
Militärschiff befehligt hatte. Er war mit der Verantwortung für die Ikarus vollauf zufrieden.
    »Oh, das haben Sie nicht mitbekommen? Wir haben unter unseren Exilanten
gefragt. Raumprior Siridan Dante hat das Kommando angenommen. Ich denke, bei
ihr bin ich in guten Händen.«
    Sentenza grinste. »Nun, sie ist sicher besser für die Hooligan geeignet als ich es jemals wäre. Wer ist mein Geschwaderchef?«
    »Niemand. Sie handeln autonom. Sie dürfen die Phönix herumkommandieren,
wenn Sie dafür Zeit haben, aber ansonsten wird es eine Leitstelle an Bord
der Lazarettkreuzer geben – retten Sie einfach, wen Sie retten können
und passen Sie auf, nicht in die Schussweite von Joran zu kommen.«
    Sentenza nickte. »Ich habe daran auch kein gesteigertes Interesse.«
    Mit einer Geste schloss Sally das Gespräch ab. Beide folgten schweigsam
den herausgeströmten Offizieren. Dann trennten sich ihre Wege.
    Sentenza war sich nicht sicher, ob er Sally MacLennane jemals wieder sehen würde.

    Auf dem Weg zum Transferhangar blieb Sentenza einen Moment in dem Bereich von
Vortex Outpost stehen, der am deutlichsten zeigte, was der Krieg anrichtete.
Auf dieser Ebene der Station hatte es bis vor kurzem die Amüsiermeile gegeben,
mit Bars, Kaufhäusern, künstlich angelegten Parklandschaften und anderen
Einrichtungen des Zeitvertreibs. Davon war nun nichts mehr zu sehen. Einige
wenige Etablissements hatte man in absurde Ecken der Station verbannt, das gesamte
Deck jedoch war entkernt und vollständig umgebaut worden. Es war erstaunlich,
wie wenig Zeit man dafür gebraucht hatte. Aus dem einstigen gesellschaftlichen
Treffpunkt, an dem auch Sentenza manche entspannte Stunde mit Sonja DiMersi
verbracht hatte, war ein Inbegriff dieses Krieges geworden. Vier fest installierte,
gigantische Plasmakanonen wiesen nun in vier Richtungen. Sie waren nach rechts
und links schwenkbar und ruhten auf beeindruckenden, fast 25 Meter langen Drucklafetten.
Die Abstrahlrohre, deren Mündungen in Laufmanschetten aus dem Druckkörper
der Station ins Vakuum reichten, hatten einen Durchmesser von fast zwei Metern.
In der Mitte des Decks summte ein eigens für die vier Kanonen installierter
Fusionsreaktor neuester Bauart, der alleine zehn Stationen von der Größe
Vortex' mit Energie versorgen konnte – in Friedenszeiten.
    Vortex Outpost hatte mit diesen furchtbar überdimensionierten Geschützen
die Schlagkraft einer Raumfestung erhalten. Sollten die Outsider bis zur Station
vordringen, würden sie eine unangenehme Überraschung erleben. Sentenza
machte sich allerdings keine Illusionen über den möglichen Ausgang
eines solchen Kräftemessens. Waren die Verteidigungslinien erst durchbrochen,
würde auch Vortex Outpost fallen, mit seinen vier Plasmakanonen. Aber es
würde sich dabei zu wehren wissen. Soviel Wehmut die Entfernung der Entspannungszone
bei Sentenza auch auslöste, hatte dieser Gedanke doch etwas Tröstliches.
    Er verließ diese Ebene und betrat die Vorhalle des Transferhangars. Erwartungsgemäß
war hier die Hölle los. Endlose Schlangen von Besatzungsmitgliedern der
Schlachtflotte schoben sich über die Laufbänder zu den Terminaltoren,
die ihnen Zutritt zu den Zubringern gewährte. Der nahende Angriff

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