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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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schwieg.
    »Soll das vielleicht deine Sühne für eine Billion Tote sein?«
    An einem anderen Abend hätte Louis Wu die Unterhaltung vielleicht beendet. Er sagte: »Sühne für uns beide. Ich sterbe an Altersschwäche. Der Hinterste verliert seine Handlanger … und damit zugleich die Kontrolle über seine Umgebung.«
    »Und wenn sie doch noch leben?«
    »Ja, wenn sie noch leben. Der Hinterste hat die Programmierung durchgeführt. Ich konnte nicht in die entsprechende Sektion des Reparaturzentrums vordringen. Ich war mit dem Lebensbaum infiziert. Ich ermöglichte dem Hintersten, einen Plasmastrahl von der Sonne über fünf Prozent der Ringweltfläche zu lenken. Hätte er es nicht getan, könnte ich … leben. Und dann hätte der Hinterste mich wieder unter Kontrolle. Und das ist wichtig; falls ich der Grund bin, dann hat er keine Macht über dich.«
    »Genau.«
    »Also zeigt er Louis Wu eine alte Aufzeichnung und tut so, als sei es eine Live-Übertragung …«
    Der Wind wurde stärker, und Böen erstickten die Stimmen.
    Chmeee: »Was, wenn … zahlen…«
    »… Hinterste muß … beachten …«
    »… Gehirn altert schneller als der Rest deines Körpers!« Der Kzin verlor anscheinend die Geduld. Er ließ sich auf alle viere nieder und tappte unter Deck davon. Es spielte keine Rolle. Sie waren außer Reichweite.
    Der Hinterste kreischte wie die größte Espressomaschine der Welt kurz vor der Explosion.
    In seinen Schrei mischten sich Obertöne und Nuancen, die kein menschliches und kein Kzintiohr zu hören imstande waren, zusammen mit Harmonien, die eine beträchtliche Informationsdichte enthielten. Abstammungslinien zweier Spezies, die kaum der Steppe entwachsen oder von den Bäumen herab waren. Pläne für Ausrüstung, mit der man eine Sonne zum Ausbruch bringen und den Ausbruch in einen Laserstrahl verwandeln konnte: eine Laserkanone von den Ausmaßen der Ringwelt. Spezifikationen für Computerbauteile, die bis auf Quantenebene miniaturisiert und wie eine Farbschicht über die Kabine des Hintersten versprüht waren. Unverwüstliche Programme mit kaum vorstellbaren Fähigkeiten.
    Ihr verrückten Ausgestoßenen von halbzoilden, halbintelligenten Rassen! Euer erbärmlicher Protektor, die vom Glück gezeugte Teela Brown, besaß weder die Geistesgegenwart noch das Verständnis, aber ihr habt nicht einmal genügend Vernunft, um mir zuzuhören! Ich habe sie alle gerettet! Ich, mit der Software aus meinem Schiff!
    Ein einziger Schrei, und der Hinterste war wieder ruhig. Er hatte keinen Schritt verpaßt. Rückschritt, verbeugen, während der Führer des Augenblicks die Bräute zum Quadret einlädt; die Gelegenheit, einen Schluck Wasser zu trinken. Er hatte ihn dringend nötig. Er senkte einen seiner beiden Köpfe, um zu trinken, während er mit dem erhobenen anderen weiter den Tanz beobachtete: manchmal gab es überraschende Variationen.
    Wurde Louis Wu tatsächlich senil? So schnell? Sicher, Louis Wu war über zweihundert Jahre alt. Boosterspice hatte einige Menschen länger als ein halbes Jahrtausend bei voller geistiger und körperlicher Gesundheit leben lassen, manche sogar noch länger. Doch ohne seine medizinische Ausrüstung würde Louis Wu rasch altern.
    Und Chmeee würde verschwunden sein.
    Egal. Der Hinterste befand sich am sichersten aller nur denkbaren Orte. Sein Schiff war in der Nähe des Reparaturzentrums der Ringwelt unter Kubikmeilen von erkaltetem Magma begraben. Nichts, das drängte. Er konnte warten. Schließlich gab es ja auch noch die Städtebauerbibliothekare. Irgendetwas würde sich ändern … und wenn nicht, dann hatte der Hinterste immer noch den Tanz.

 
     
     
TEIL EINS:
     
DAS SCHATTENNEST

 
KAPITEL EINS
KRIEG DER DÜFTE
     
     
    A. D. 2892
     
    Wolken bedeckten den Himmel wie eine graue Steinplatte. Das gelbe Gras sah welk aus – zu viel Regen und zu wenig Sonne. Kein Zweifel, die Sonne stand genau im Zenit, und der Bogen war noch immer an seinem Platz, doch Valavirgilin hatte beides seit zwanzig Tagen nicht mehr gesehen.
    Die Schoner rollten durch einen nicht enden wollenden Nieselregen auf mannshohen Rädern durch die Prärie. Das Gras wuchs hoch.
    Vala und Kay saßen auf der Steuerbank; Barok hatte über ihnen die Rolle des Kanoniers auf sich genommen. Baroks junge Tochter war unter einem Sonnendach eingeschlafen.
    Jeden Tag, jede Stunde war es nun soweit …
    Sabarokaresh deutete in die Ferne. »Ist es das, wonach du gesucht hast?«
    Valavirgilin erhob sich von ihrer Bank. Sie sah

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