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Rheines Gold

Titel: Rheines Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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und? Das ist doch nun wirklich kein Problem, Füchschen. Das Kind könnte ja auch von mir sein. Ich werde es auf jeden Fall als das meine anerkennen.«
    »Aber Maurus - wenn es ein weißhäutiges Kind ist?«
    Er lachte leise.
    »Weißt du, Rufina, wenn ein Valerius Corvus einen blondgelockten kleinen Jungen als seinen Sohn anerkennt, obwohl er wie auch Ulpia Rosina schwarzhaarig sind, dann kann ich ja wohl auch ein hellhäutiges Kind als mein Eigen betrachten.«
    »Ich habe den Kleinen gesehen. Aber - er ist der Sohn, den er mit seiner Geliebten hatte. Sein eigenes Kind.«
    »Nein, Füchschen, es ist der Sohn von Ulpia Rosina und ihrem gallischen Geliebten.«
    »Oh...!«
    »Und was sollte ich weniger großmütig sein als der Duumvir?«
    »Nun, es könnte deiner Karriere schaden.«
    »Meiner Karriere? Rufina, ich habe Claudus den Dienst aufgekündigt, und ich werde wohl jetzt in den Olivenhandel meines Vaters einsteigen. Dabei kann ein Kind, welcher Hautfarbe auch immer, mir nicht schaden.«
    Rufina ließ ihre Finger wie kleine Käferfüße über Maurus’ Rippen krabbeln, und er fing sie mit einem leisen Lachen ab.
    »Maurus, wie bist du eigentlich zu einem Freund wie Maenius Claudus gekommen?«
    »Das ist eine lange Geschichte, Füchschen. Bist du nicht müde?«
    »Nein, überhaupt nicht. Bitte, Liebster, erzähl sie mir.«
    Er rückte sich etwas bequemer in den Polstern zurecht und begann: »Ich war gerade achtzehn geworden. Vater hatte seit einigen Monaten versucht, mich in das Geschäft einzuweisen, und ich lernte allerlei über die Art, wie man kaufmännische Dinge abwickelt. Ich lernte auch einiges über Crassus dabei.« Maurus lachte leise. »Weißt du, mein Vater hat einen überragenden Riecher für gute Oliven. Er kann einen Baum beurteilen, wenn die Früchte noch grün sind, und sagen, welcher Art das Öl wird. Doch weder kann er Menschen besonders gut einschätzen, noch hat er ein vernünftiges Verständnis für finanzielle Abwicklungen.«
    Rufina kicherte. »Stimmt!«
    »Andere hatten das auch herausgefunden. Als ich eines Tages die Abrechnungen prüfte, entdeckte ich fehlende Gelder. Ein Kapitän, der unsere Ware in die Provinzen verschiffte, hatte Unterschlagungen vorgenommen.«
    »Ich hätte das wahrscheinlich auch entdeckt. Crassus war heilfroh, als ich ihm die Buchhaltung abgenommen habe. Er hat wirklich kein Talent für Zahlen.«
    »Du schon, mein schlaues Füchschen. Das machte mir manchmal das Leben ziemlich schwer!«
    »Ja, es fiel mir schon sehr früh auf, dass immer ein bisschen mehr Geld da war, als wir eigentlich mit dem Olivenhandel oder hier mit der Therme verdienen konnten. Du hast mir immer etwas von Gewinnen aus Glücksspielen vorgemacht. Oder von Gaben netter Freunde.« In der von der Kerze spärlich erhellten Dunkelheit sah Rufina Maurus’ Zähne in einem verschämten Grinsen aufblitzen. »Wie du wirklich dazu kamst, wirst du mir sicher jetzt erklären. Erzähl weiter. Was hast du gemacht, nachdem du entdeckt hast, dass dein Vater betrogen wurde?«
    »Ich machte mich auf den Weg zum Hafen in Ostia, wo ich mich nach dem Kapitän des Schiffes erkundigte. Es hieß, er sei ein hartgesottener Kerl, aber, Rufina, ich hatte damals schon erkannt, es hat jeder Mensch auch eine kleine Schwäche. Ich habe einen Instinkt dafür, andere richtig einzuschätzen.« Er hielt inne und berührte ihr Ohrläppchen sanft mit den Lippen. Eine Gänsehaut zog sich über ihre Arme. »Nur bei dir scheint diese Gabe vollkommen versagt zu haben.«
    »Vielleicht auch nicht, Maurus. Wahrscheinlich hast du sogar klüger gehandelt, als wir beide wussten. Ich war wirklich noch sehr jung, als wir heirateten. Ich war in dich verliebt, vom ersten Moment an. Aber wärest du mir damals mit der gleichen Leidenschaft begegnet wie heute, hätte ich die Trennungen von dir nur viel schwerer ertragen können, und die Erfahrung gallebitterer Eifersucht hätte mir das Leben erschwert. So habe ich versucht, dir nicht im Weg zu sein, dich zu verstehen und dir zu gefallen. Ich wollte deine Freundschaft erringen, da ich deine Liebe nicht wecken konnte. Das ist mühsamer, aber ich dachte, es könnte dauerhafter sein als ein paar lustvolle Nächte.«
    »Als meine Freundin hast du dich immer erwiesen. Gerade in den letzten Tagen, mein Herz. Aber, Füchschen, du hast meine Liebe schon geweckt, als du den Schleier von deinen Haaren gezogen hast. Aber deine ängstlichen Kinderaugen haben mir damals verboten, sie dir zu beweisen.«
    »Der

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