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Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott

Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Folgmann
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müssen. Einzig bestimmte Funktionsträger, Spezialisten, wurden mittels der Fabriken erneuert. Nur so konnte das Wissen bewahrt werden, welches für die wesentlichen Obliegenheiten notwendig war.
     
    Wesentlich aus Sicht der direkt davon Betroffenen, aber das kümmerte kaum einen anderen Rekruten. Solange die Sicherheit der Kallia gewährleistet werden konnte, sollten sie doch nur machen …
     
    Ein Relikt und gleichzeitig Erfolg dieser anfänglichen Wartezeit waren die Brutmaschinen. Der jeweils zur Werdung notwendige Elter war gezüchtet und so konditioniert worden, dass er statt Kampf und Krieg die Aufzucht von Nachwuchs als vordringlichste Aufgabe anerkannt hatte. Einzig diese Brüter wurden noch in unregelmäßigen Abständen von den Biotechfabriken hergestellt. Das Zuchtverfahren war so erweitert und verfeinert worden, dass es auch keine Unruhe und Stressherde durch nicht erwachsene Rekruten mehr gab. Das anfänglich durch jene Personen angerichtete Chaos war trotz Konditionierung kaum in den Griff zu bekommen gewesen. Die Werdung der Nachkommen war deshalb in den Brütern verlängert und speziell ausgerichtet worden. Die als ›fertig‹ geltenden Rekruten verließen die Brutnester nach nur etwa dem Doppelten der üblichen Brutzeit und konnten sofort zur Tagesordnung übergehen.
     
    Kelár war vor wenigen Jahren dem Nest entstiegen. Sein Elter war kurze Zeit später dem natürlichen Kreislauf zugeführt worden, und erst letztes Jahr war ein neuer Brutorganismus notwendig geworden. Bei einem Unfall mit letalen Folgen wurden mehreren Rekruten außerplanmäßig ihre Aufträge entzogen. Bereits einen Tag später stand der Brüter zur Verfügung und mithilfe der jährlich gesammelten Samenspenden konnten die gewünschten Nachkommen gezeugt und innerhalb weniger Wochen aktiviert werden.
     
    Kelár schritt neben Av’rro aus dem Überwachungstrakt ins Freie. Er schüttelte sich, als er an diese regelmäßige ›Spendenaktion‹ dachte. Überflüssige Energieverschwendung. Man konnte stattdessen doch viel besser den Kampf üben oder Simulationen durchführen.
     
    Der Schichtwechsel verlief reibungslos wie immer, und kurze Zeit nachdem Kelár und die anderen ihre Plätze verlassen hatten, saßen dort bereits fünfzehn mehr oder minder ausgeruhte Rekruten.
     
     
     

     
     
    Im selben Augenblick, als er in dem Humanoiden einen Söldner der Schwarzen Flamme erkannte – er war ihnen oft genug aus dem Weg gegangen, um sich dessen sicher sein zu können, wann er einen dieser Söldner vor oder meistens eher hinter sich hatte –, war ihm klar, dass er diese Kommunikationseinheit würde abschreiben müssen.
    Natürlich war er unsterblich, und natürlich war es sein von den Göttern gegebenes Recht, über alles unterentwickelte Leben zu herrschen.
     
    Er hatte die kleine Bewegung des Mannes wahrgenommen, nahezu die Gedanken gelesen, die dessen Kleingeist in den wenigen Sekundenbruchteilen zuvor beschäftigt hatten, und er musste nun wirklich nicht das Genie sein, das er war, um ahnen zu können – nein: um zu wissen –, dass ein Überlebender der Schwarzen Flamme weder sich noch seine Beute einer Übermacht von Feinden übergäbe. Die Vernichtung der Anlage und allem, was sich darin befand, war beschlossene Sache!
     
    Allerdings könnte die zu erwartende Vernichtung selbst ihm und seiner Unsterblichkeit nicht unerheblich Schaden zufügen. Und wenn es nur der Zeitverlust wäre, den er hinnehmen müsste, um zu regenerieren, bevor er endlich regieren konnte. Also blieb nur reagieren … Er wandte sich an seinen Begleiter:
     
    »Weg hier!«
     
    Sich dessen Reaktion sicher machte er auf dem Absatz kehrt und lief auf den Eingang zur Anlage zu.
     
    Die Ts!gna stellten diesbezüglich kein Problem dar. Die Insektoiden hatten sich ohne Zögern auf den Erzfeind ihrer Herren gestürzt. Auch die Kugelroboter ließen die beiden Humanoiden ziehen.
     
    »Vince. Tragen. Zum Schiff. Schnell!« Er hatte noch nicht ganz ausgesprochen, als der Angesprochene ihn schon in eines seiner Armpaare nahm und im schnellen Spurt die ersten Ausläufer des Waldes erreichte.
     
    Der Boden bebte, und trotzdem lief der im Übermaß mit Muskeln bepackte Humanoide mit der ungleich kleineren Gestalt im Arm wie auf einer ebenen Straße durch das Unterholz. Vor Kurzem war er noch unbeholfen durch den Wald gestolpert, doch jetzt … Offensichtlich hatte die kurze Zeit der Bewegung im Freien genügt, um ihn mit seiner neuen Beweglichkeit vertraut zu

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