Revenants Trilogie 01 - Von der Nacht verzaubert
Antiquitäten und an historischen Waffen. Allein diese Unterhaltung brachte uns mühelos durch den Hauptgang, der aus Rinderfilets bestand, die weich wie Butter waren.
Als wir beim Nachtisch angelangt waren, sprachen und lachten Vincent und meine Familie zusammen, als würden sie sich schon ewig kennen. Georgia und er zogen sich gegenseitig auf und sie beide mich. Mamie warf immer wieder verstohlene Blicke zu Vincent und mir und offensichtlich gefiel ihr, was sie sah.
Nachdem wir es uns mit entkoffeiniertem Espresso und einem Tellerchen voller Schokoladentrüffeln in den Sesseln im Wohnzimmer bequem gemacht hatten, fragte Mamie Vincent, ob er auch in zwei Wochen zum Essen vorbeikommen wolle. »Am neunten Dezember wird Kate siebzehn. Und weil sie uns strengstens verboten hat, eine Party für sie zu organisieren, machen wir stattdessen ein kleines, informelles Essen hier zu Hause.«
»Das ist ja mal eine interessante Information«, sagte Vincent und lächelte mich breit an.
Ich versteckte mein Gesicht in den Händen und schüttelte den Kopf. »Ich mag es einfach nicht, wenn aus meinem Geburtstag eine große Sache gemacht wird«, maulte ich.
»Na, was für ein Pech für dich, dass es uns da anders geht!« Vincents Kommentar wurde von wohlwollendem und einhelligem Nicken begleitet.
»Dann ist es also abgemacht?«, fragte Mamie und warf mir einen Blick zu.
Ich verzog das Gesicht, nickte aber.
»Wo wir schon bei Einladungen sind, möchtest du mich und Kate am Freitag zu einer Party begleiten, Vincent?«, fragte Georgia.
»Das würde ich liebend gern, aber da hab ich leider schon was vor.« Er zwinkerte mir zu.
»Aber nicht mit dir, Kate!«, kreischte Georgia empört. »Sie hat meinem Freund Lucien versprochen, zu einer Party in einem seiner Klubs mitzukommen. Soweit ich informiert bin, solltest du sie lieber begleiten, er hat nämlich groß damit getönt, dass er für alle Singlefrauen eine Menge gut aussehender Freunde ...« Georgia verstummte, weil sich Vincents Gesicht plötzlich extrem verdunkelt hatte.
»Sprichst du von Lucien Poitevin?«, fragte er.
Georgia nickte. »Kennst du ihn?«
Vincent lief innerhalb von Sekunden knallrot an. Er sah aus wie ein Schnellkochtopf kurz vorm Explodieren. »Ich hab schon von ihm gehört. Und um ehrlich zu sein, selbst wenn ich noch keine Pläne hätte, würde ich dankend ablehnen.« Es war offensichtlich, wie sehr er sich bemühen musste, Ruhe zu bewahren.
»Vincent!«, flüsterte ich. »Was ...« Ich sprach nicht weiter, weil er unauffällig meine Hand genommen und unabsichtlich (das hoffte ich zumindest) so fest gedrückt hatte, dass es mir wehtat. Das muss wirklich ernst sein, dachte ich.
»Wer ist dieser Lucien Poitevin?«, wollte Papy wissen und sah Georgia streng und fragend an.
»Er ist ein sehr guter Freund von mir!«, erwiderte sie scharf und starrte Vincent zornig an.
Im Zimmer wurde es still. Vincent wandte sich schließlich an sie und sagte, so diplomatisch er konnte: »Ich würde das nicht laut aussprechen, wenn ich es nicht mit hundertprozentiger Sicherheit wüsste, aber Lucien Poitevin verdient es nicht, mit dir im gleichen Raum zu stehen, Georgia. Noch weniger verdient er es, zu deinen Freunden zu zählen.«
In diesem Moment fiel uns allen die Kinnlade runter. Georgia war ausnahmsweise mal sprachlos. Sie sah aus, als hätte man ihr eine Ohrfeige verpasst. Und ihr danach einen Eimer voller Eiswürfel über den Rücken gekippt.
Mamie und Papy tauschten einen Blick aus, der sehr deutlich machte, dass sie sich schon Sorgen gemacht hatten über Georgias nächtliche Aktivitäten.
Georgia warf sowohl mir als auch Vincent einen tödlichen Blick zu, dann stand sie abrupt auf und rannte wutentbrannt aus dem Zimmer.
Mamie brach das Schweigen. »Vincent, könnten Sie noch ein wenig deutlicher werden, wieso Georgia nicht mit diesem Mann verkehren sollte?«
Vincent starrte auf den Couchtisch. »Ich hoffe, Sie können mir verzeihen, dass dieser schöne Abend jetzt so bitter endet. Ich habe nur so furchtbare Dinge über diesen Mann gehört und würde gern verhindern, dass jemand, der mir am Herzen liegt, etwas mit ihm zu tun hat. Aber ich habe schon genug gesagt. Es tut mir wirklich sehr leid, Ihre Enkelin so verstimmt zu haben.«
Papy schüttelte den Kopf und hob eine Hand, was wohl bedeuten sollte, das alles sei nicht der Rede wert. Mamie stand auf, um die Tassen wegzuräumen, und ich half ihr dabei. »Machen Sie sich keine Sorgen, Vincent. Wir unterstützen
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