Rezepte Gegen Liebeskummer

zu fast jeder neuen Beziehung gehören und dass die gemeinsam gemeisterten Krisen wieder ein Stück näher zueinander bringen.
    Wenn plötzlich die Angst kommt
    Bei vielen »Wiederholungstätern« bricht plötzlich der Angstschweiß aus, wenn Nähe und Tiefe intensiv fühlbar werden: Wenn sich herausstellt, dass es mit diesem Mann oder mit dieser Frau tatsächlich klappen könnte. Wenn die ersten gemeinsamen Vorhaben und Pläne unvermeidlich an frühere Beziehungen und an vergangene, harmonische Zeiten erinnern. Wenn die Erinnerungen weitergehen und auch viele alte, unerfüllte Hoffnungen ins Gedächtnis rufen. »Es ist schon mal schiefgegangen. Warum sollte es diesmal gutgehen?«, unkt der innere Saboteur herum. Vor lauter Angst, sich nochmals so tief verletzt zu fühlen, so hilflos vor einem emotionalen Trümmerhaufen zu stehen, wäre man jetzt sogar bereit, alles liegen und stehen zu lassen und vor dem neuen, vielversprechenden Glück davonzulaufen.
    Kein Problem, immer mit der Ruhe – das alles ist völlig normal. Ihr innerer Aufpasser hat nämlich genauso viel Angst wie Sie. Schließlich macht er vielleicht schon jahrelang einen guten Job. Und kümmert sich verlässlich darum, dass Ihnen ja niemand zu nahe kommt und weh tut. Dabei hat er es mit seiner Aufgabe möglicherweise etwas übertrieben und gar nicht gemerkt, dass die Chance auf Liebe und Nähe inzwischen wichtiger für Sie sind als alle einstmals angebrachte Vorsicht. Und jetzt soll er auf einmal nicht mehr gebraucht werden? Na, da muss man sich doch zur Wehr setzen …
    Es macht wirklich Sinn, Verständnis für die widersprüchlichen inneren Stimmen, sprich Regungen aufzubringen. Emotionen docken gern an frühere Erlebnisse an und lassen sich dann nicht einfach wegdenken. Sie übermannen (oder überfrauen) uns halt einfach. Ja, Gott sei Dank, denn sonst hätten Sie sich jetzt auch nicht Hals über Kopf verliebt, nicht wahr? Natürlich kann uns niemand eine Glücksgarantie geben. Doch wir sind schon mehr als einmal aufgestanden. Wir sind dadurch stark geworden, vielleicht auch ein bisschen weise, hoffentlich etwas gelassener und in jedem Fall verständnisvoller und dankbarer.
    Wenn dem auch bei Ihnen so ist, dürfen Sie ruhig davon ausgehen, dass der Liebespartner, mit dem Sie auf Resonanz gegangen sind, auf der gleichen Stufe steht. Das heißt, seine Gefühle machen nun vielleicht eine ähnliche Achterbahnfahrt durch. Oder aber er hat die gleiche Fahrt schon hinter sich und kann Ihnen gelassen die Hand reichen, damit Sie die Kurven gut überstehen. Auch wenn es sich gerade wie ein Notfall für Sie anfühlt, gebe ich Ihnen hierzu ein Langzeit-Rezept als Unterstützung. Denn es kann für Sie beide sehr hilfreich sein, wenn Sie die Anwendung zur Dauereinrichtung machen.
    LANGZEIT-REZEPT »JOUR FIXE FÜR ZWEI HERZEN«

    Ihr seid euch inzwischen so nahe gekommen, dass ihr euch auch darüber austauscht, welche Wünsche ihr an die Qualität eurer Beziehung habt? Wunderbar, dann ist es euch bestimmt wichtig genug, diesem Austausch regelmäßig Raum zu geben. Auf diese Weise werden unausgesprochene Wünsche und Anliegen gar nicht erst zum Problem mutieren.
    Ihr könnt euch dafür einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden – ungefähr im Abstand von 14 Tagen bis einen Monat – als feste Verabredung einrichten. Nehmt diese Vereinbarung so ernst, als hättet ihr einen Termin mit einem wichtigen Geschäftspartner. Denn was kann wichtiger sein als euer Glück? Sorgt auch dafür, dass ihr wirklich ungestört seid. Stellt Telefone und Handys stumm und kreiert, wenn ihr wollt, eure eigene Zeremonie, um auch äußerlich eine liebevolle Atmosphäre zu schaffen: Kerzen, Musik, Düfte, Tee, schöne Kleidung etc.
    Bei eurem Jour fixe teilt ihr euch das, was euch wichtig ist, jeweils ohne Unterbrechung durch den anderen mit. Für Fragen oder Einwände ist später noch Zeit. Damit die Offenheit gegenseitig gut ausgewogen ist und alles möglichst liebevoll und konstruktiv abläuft, gibt es auf den folgenden Seiten einen 10 -Punkte-Plan mit praktischen Tipps für die Durchführung.
    1 . Einigt euch darauf, wer beginnen soll oder möchte. Möglicher Einleitungssatz: »Diese Dinge machen mich in unserer Beziehung und durch dich sehr glücklich.«
    2 . Nun zählst du alles auf, was dir an deinem Partner, an eurer Beziehung besonders gefällt. Dabei kannst du auch Episoden aus den vergangenen Wochen erwähnen, die dich sehr gefreut haben – das kann von einem großen Ereignis bis