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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Chmeee.
    »Ich habe bisher gar nicht darüber nachgedacht, ob der Patriarch dem Wort von Louis Wu Glauben schenken würde, was deine Identität betrifft. Aber das würde er, nicht wahr?«
    »Ich denke, das würde er, Sprecher-zu-den-Tigern. Aber du hast dich entschieden zu sterben.«
    Louis Wu schnaubte.
    »Meine Güte, Chmeee! Ich sterbe kaum schneller als du! Ich habe aller Wahrscheinlichkeit nach noch wenigstens fünfzig Jahre vor mir. Teela Brown hat den medizinischen Wunderkasten des Hintersten zu Kleinholz verarbeitet.«
    Das reicht jetzt definitiv! dachte der Hinterste.
    »Er hat sicher seine eigenen medizinischen Apparate auf dem Kommandodeck«, sinnierte der Kzin.
    »Wir kommen aber nicht an sie heran.«
    »Auch die Küche besaß medizinische Programme, Louis.«
    »Ich würde niemals einen Puppenspieler anbetteln.«
    Wenn er sich jetzt einmischte, reagierten sie vielleicht wütend. Aber wenn er sie ablenkte?
    Die Sprache der Puppenspieler war prägnanter und flexibler als jede menschliche Sprache und jeder Kzinti-Dialekt. Der Hinterste pfiff/zirpte ein paar Befehle: Kommando [] Tanz [] Komplexität eine Stufe senken [] wiederholen [] Web-Auge sechs Hidden Patriarch [] Sende/empfange [] sende visuell, audio, kein Geruch, keine Textur, Stunner aus. »Chmeee, Louis …«
    Die beiden zuckten zusammen und sprangen auf. Sie starrten sich an.
    »Habe ich euch unterbrochen? Ich würde euch gerne ein paar Aufnahmen zeigen …«
    Einen Augenblick lang beobachteten sie schweigend den Tanz.
    Der Hinterste konnte nur ahnen, wie lächerlich er für den Kzin und den Menschen aussehen mußte. Ein Grinsen breitete sich über ihre Gesichter aus. Bei Louis bedeutete es Frohsinn, bei Chmeee Wut. »Du hast spioniert!« fauchte Chmeee. »Wie?«
    »Sieh nach oben, aber zerstöre es nicht, Chmeee! Oben an dem Mast mit der Radioantenne, in Reichweite deiner Krallen …«
    Die Gesichter der beiden Fremden wurden riesig groß. Louis sagte: »Wie ein bronzefarbenes Spinnennetz mit einer schwarzen Spinne in der Mitte. Ein fraktales Gebilde, kaum zu erkennen … man sieht nicht, wo es anfängt und wo es aufhört. Ich dachte die ganze Zeit über, irgendein Ringweltinsekt wäre dafür verantwortlich …«
    »Es ist eine Kamera mit Mikrofon, Teleskop, Projektor und noch einigen anderen Werkzeugen«, verriet der Hinterste. »Sie ist aufgesprüht. Ich habe viele davon an den verschiedensten Stellen hinterlassen, nicht nur an Bord eures Schiffes. Louis, kannst du deine Gäste zusammenrufen?« Zisch/pfeif: Kommando [] lokalisiere Städtebauer. »Ich muß dir etwas zeigen, Louis. Die anderen sollten es ebenfalls sehen.«
    »Was machst du da? Es erinnert mich an Taekwondo«, entgegnete Louis.
    Kommando [] suche Taekwondo.
    Die Information erschien. Ein Kampfstil. Lächerlich. Seine Spezies kämpfte niemals.
    Der Hinterste sagte: »Ich will meinen Muskeltonus nicht verlieren. Das Unerwartete kommt stets zu den ungelegensten Zeiten.« Ein zweites Fenster öffnete sich unter den Tanzenden. Die Städtebauer bereiteten eine Mahlzeit in der riesigen Küche vor. »Das müßt ihr sehen …«
    Chmeees Klauen wischten nach den Augen des Puppenspielers. Fenster Nummer sechs blinkte und erlosch.
     
    Tritt. Schlängle dich am Führer dieses Augenblicks vorbei. Steh still. Tritt einen Millimeter zur Seite, steh still. Geduld.
    Sie mochten ihm vielleicht aus dem Weg gehen. Seit zehn Stunden gingen sie ihm nun aus dem Weg, und davor bereits seit einem halben archaischen Jahr. Aber sie mußten schließlich essen.
    Der hölzerne Tisch war gewaltig; so groß wie eine Kzinti-Bankettafel. Ein Jahr zuvor hatte der Hinterste die Verstärkung der Geruchsübertragung des Web-Auges hinunterregeln müssen, wegen des Gestanks von altem Blut, der von der Tafel aufgestiegen war. Der Geruch war jetzt schwächer.
    Die Kzinti-Teppiche und grob gemeißelten Fresken waren entfernt worden. Sie waren zu blutrünstig gewesen für den Geschmack der Hominiden. Einige der Teppiche schmückten seitdem in Chmeees Kabine die Wände.
    Der Duft von gegrilltem Fisch hing schwer in der Luft. Kawaresksenjajok und Harkabeeparolyn hantierten in der improvisierten Küche.
    Ihre junge Tochter schien sich an dem einen Ende der Tafel zu amüsieren. Am anderen Ende wartete die rohe Hälfte eines großen Fisches darauf, von dem Kzin verspeist zu werden.
    Chmeee musterte den Fisch. »Das Glück war euch hold«, sagte er anerkennend. Seine Augen suchten die Decke und die Wände ab. Er fand, wonach er

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