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Ringwelt

Titel: Ringwelt
Autoren: Andreas Blome
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dem
Eingangsschott stand. Er sollte einen RAM-Speicher auswechseln, der
fehlerhaft funktionierte. In den letzten Stunden hatte dieser Speicher
immer wieder Signale von sich gegeben, die nichts mit seiner
eigentlichen Funktion zu tun hatten. Der Hauptcomputer hatte es bemerkt
und eine Reparaturmeldung gemacht. Während er Arbeitete bemerkte er die
Anwesenheit des Schattens nicht. Auch dessen Überlegungen kannte er
nicht.
    Der Schatten sah immer wieder auf seine Uhr. Die Zeit verrann
unerbittlich. Rolf war immer noch am Computer beschäftigt. Sollte er
innerhalb der nächsten zehn Minuten nicht fertig werden, würde er ihn
töten müssen. Sein Auftrag musste erfüllt werden. Zufiel hing davon
ab.
    Der Zeitraum war fast abgelaufen als Rolf seine Arbeit abschloss. Er
testete eben noch den Computer durch und schaltete ihn dann ab. Seine
Reparatur war erfolgreich. Bevor er den Raum verließ sah er kurz über
die drei länglichen Nachrichtensonden hinüber. Sie stellten die
einzige Verbindung zur Erde her.
    Als Rolf den Raum verlassen hatte, tauchte der Schatten aus der
Dunkelheit wieder auf und wandte sich der dritten Nachrichtensonde zu.
Seine Waffe hatte er bereits wieder weggesteckt. Auch diese Manipulation
wurde in wenigen Minuten vollbracht. Der Schatten sah erneut auf seine
Uhr. Er lag noch im Zeitrahmen.
    Er beseitigte alle Spuren die er eventuell hinterlassen hatte und
verließ den Raum wieder. Zurück blieben die drei manipulierten
Nachrichtensonden. Sie waren immer noch voll funktionsfähig. Sie
würden eine Nachricht speichern, Geschwindigkeit aufnehmen und in den
Hyperraum springen. Aber sie würden nicht wieder aus ihm herauskommen.
Für alle Ewigkeiten würden sie durch den Hyperraum rasen und mit ihnen
die Nachrichten.
    Damit war die SITAE von der Nachrichtenverbindung mit der Erde
abgeschnitten, was sie aber nie erfahren würde. Es sei denn, sie würde
selbst zur Erde zurückkehren. Das würde der Schatten aber gemäß
seinem Auftrag verhindern.
    *
    "Technik an Aufklärer Nummer Eins. Alle Systeme sind klar zum Abschuss.
Technik ende."
    Die Techniker im Hangar lösten die letzten Anschlüsse vom
Aufklärer und verschwanden in der Leitstelle. Diese Leitstelle lag
unterhalb der eigentlichen Hangarebene. Erreicht werden konnte sie durch
Drei Schottöffnungen im Boden des Hangars. Der Aufklärer lag noch in
seiner Startschiene und wartete auf das Öffnen des Hangartores.
    Er hatte die Form einer flachen Linse mit einer Länge von Acht
Metern. Die Breite betrug Fünf Meter und die Höhe Drei Meter. Höhen-
und Seitenleitwerk zeigten an, das diese Aufklärer auch für einen
Atmosphärenflug gedacht waren. Die Höchstbesatzung betrug drei
Personen.
    Vom Leitstand aus wurden die Schaltungen für das Abpumpen des
Sauerstoffs aus dem Hangar betätigt. Nach und nach verschwanden die
letzten Spuren des kostbaren Luftgemisches in den Tanks innerhalb der
SITAE. Der Hangar wurde Luftleer, dann erst wurde das große Hangartor
geöffnet. Die schwarze Unendlichkeit wartete auf den Aufklärer.
    "Technik an Aufklärer Nummer Eins. Hangar abschussbereit.
Ende."
    "Aufklärer Nummer Eins an Technik. Startklar. Ihr könnt uns
rausjagen. Ende."
    "Technik an Aufklärer Nummer Eins. Start in t minus Acht
Sekunden."
    Innerhalb des Aufklärers wandte sich Mark Mastroni an seine
Besatzung.
    "Sibill?"
    "Funkgeräte klar."
    "Joy?"
    "Systeme Klar. Start in Drei Sekunden. Zwei. Eins. Jetzt."
    Schnurrend setzte sich die Magnetschiene unterhalb des Aufklärers in
Bewegung und erreichte innerhalb weniger Augenblicke ihre
Maximalgeschwindigkeit. Am Ende ihrer Bahn löste sich der Magnetkontakt
und der Aufklärer schwebte mit dem erhaltenen Geschwindigkeitsimpuls
und Richtung ins All hinaus. Hinter ihm wurde die SITAE sehr schnell
kleiner und war gleich darauf nicht mehr zu sehen.
    "Achtung ich nehme Kurs auf die Raumstation."
    Sibill wandte sich ihren Funkgeräten zu.
    "Aufklärer Nummer Eins an
SITAE."
    "SITAE hört."
    Selbst Joy, der auf dem Pilotensitz vor Sibill und Mark saß, konnte
den Comodore klar und deutlich verstehen. Sibill hatte auf
Innenlautsprecher geschaltet.
    "Aufklärer nimmt Kurs auf die Raumstation. Melden uns bei
erreichen der Raumstation wieder. Aufklärer ende."
    "Verstanden. Ende."
    Joy richtete den Aufklärer nach den Radardaten seines Ortungssystems
auf einen Punkt der Bahnlinie der fremden Raumstation aus, den sie erst
in einigen Minuten erreichen würden. Die Entfernung bis zu ihrem Roundevouz
betrug etwas mehr als
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