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Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince

Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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stinkigen Müllcontainer, der aber schon lange keinen Abfall mehr enthielt, und jetzt hier.
    Wenn Leot aufsah, konnte er die zweite Patrouille verschwinden sehen. Sein Blick fiel wieder auf Dornas Rücken vor ihm, und er ertappte sich, wie er dem Verlauf ihres Körpers nach unten folgte.
    »Du starrst wieder auf meinen Arsch, Leot!«
    »Tu ich nicht.«
    »Leot, ich kann förmlich spüren, wie sich deine Blicke in meine Arschbacken bohren.«
    »Das stimmt nicht.«
    »Wenn das hier vorbei ist, müssen wir ein ernstes Wort miteinander reden.«
    Zu einem anderen Zeitpunkt und von einer anderen Frau ausgesprochen hätte Leot diese Ankündigung möglicherweise als durchaus verheißungsvoll angesehen. Hier und jetzt aber hörte sich das viel zu sehr wie eine Drohung an. Außerdem wollte er über so etwas ganz bestimmt nicht mit ihr sprechen.
    »Jetzt komm!«
    Dorna wartete nicht auf ihn, sprang auf und rannte über die Straße. Leot folgte ihr reflexartig, schaute nicht nach rechts und links. Sie erreichten eine Art verlassenes Ladengeschäft, von dem aus früher Dinge des täglichen Bedarfs verteilt wurden und das wie viele andere ähnliche Einrichtungen auch seine Tätigkeit schon lange vor Leots Geburt eingestellt hatte.
    »Hier entlang!«
    Dorna drückte sich an verstaubten und schimmlig riechenden Behältern vorbei, ihre Füße knisterten über den brüchigen Plastikteilchen, die den Boden bedeckten. Im hinteren Teil des Ladens fand sich der Zugang zur Lieferanlage. Leot hatte aus den Ruinen dieser Anlage, die er überall in der Stadt vorfand, rekonstruiert, dass die gesamte Siedlung um den Zentralcomputer einst von Schächten mit unterirdischen und oberirdischen Förderbändern durchzogen gewesen sein musste, die die Versorgung der Bevölkerung gewährleisteten. Viele der oberirdischen Anlagen waren völlig zerfallen, die Skelette ergaben nur Sinn, wenn man sie in diesen Zusammenhang stellte. Die unterirdischen Anlagen aber konnte man bisweilen noch gut erkennen, und einige Wagemutige betraten sie sogar, um sie als Verstecke oder Abkürzungen zu nutzen.
    Leot gehörte nicht zu diesen Mutigen.
    Dorna schon.
    Und so musste er mit.
    Dorna schob sich kopfüber in den sanft abschüssigen Schacht und rutschte dabei auf Gummiresten vorwärts. Sie hatte eine Taschenlampe eingeschaltet, ihr kostbarster Besitz. Leot war dankbar, dass der Anblick von Dornas sich direkt vor seinen Augen bewegendem Hintern in der Dunkelheit verblasste und somit kein Anlass für weitere peinliche Bemerkungen bieten würde. Er folgte dem vagen Lichtschein und redete sich zwei Dinge ein – zum einen, dass er Dorna vertrauen konnte, und zum anderen, dass er nicht unter Platzangst litt. Die erste Lüge kam ihm relativ leicht von den Lippen, bei der zweiten half selbst beständige Wiederholung kaum, das immer größere Gefühl von Beklemmung und die damit verbundene, aufsteigende Panik zu verhindern.
    Dann sah er Licht am Ende des Tunnels. Eine Verteilerstation, wie er erkannte, als er hinter Dorna von den Resten des Förderbandes kletterte. Und das Licht kam aus der Tür nach draußen, die es gar nicht mehr gab; es war einfach nur noch ein Loch, umwuchert von Gräsern und Büschen. Dorna zögerte nicht lange und trat ins Freie. Leot versuchte, sich zu orientieren, und es dauerte einen Moment, bis er realisierte, wo er sich befand.
    »Die Stimme!«, sagte er dann erstaunt.
    »Der Hintereingang!«, erwiderte Dorna.
    »Ich wusste gar nicht, dass es auch von hinten geht!«, meinte Leot verwirrt.
    Dorna warf ihm einen langen Blick zu.
    »Die Antwort hätte ich jetzt wirklich nicht erwartet«, meinte sie vielsagend.
    Mit einem betonten Hüftschwung marschierte sie über die unebene Fläche eines verrotteten Hinterhofs, direkt auf die Ruinen des Gebäudes zu, in dem sich die Stimme befand.
    Es dauerte wirklich eine gute Minute, bis der hinter ihr hereilende Leot verstand, was sie damit gemeint hatte.
    Bei der Stimme, wie er diese Frau hasste!
    Und ja, er war nie ein besonders überzeugender Lügner gewesen, vor allem nicht sich selbst gegenüber …

     
    »Da passieren seltsame Dinge«, fasste die KI der Ikarus lakonisch zusammen. Sentenza starrte auf den Kommunikator in seiner Hand. Das war nicht ganz die exakte Analyse, die er zu bekommen gehofft hatte.
    »Es fehlen mir Parameter, um die Situation umfassend zu beschreiben«, erwiderte die KI.
    »Wo liegt das Problem?«
    »Meine Bemühungen, in die weniger frequentierten Subsysteme des Zentralrechners

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