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Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott

Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Folgmann
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vermutlich reichhaltige Wasser-Flora und -Fauna – zu sehen waren wedelartige Gewächse, große und kleine Tiere, die hin und wieder die Oberfläche des Meeres durchbrachen –, kleinere Insekten, Vögel und Landtiere.
    Niemand griff die Celestine an, die über der Insel kreiste, von der das Signal stammte.
     
    Shilla hatte bestätigt, dass sie Gedankenmuster empfing. Die Verwirrung war ihr jedoch anzusehen.
     
    »Das ist ungewöhnlich. So etwas habe ich noch nie gesehen: Die Muster sind … identisch. Die Abweichungen sind so minimal, dass man sie kaum bemerkt. Wie kann das sein?«
     
    »Besteht für uns Gefahr?«, erkundigte sich Jason. »Wissen die Planetarier, dass wir hier sind?«
     
    »Nein. Ich kann den Gedanken entnehmen, dass sie hoffen, von jemandem entdeckt zu werden. Es sind wenige Menschen. Höchstens hundert.«
     
    Die Sonde zeigte nun Details der Insel. Die Besatzung der Celestine konnte ein von Pflanzen überwuchertes Landefeld ausmachen, das von verfallenen Gebäuden umsäumt wurde. Es mochte sich um Unterkünfte und Fabriken handeln; so genau war das nicht zu erkennen.
     
    »Das Peilsignal ist die einzige Energiequelle«, sagte Taisho. »Darüber hinaus gibt es nicht die geringsten Emissionen. Wer auch immer dort unten lebt, er hat weder Licht noch warmes Wasser und nichts, was Bedarfsgüter produziert. Anscheinend haben sie die letzten Energiereserven in den Sender gesteckt und ernähren sich seither von dem, was ihnen der Planet bietet.«
     
    »Wir gehen runter. Shilla, wenn diese Leute die Celestine sehen, will ich sofort wissen, was sie denken. Falls du den Eindruck hast, es handle sich um eine Falle, starte ich sofort wieder durch.«
     
    »In Ordnung.«
     
    »Taisho übernimmt die Kanone.«
     
    »Verstanden.«
     
    Langsam sank der Frachter tiefer. Die Sonde und schließlich auch die Außenkameras des Schiffs projizierten Bilder in Echtzeit auf den Panoramaschirm.
     
    Jason beugte sich vor. »Seht!«
     
    Aus den Gebäuden und dem Dickicht traten Humanoide hervor, die am Rand des Landefelds stehen blieben und nach oben blickten.
     
    »Keine aggressiven Gedanken«, rief Shilla. »Sie freuen sich ausnahmslos, dass wir gekommen sind.«
     
    »Nach wie vor kein Anstieg der Energieemission«, meldete Taisho. »Auch keine Annäherung von anderen Schiffen. Nicht einmal Angst, dass wir Feinde sein könnten, haben sie.«
     
    »Wir landen. Aber bleibt dennoch wachsam.«
     
    Nachdem Jason den Frachter in Landemodus versetzt hatte, nahm er sich die Zeit, auf einem kleineren Bildschirm die wartenden Personen heranzuzoomen. Was er sah, ließ ihn nach Luft schnappen.
     
    Taisho drehte sich mit seinem Sessel zu ihm um. »Alles in Ordnung?«
     
    »Sag du es mir.« Jason legte das Bild auf den Panoramaschirm.
     
    Nun sog auch Taisho scharf die Luft ein.
     
    Shilla zog eine Augenbraue in die Stirn. »Jetzt begreife ich.«
     
    »Was?«, kam Taisho Jason mit seiner Frage zuvor.
     
    »Die identischen Gedankenmuster. Die Antwort liegt auf der Hand.«
     
    Sie deutete auf den Monitor, der Dutzende von Frauen abbildete, die mehr oder minder spärlich bekleidet waren. Sie alle hatten eine helle Haut, waren haarlos – und besaßen das gleiche Gesicht.
     
     
     

     
     
    Einige Tage zuvor
     
    Schatten und Schemen bewegten sich lautlos durch das Schiff.
    Kegelförmige Schatten. Nur ab und zu, in den diffusen Lichtkegeln der Notbeleuchtungen, konnte man etwas wie Mäntel wahrnehmen. Eng anliegende Kleidungsstücke mussten es sein, da sie bei dem Tempo, das die Gestalten vorlegten, kaum einmal aufwallten oder die schmalen Figuren irgendwie zu behindern schienen.
     
    Das leise Knacken der Lautsprecher kündigte etwas an … Doch keine Durchsage, kein Ton war zu hören. Trotzdem verharrten die Hunderte Schatten unmittelbar, wo auch immer sie sich gerade befanden.
     
    In einer für humanoide Sinnesorgane nicht mehr wahrnehmbaren Frequenz war für sie eine Botschaft angekommen.
     
    »Es ist unser! Das Oktaeder ist erneut unter unserer Kontrolle, und wir werden es uns untertan machen!«
     
    Die schwarzen Knopfaugen in den von ebenso dunklem Fell bedeckten Köpfen ließen keine Regung erkennen. Die spitze Nase des einen zuckte einmal kurz, und für einen winzigen Moment zogen sich die dunklen Lippen nach oben, sodass weiße nadelspitze Zähne in der schmalen Mundöffnung aufblitzten. Die Gestalt wandte sich dem zweiten Anwesenden auf der Kommandobrücke zu und schien auf etwas zu warten.
     
    Sie

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