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Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince

Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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optimieren.
    »Fein, geht jetzt alles. Es ist wichtig, die Ausrüstung in gutem Zustand zu halten.« Er schaltete aus.
    Vince ’ Körper erschlaffte, Blut aus seiner zerbissenen Zunge floss ihm aus dem Mund, Fäkalien hatten seine Kleidung beschmutzt. Er wimmerte leise, schloss die Augen.
    »Enthusiasmus, Vince«, dozierte Botero. »Ohne Leidenschaft erreicht man nichts im Leben! Für diese Lektion solltest du mir dankbar sein.«
    Er rümpfte die Nase, als der stechende Geruch des Urins ihn erreichte.
    »Mach das sauber, Vince.«
    Er wandte sich ab und spazierte fröhlich pfeifend hinaus. Die Fernsteuerung verstaute er in seiner Hosentasche. Ein guter Start in den Arbeitstag, wie er fand.
    Vince war allein.
    Das Geschöpf erhob sich langsam, mit zitternden Muskeln. Erst konnte es sich kaum aufrichten, doch dann kehrte die Stärke in den vom Wanderlustvirus transformierten Leib zurück. Erst auf die Knie, dann auf die Füße.
    Langsam. Es sah niemand zu, aber Vince hatte ein gutes Verständnis dafür entwickelt, was unwürdig war, und er schämte sich vor sich selbst über seinen Zustand.
    Vince sah an sich hinunter, er war übersät mit Blut und Fäkalienflecken. Dann blickte er auf die aufgerissenen Fingerspitzen, mit denen er sich in den metallenen Fußboden hatte verkrallen wollen, hilflos vor Schmerz. Nicht einmal die Gnade der Ohnmacht war ihm gegeben, dafür sorgte sein widerstandsfähiger Geist, sein machtvoller Körper – ein zweifelhaftes Geschenk, ein Fluch eher.
    Vince schlurfte hinaus, um den Befehl seines Meisters auszuführen und sich zu säubern. Er würde dabei sehr sorgfältig vorgehen, denn sonst würde Botero keine Sekunde zögern, ihn für seine mangelnde Einsatzbereitschaft, seinen fehlenden Enthusiasmus erneut zu bestrafen.
    Enthusiasmus.
    Oh ja, dachte Vince bei sich.
    Er dachte einen Moment über das Wort nach, wendete es in seinem Geist hin und her. Er war sich ziemlich sicher, dass Botero damit etwas Bestimmtes gemeint hatte, und er war sich auch ziemlich sicher, dass es nichts mit dem zu tun hatte, worüber Vince in diesen Momenten ernsthaft nachzudenken begann.
    Enthusiasmus.
    Da entwickelte sich durchaus etwas bei ihm.

     
    Botero war hartnäckig, fand Trooid.
    Zum siebten Mal in den letzten zwei Stunden blockierte er das Signal zur Generalmobilmachung und unterdrückte die automatische Empfangsbestätigung. Die ebenfalls automatischen Korrekturabfragen der fernen Zentraleinheit beantwortete er genauso durch Schweigen. Die Befehle waren eindeutig: alle verfügbaren Truppen in alle verfügbaren Raumschiffe stecken und zur Zentralwelt entsenden. Trooid hatte ein verfügbares Raumschiff – die Arche, die die letzten Befallenen aus dem Commonwealth hierher gebracht hatte, war im Großen und Ganzen durchaus noch flugfähig oder würde zumindest in diesen Zustand versetzt werden können.
    Trooid hatte durchaus die Absicht, die Arche einzusetzen und Truppen zu entsenden. Aber ganz sicher nicht, um Botero zu helfen oder einen Krieg zu führen, sondern eher, um eines Tages hoffentlich geheilte Infizierte zurück in die Zivilisation zu bringen, damit sie ein freies und eigenständiges Leben führen konnten. Oder um dem Bevölkerungsdruck auf dieser Kasernenwelt durch eine gesteuerte Auswanderung Herr zu werden.
    Dennoch war er nun bereit, die drängenden Nachfragen der Zen-tralwelt zu beantworten. Er hatte seine Vorbereitungen fast abgeschlossen. Auch die technischen Voraussetzungen waren geschaffen worden, nicht zuletzt dank der Infusion galaktischer Technologie in Gestalt der Arche. Trooid war, soweit ein künstliches Wesen dazu in der Lage war, durchaus zufrieden mit sich selbst.
    Er hatte gebastelt.
    Und er hatte es gut gemacht.
    Er wartete geduldig auf den nächsten Mobilisierungsbefehl der Zentralwelt. Er kam etwa eine halbe Stunde später, der übliche Hyperfunkimpuls, und wieder ignorierte Trooid ihn. Er harrte weiter aus und hoffte auf das Follow-up, das sich bisher immer eingestellt hatte. Er musste nicht lange warten. Die automatische Kontrollanfrage als Verbindungstest traf ein.
    Hier brach Trooid sein Schweigen.
    Er wies den Zentralrechner an, die Standardantwort zu senden, Daten über den Zustand der eigenen Leistungsfähigkeit – untertrieben – und die Schwierigkeiten bei der Mobilisierung der Truppen – übertrieben – sowie nicht zuletzt eine Bitte um Hilfe, möglichst durch Reparaturteams – absolut illusorisch. Ein dickes Datenpaket mit Protokollen und

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