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Rheines Gold

Titel: Rheines Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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recht, Maurus. Maenius Claudus gilt als außerordentlich integerer Mann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er jemanden erpressen könnte.«
    »Kann er auch nicht. Claudus ist ein ehrenwerter Mann, der es sich zum Ziel gesetzt hat, in seinem Zuständigkeitsbereich jede Form von Korruption zu unterbinden. Das war zu Zeiten Domitians übrigens durchaus gewünscht. Der Caesar selbst hat sich ja in seinen ersten Regierungsjahren darum bemüht, korrupte Statthalter und bestechliche Richter aus dem Amt zu entfernen. Wir haben gemeinsam etliche Fälle aufgedeckt. Ich spielte dabei immer die Rolle des dümmlichen Sklaven oder Freigelassenen, was mir auf Grund meiner Hautfarbe gerne abgenommen wurde. Für Vater war ich der Faulpelz und Herumtreiber, der schlampig den Geschäften nachging, oft ziellos durch die Welt bummelte und auf seine Kosten lebte.«
    »Das hast du nie. Zumindest nicht, solange ich die Abrechnungen für deinen Vater machte.«
    »Nein, Claudus entlohnte mich reich für meine Dienste. Das war nicht schwierig zu verheimlichen, denn wie gesagt, Crassus hat kein Verhältnis zum Geld. Aber als du, Füchschen, anfingst nachzurechnen, musste ich mir eine Menge einfallen lassen.«
    »Das Erbe eines Freundes.«
    »Mh.«
    »Das Pferderennen!«
    »Mh.«
    »Vermittlungsgebühren für verschiedene Geschäfte.«
    »Mh.«
    »Glückspielgewinne, Wetten und erschnorrtes Geld...«
    »Entschuldige, Rufina. Ich werde dich nie wieder belügen. Ich habe es nicht gerne getan. Aber du und die Kinder solltet alles zum Leben habt, was ihr braucht.«
    Rufina knabberte an Maurus’ Schulter, ließ aber dann von ihm ab.
    »Ja, jetzt wird mir einiges klarer, Maurus. Ich nehme an, Claudus hat dir, als er zum Statthalter in Germania inferior ernannt wurde, vorgeschlagen, die Therme zu pachten.«
    »Ja, eine wunderbare Brutstätte für Gerüchte und unsaubere Geschäfte.«
    »Wie wahr!«
    »Die Pacht war eigentlich nie fällig, oder?«
    »Doch, das alles lief seinen richtigen Weg. Nur zahlte Claudus mir ein zusätzliches Gehalt. Als wir meinen Tod inszenierten, versprach er mir, sich darum zu kümmern, dass du immer genügend Geld hattest, bis ich wieder ungefährdet auftauchen konnte. Aber du hast Cyprianus ja immer die überschüssige Summe zurückgezahlt. Damit konnte er nicht rechnen. Aber glaub’ mir, es hat dir in seinen Augen zu höchster Ehre gereicht. Er erfuhr erst durch Gerüchte davon, dass die Therme zugemacht werden sollte, weil du die Pacht nicht mehr aufbringen konntest, da die Kunden wegblieben. Also schickte er Sabina Gallina mit ihren Freundinnen zu dir, um den Laden wieder ins Gespräch zu bringen.«
    »Das ist ihr gelungen. Aber ich frage mich wirklich, und nicht zum ersten Mal, was ein so kluger und scharfsinniger Mann wie Claudus an einem so kindlichen Gemüt wie dem Huhn Sabina finden kann.«
    »Nichts, meine Liebste. Er wäre besser mit einem Weib wie dir verheiratet. Ich denke, das würde ihm viel mehr Spaß machen. Aber er kriegt dich nicht.«
    »Nein?«
    »Nein!«
    »Na ja, Sabina bewundert ihn maßlos, vielleicht ist es das, was er erwartet.«
    »Ich weiß es nicht. Er behandelt sie mit großer Nachsicht, wie ein Kind. Aber ich glaube, Faustillius und ich sind die Einzigen, die von der innigen und schon Jahre andauernden Beziehung zu einer höchst gebildeten Dame wissen.«
    »Du weißt es?«
    »Ich kenne sie sogar. Eigentlich habe ich die beiden nämlich zusammengebracht.«
    »Ah, also zur Erpressung auch noch Kupplergeschäfte.« Seine Finger neckten ihre Brustspitzen, und sie fügte hinzu: »Und eine stattliche Sammlung ausgesuchter Liebeserfahrungen.«
    »Ein rechter Strolch, dein Gatte!«
    »Mh.«
    Sie richtete sich halb auf und setzte sich über ihn. Vom Tischchen neben dem Bett nahm sie den kleinen Tiegel mit der Duftsalbe, die Erla ihr bereitet hatte, und rieb ihre Hände damit ein. Mit großem Vergnügen begann sie, ihm Schultern und Brust damit zu salben und sich dann langsam abwärts vorzuarbeiten.
    »Rufina?!«
    »Während deiner Abwesenheit gab es einen kleinen personellen Engpass bei den Masseurinnen. Also musste ich mir gewisse Fähigkeiten aneignen.«
    Er lachte und packte sie bei den Hüften.
    »Nicht eben solche, die man von einem sittsamen Eheweib erwarten dürfte.«
    »Hättest du lieber ein sittsames Eheweib?«
    »Die unsittlichen sind sehr viel unterhaltsamer. Mach weiter, Liebste. Es fühlt sich göttlich an.«
     
    Es war schon heller Tag, als sie erwachten. Es wurde schließlich

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