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Riskante Nächte

Riskante Nächte

Titel: Riskante Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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»Gehe ich recht in der Annahme, dass Ihre nächtliche Karriere erklärt, weshalb sich die Stalbridges in jüngsten Jahren eines wachsenden Wohlstands erfreuen? Lady Ashton erzählte mir, dass bis vor vier Jahren, bevor Sie nach England zurückkehrten, das Gerücht ging, Ihre Familie stünde am Rande des Bankrotts.«
    »Sie denken, ich hätte die Finanzen meiner Familie gerettet, indem ich eine Laufbahn als Juwelendieb eingeschlagen habe?«
    »Sie müssen zugeben, dass es eine begründete Hypothese ist.«
    »Basierend auf der Tatsache, dass ich Sie im Lauf der vergangenen Woche mehrmals zum Tanz aufgefordert habe? Nein, Mrs. Bryce, ich gestehe nicht zu, dass das eine begründete Hypothese ist. Ihre Beweise sind viel zu schwach.«
    »Oh, da ist natürlich ein bisschen mehr als nur das Tanzen, Sir«, erwiderte sie kühl.
    Er rührte sich nicht. »Und das wäre?«
    »Ich habe letztens beobachtet, wie Sie sich aus Lady Hammonds Ballsaal gestohlen haben. Ich nahm an, Sie hätten ein Stelldichein im Garten, doch Sie sind stattdessen nach oben geschlichen.«
    »Gütiger Gott, Sie sind mir gefolgt?«
    »Nur bis zum Fuß der Treppe«, versicherte sie ihm. »Ich fand, dass ich unter den Umständen das Recht hätte zu erfahren, was Sie im Schilde führten.«
    »Unter den Umständen? Zum Teufel, Mrs. Bryce, ich habe doch nur ein paar Male mit Ihnen getanzt, mehr nicht!«
    »Ja, und ich wusste, dass es dafür einen Grund geben musste«, entgegnete sie. »Wie Sie selbst bereits sagten, gibt es nur eine begrenzte Anzahl Gründe, weshalb jemand während eines Balls die Dienstbotentreppe hinaufschleichen sollte. Bislang war ich davon ausgegangen, dass es Ihre Angewohnheit sei, sich in dieser Weise mit Ihren Liebschaften zu treffen, doch heute Abend habe ich erkannt, dass Sie aller Wahrscheinlichkeit nach ein Dieb sind.«
    »Sie verschlagen mir den Atem, Mrs. Bryce.«
    Sie bezweifelte, dass dies als Kompliment gemeint war. So viel zu dem Versuch, die Wahrheit aus ihm herauszukitzeln. Er hatte offenbar nicht die Absicht, zu gestehen, dass er ein Einbrecher war. Nun gut. Sie würde ihm auch keines ihrer Geheimnisse anvertrauen, trotz der beachtlichen Wirkung, die seine Gegenwart auf ihren Herzschlag hatte.
    »In Anbetracht Ihres Berufs, Mr. Stalbridge, sind Sie wohl kaum in der Position, mich bezüglich meiner Handlungen auszufragen, ganz zu schweigen davon, diese zu kritisieren.«
    »Mrs. Bryce, diese Unterhaltung ist ohne jeden Zweifel die faszinierendste, die ich seit Jahren geführt habe. Ich werde jedoch ganz unverblümt sprechen. Ich weiß nicht, was Sie heute Abend vorhatten, aber ich muss Ihnen sagen, dass Sie ein großes Risiko eingegangen sind, als Sie sich in Elwin Hastings’ Schlafzimmer geschlichen haben. Sie machen sich offensichtlich keine Vorstellung von der Gefahr, in die Sie sich begeben haben.«
    Die grimmige Gewissheit seiner Worte ließ sie stocken.
    »Die einzige ernstliche Gefahr, in der ich mich befand, bestand darin, möglicherweise einen etwas peinlichen Moment überstehen zu müssen«, sagte sie.
    »Wenn Sie das glauben, dann muss ich Ihnen leider sagen, dass Sie Hastings beileibe nicht so gut kennen, wie Sie denken.«
    »Ich gestehe Ihnen durchaus zu, dass Sie bedeutend mehr über ihn wissen.« Sie hielt kurz inne, dann schenkte sie ihm ein aufmunterndes Lächeln. »Vielleicht wären Sie so freundlich, mich aufzuklären?«
    Seine Züge wurden hart. »Geben Sie gut acht, Mrs. Bryce. Wenn Hastings Grund zu der Annahme hätte, Sie stellen möglicherweise eine Bedrohung für ihn dar, könnten Sie sich in sehr großer Gefahr befinden.«
    Ihr Lächeln erlosch. »Sie wollen doch wohl nicht andeuten, dass er so weit gehen würde, mich zu ermorden, nur weil ich aus Versehen die Tür seines Schlafzimmers geöffnet habe?«
    »Doch, Mrs. Bryce, genau das will ich sagen.«
    Ihr stockte hörbar der Atem. »Das ist doch lächerlich, Sir. Er ist sicher kein netter Mensch, aber er ist ein Gentleman. Ich bezweifle sehr, dass er sich herabließe, eine Lady zu ermorden, die ihm nichts getan hat.«
    Anthony setzte sich abrupt auf, sodass sie erschrocken zusammenfuhr. Er ergriff ihre Handgelenke und beugte sich dicht zu ihr.
    »Hören Sie mir gut zu, Mrs. Bryce. Wenn ich mit meinen Vermutungen über Elwin Hastings recht habe, dann hat er bereits zwei Morde begangen.«
    Entsetzen ließ sie erschaudern. »Gütiger Himmel, Sir. Sind Sie da sicher?«
    »Ich habe noch keine Beweise, aber ja, ich bin sicher.«
    »Ich schätze,

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