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Riley Das Mädchen im Licht

Riley Das Mädchen im Licht

Titel: Riley Das Mädchen im Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël , Ulrike Laszlo
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absolut keinen überzeugenden Grund hatte, jetzt zu weinen.
    Ich fühlte mich lebendiger als je zuvor, obwohl ich unsichtbar war.
    Ich hatte soeben meine Aufgabe erfüllt, Bodhi hatte seine ebenfalls erledigt, und wir beide hatten unseren Mitseelen wirklich helfen können und etwas Gutes getan.
    Ich konnte fliegen! Über einen Teil der Welt segeln, den ich schon immer hatte sehen wollen, und, was die Sache noch besser machte, mein Hund schoss an meiner Seite mit mir durch die Luft.
    Es hatte sich herausgestellt, dass mein Führer ganz und gar nicht der langweilige Trottel war, für den ich ihn am Anfang gehalten hatte, und das hieß, dass es wohl doch nicht so schlimm werden würde, in Zukunft mit ihm zusammenzuarbeiten. Und nicht zuletzt hatte ich vielleicht eine sehr wichtige Lektion gelernt, nämlich, dass man Menschen nicht nur nach ihrem Aussehen beurteilen sollte.
     
    Oder vielleicht auch nicht.
    Der letzte Teil blieb noch abzuwarten.
    Als ich über all das nachdachte und dabei die Augen immer noch fest geschlossen hielt, um alles auszublenden, kam plötzlich Bodhi von hinten herangeschossen und rief: »Hey, Riley, Achtung!«
    Ich riss die Augen auf und sah, dass ich mit dem Kopf voran auf ein großes Glasgebäude zusteuerte, in dem sich die ganze Umgebung spiegelte.
    Und ich erschrak.
    Nicht, weil ich Angst hatte, denn ich wusste, dass ich mich nicht in Gefahr befand. Wenn ich nicht abbremsen oder anhalten konnte, würde ich einfach hindurchsegeln.
    Nein, ich war erschrocken von mir.
    Verblüfft von meinem Anblick.
    Mein ganzer Körper glühte auf eine Art und Weise wie noch nie zuvor.
    Glühte so, wie die Cheerleaderin geglüht hatte.
    Ähnlich wie Bodhi und die anderen, die ich auf der Bühne gesehen hatte.
    Mein Glühen war zwar lange nicht so strahlend wie ihres, aber ich strahlte.
    Das konnte man nicht leugnen.
    Ich schwenkte nach rechts ab, vermied es in der letzten Sekunde, durch mein eigenes Spiegelbild zu segeln, schoss nach unten, um in einem großen Bogen wieder zurückzufliegen und mich noch einmal anzuschauen.
    Und sah alles glasklar vor mir.
    Meinen ziemlich kleinen, schlanken Körper, meine flache Brust, mein glattes blondes Haar mit dem Pony, der mir in die hellblauen Augen fiel, meine Nase, die nach unten hin unbestreitbar ein wenig knubbelig wurde. Aber meine Wangen waren leicht gerötet und zogen sich auseinander, als ein breites Grinsen über mein Gesicht glitt, während ich auf das blassgrüne Leuchten starrte, das schimmernd um mich herumtanzte.
    »Siehst du das?«, fragte mich Bodhi und kam an meine Seite. Sein Grinsen war beinahe ebenso breit wie meines.
    Ich nickte, so überwältigt von meiner Erscheinung, dass ich kein Wort hervorbrachte. Ich räusperte mich mehrmals. »Ja, ich sehe es. Aber was bedeutet das?«, erwiderte ich dann. Ich warf ihm einen kurzen Blick zu, bevor ich mich wieder auf meine neue, strahlende Gestalt konzentrierte.
    »Das bedeutet, dass du dein Glühen bekommen hast.« Lächelnd schwebte er neben mir. »Das heißt, du bist auf dem Weg.«

 
    VIERUNDZWANZIG
     
    E igentlich hatte ich irgendwo einen Stopp einlegen und vielleicht ein paar Souvenirs für meine Familie besorgen wollen. (Ich weiß nicht, wie ich den Transport organisiert hätte, aber in dem Augenblick schien mir das eine gute Idee zu sein.) Doch dann sah ich mein glühendes Spiegelbild, und Bodhi erklärte mir, dass es im Hier und Jetzt verschiedene Ebenen gab und alles umso besser wurde, je höher man kam. Mein blassgrünes Glühen zeichnete mich eindeutig als echtes Mitglied des Teams auf Level 1.5 aus. Wenn ich weiterhin so gute Arbeit leistete, würde ich in kurzer Zeit diese Farbe verändern können, und mein Glühen würde eine Vielfalt von Schattierungen annehmen, wovon jede eine immer höhere Sphäre darstellte. Nachdem mir Bodhi das alles erklärt hatte, sah ich keine Notwendigkeit mehr, hier zu landen.
    London war eine hektische Stadt.
    Zu hektisch für mich.
    Und außerdem hatte ich vom Herumspionieren ohnehin die Nase voll.
    Davon, nur indirekt durch die Lebenden zu existieren.
    Vor allem jetzt, da ich die Ironie von alldem begriffen hatte – mein Leben würde immer erfüllter werden, obwohl ich für alle dort unten tot und begraben war.
    Viel wichtiger war jedoch, dass es für mich zum ersten Mal seit langer Zeit einen wichtigen Ort gab.
    Zum ersten Mal seit Langem empfand ich nicht das Bedürfnis, durch die Erlebnisse eines anderen zu leben. Es war eindeutig an der Zeit, mein eigenes

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