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Riley - Im Schein der Finsternis -

Riley - Im Schein der Finsternis -

Titel: Riley - Im Schein der Finsternis - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël , Ulrike Laszlo
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und den großen Rat gesagt hatte, und über die sehr lange Liste meiner extrem fehlerhaften Charakterzüge, wusste ich eine Sache ganz genau:
    Es gab keine Zufälle, Fügungen oder willkürliche Ereignisse.
    Das Universum funktionierte einfach nicht auf diese Weise.
    Ich hatte diesen Hund aus einem bestimmten Grund gesehen.
    Und ich war fest entschlossen, dieser Sache auf den Grund zu gehen.

 

FÜNF
     
    O bwohl ich nicht genau sagen konnte, wie weit ich gegangen war – der Nebel war so dicht, dass ich weder vor noch hinter mir etwas erkennen konnte –, stellte ich fest, dass ich weit genug gelaufen war, um Bodhis Stimme endgültig entkommen zu sein.
    Ich hatte mich so weit entfernt, dass ich auch Buttercups keuchenden Atem und sein aufgeregtes Bellen nicht mehr hörte.
    Außer dem beständigen Plätschern der Wellen und den vertrauten, beinahe klagenden Schreien der Seemöwen hoch über meinem Kopf hörte ich so gut wie nichts mehr.
    Ich sah nichts.
    Ich hörte nichts.
    Und das erklärt wahrscheinlich, warum ich so verblüfft war, als ich plötzlich stolperte.
    Und stolpern meine ich hier wortwörtlich.
    Ich war so sehr darauf bedacht gewesen, meine Energie mit dem Sand, dem Meer, dem Himmel und der übrigen Umgebung zu verschmelzen, hatte mich so sehr darauf konzentriert, meine Schwingungen mit denen der physischen Welt zu verflechten, dass ich, mehr oder weniger ganz mit mir selbst beschäftigt, dahinschlenderte, bis ich plötzlich kopfüber stürzte.
    Ja, selbst in der Form eines Geistes konnte ich immer noch über etwas stolpern.
    Obwohl ich einfach durch das Hindernis hätte hindurchgleiten können, läuft im Endeffekt doch alles auf Energie hinaus. Um mit etwas Festerem Kontakt aufzunehmen, um die Erdebene so zu erleben, wie ich es früher getan hatte, musste ich aus ihrer Energie schöpfen. Und da ich mich so stark darauf konzentriert hatte, Energie aus einfach allem um mich herum an mich zu ziehen … nun, lasst es mich so sagen – das war es im Grunde genommen, was mich zu Fall gebracht hatte.
    Ich verzog das Gesicht, schob mir meinen langen Pony aus den Augen und starrte auf das Ding vor mir, das mir den Weg versperrt hatte.
    Ich rechnete mit einem zerklüfteten Felsbrocken, doch ich entdeckte, dass es kein Stein war – zumindest nicht von der Sorte, die ich mir vorgestellt hatte.
    Irgendwo auf meinem Weg hatte sich die Küste von einem in Nebel gehüllten Strand mit weißem Sand und türkisem Wasser in einen verlassenen, scheinbar vergessenen, dunstfreien, stellenweise mit Gras bewachsenen Friedhof verwandelt. Ohne, dass ich es bemerkt hatte.
    In einen verfallenen, uralten Friedhof.
    Von der Art mit verwitterten Grabsteinen, eingesunkenen Gräbern und unheimlichen Bäumen mit grässlichen Zweigen ohne Laub, die so aussahen, als würden sie dich im nächsten Moment packen, hochheben und dich umklammern.
    Die Art von Friedhöfen, die man aus Gruselfilmen kennt.
    Nur dass es sich hier nicht um einen Film handelte – das war alles echt.
    Ich warf einen vorsichtigen Blick auf den Grabstein, über den ich gestolpert war, und hielt Ausschau nach einem Namen, einem Datum oder irgendetwas, das mir einen Hinweis geben könnte. Das Ding war so alt und bröckelig, dass ich nur den schemenhaften Umriss von etwas erkennen konnte, das ein Engelsflügel sein mochte, aber auch etwas vollkommen anderes darstellen konnte. Daneben stand ein unvollständiger Name und ein Datum, an dem der unbarmherzige Zahn der Zeit genagt hatte.
    Als ich mich umschaute, bemerkte ich, dass es noch mehr davon gab – viel mehr. Einige glichen dem Grabstein vor mir, andere nicht, einige waren mit kunstvollen Beschriftungen verziert, mit Engeln oder Kreuzen, und andere bestanden lediglich aus einem traurigen Klotz.
    Gerade als ich mich daran erinnerte, was Bodhi mir über die Vorliebe der Phantomhunde für das Bewachen von Gräbern und Grüften erzählt hatte, sah ich ihn.
    Nicht den Hund.
    Na ja, es war nichts so Handfestes, dass ich es hätte benennen können.
    Sagen wir, es wirkte eher wie ein Schimmer.
    Ein zarter, rosa- und goldfarbener Schimmer.
    Und ich beobachtete fasziniert, ja geradezu gebannt, wie dieser Schimmer sich drehte, tanzte und umherwirbelte. Wie er mit Leichtigkeit von einem Grabstein zum nächsten und anmutig von einem Baum zum anderen sprang, bis er schließlich vor mir landete. Er schwebte auf der Stelle, während ich mich hochrappelte und verblüfft zusah, wie dieser glühende Energieball sich langsam streckte

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