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Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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vielversprechendste Region des Weltraums erreicht. Phssthpoks Augenblick der Erfüllung stand unmittelbar bevor. Die, denen zu helfen er gekommen war (falls sie überhaupt existierten, falls sie im Verlauf dieser langen Zeit nicht ausgestorben waren; falls ihre Welt diesen Stern und nicht einen der weniger wahrscheinlichen umkreiste), würden ihn nicht erwarten. Ihr Verstand würde sich kaum von dem eines Tiers unterscheiden. Vielleicht benutzten sie Feuer, vielleicht aber auch nicht – ganz sicher jedoch würden sie nicht über Teleskope verfügen. Und trotzdem würden sie ihn erwarten … in gewisser Hinsicht. Falls sie noch existierten, hatten sie die letzten zweieinhalb Millionen Jahre auf jemanden wie ihn gewartet.
    Er würde sie nicht enttäuschen.
    Er durfte sie nicht enttäuschen.
    Ein Protektor ohne Abkömmlinge ist ein Wesen ohne Daseinszweck. Eine derartige Abnormität muß sich einen neuen Lebenssinn suchen, und das schnell, oder sie stirbt.
    Die meisten sterben. In ihren Gehirnen oder Drüsen regt sich ein Reflex, und sie verspüren keinen Hunger mehr. Manchmal verfällt eines dieser Wesen auf den Gedanken, die gesamte Pak-Spezies als seine Nachkommenschaft zu adoptieren, aber dann muß es auch einen Weg finden, wie es seiner Spezies dienen kann. Phssthpok gehörte zu diesen wenigen Glücklichen. Zu scheitern wäre furchtbar.
     
    Nick Sohl befand sich auf dem Weg nach Hause.
    Ringsum war nur die Stille des Weltraums. Das Summen des Schiffsantriebs nahmen seine Ohren nicht mehr wahr. Ein zwei Wochen alter, dichtgelockter Flaum bedeckte seine Wangen und den rasierten Schädel rechts und links von seinem Belterkamm. Wenn er genau darauf achtete, konnte er sich selbst riechen. Er war zu den Saturnringen geflogen, um zu schürfen, in einem Einmannschiff und mit einer Schaufel in der Hand (die Magnete, die eingesetzt wurden, um Monopole aus Asteroideneisen zu extrahieren, sahen gewöhnlichen Schaufeln verblüffend ähnlich). Er wäre noch länger geblieben, aber er gefiel sich in der Vorstellung, daß die Belterzivilisation nicht mehr als drei Wochen ohne ihn überleben konnte.
    Noch ein Jahrhundert zuvor waren magnetische Monopole reine Theorie gewesen, und noch dazu eine sehr widersprüchliche. Die Magnettheorie besagte, daß ein Nordpol nicht getrennt von einem Südpol existieren konnte und umgekehrt, obwohl schon die Quantentheorie implizierte, daß sie voneinander unabhängig waren.
    Die ersten permanenten menschlichen Siedlungen auf den größten Belt-Asteroiden hatten in voller Blüte gestanden, als ein Forscherteam die ersten Monopole entdeckt hatte, verstreut im Nickeleisenkern eines Asteroiden. Heutzutage waren sie keine Theorie mehr, sondern ein florierender Zweig der Beltindustrie. Ein magnetisches Feld, das durch Monopole zustande kommt, reagiert in umgekehrt linearem Verhältnis zur Entfernung, anstatt in umgekehrt quadratischem. Praktisch bedeutet das, daß ein monopolbasierter Motor oder Instrument eine viel größere Reichweite besitzt. Monopole waren wertvoll, wo Gewicht eine Rolle spielte, und im Belt spielte Gewicht stets eine Rolle. Doch war der Abbau von Monopolen noch immer ein Ein-Mann-Unternehmen.
    Nick hatte nicht viel Glück gehabt. Die Saturnringe waren ohnehin keine gute Gegend zum Schürfen von Monopolen: zu viel Eis, zu wenig Metall. Die elektromagnetische Blase, die seinen Frachtbehälter umgab, enthielt wahrscheinlich kaum mehr als zwei volle Schaufeln magnetischer Nordpole. Nicht viel Ausbeute für ein paar Wochen Knochenarbeit – und auf Ceres nichtsdestotrotz einiges an Geld wert.
    Nick wäre auch mit gar nichts zufrieden gewesen. Schürfen war für den Ersten Sprecher der Autonomen Belt-Region eine Ausrede, um seinem überfüllten Büro tief im Felsgestein von Ceres zu entfliehen, den ewigen Streitereien zwischen Vereinten Nationen und Asteroidenbelt, seiner Frau und den Kindern, Freunden und Bekannten, Feinden und Fremden. Und im nächsten Jahr, nach Wochen voller hektischer Arbeit, um wieder auf den neusten Stand der Dinge zu kommen, nach weiteren zehn Monaten, in denen er sich nach Kräften bemühte, die Politik des Sonnensystems zu manipulieren, würde er wieder hierher zurückkehren.
    Nick beschleunigte für den Trip nach Ceres. Hinter ihm leuchtete der Saturn wie ein fantastischer Talmi, als Nick plötzlich bemerkte, wie der Schürfmagnet langsam von der Frachtbox wegschwang. Irgendwo zu seiner Linken befand sich ein neues, gewaltiges Vorkommen an Monopolen.
    Ein

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