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Riskante Nächte

Riskante Nächte

Titel: Riskante Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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vor.«
    »Ausgezeichnet.« Sie schenkte ihm ein weiteres strahlendes Lächeln. »Ich werde in der Kutsche auf Sie warten.«
    »Nein, das werden Sie nicht. Ich werde Sie zuerst nach Hause bringen. Wir werden uns morgen über die Früchte meiner Bemühungen unterhalten.«
    »Sie scheinen hier einen entscheidenden Punkt zu übersehen, Sir. Ich bezahle Sie für den Einbruch heute Nacht. Als Ihre Dienstherrin muss ich darauf bestehen, in der Nähe zu bleiben, bis das Vorhaben durchgeführt ist.«
    »Mit anderen Worten, Sie vertrauen mir nur bedingt.«
    »Sie müssen mir verzeihen, Sir. Nehmen Sie es nicht persönlich. Ich hatte nur noch nie Gelegenheit, einen Dieb zu engagieren. Ich würde es vorziehen, wenn wir das Arrangement so geschäftsmäßig wie möglich hielten.« Sie stockte kurz, als sich ihr noch ein anderer Gedanke aufdrängte. »Nebenbei bemerkt, wie viel verlangen Sie für derlei Arbeiten?«
    Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, und sein Blick wurde stechend. »Seien Sie versichert, dass ich mir diese Frage sehr eingehend überlegen werde, Mrs. Bryce.«

3
    Ein geschäftsmäßiges Arrangement. Wie in aller Welt war es dazu gekommen? Er stand im Begriff, Elwin Hastings’ Tresor zu knacken, während seine neue Komplizin – oder besser gesagt, Klientin – in einer nahegelegenen Gasse in einer Kutsche auf ihn wartete. Sein bereits ausgesprochen verwickeltes Leben hatte heute Abend an neuen Verstrickungen dazugewonnen.
    Zum zweiten Mal an jenem Abend studierte Anthony den schummrigen Flur vor Hastings’ Schlafzimmer. Der Leibwächter war verschwunden. Es gab keine Anzeichen, dass sich irgendjemand anders im Dunkeln verbarg, doch Anthony schaute vorsichtshalber in der Nische nach, in der er sich zuvor selbst versteckt hatte. Sie war leer.
    Die Rückkehr in das Herrenhaus war ein Kinderspiel gewesen. Anthony hatte den langen Mantel angezogen und die Melone aufgesetzt, die er zu diesem Zweck mitgebracht hatte. Louisa hatte ihn wie gebannt dabei beobachtet, eindeutig fasziniert von der Verwandlung.
    »Von ferne dürfte mich niemand wiedererkennen«, erklärte er.
    »Sie sehen in dem Hut und Mantel ziemlich bedrohlich aus, Sir. Es ist erstaunlich, wie sehr es Ihr Aussehen verändert. Ich schwöre, Sie könnten mühelos als ein Mitglied der Verbrecherwelt durchgehen.«
    »Meine Absicht war, wie ein ehrbarer Lieferant auszusehen.«
    »Oh. Tut mir leid.«
    Er war unbemerkt über die Gartenmauer geklettert, doch dann hatte er sich eilig hinter eine Hecke kauern müssen, als der zweite Leibwächter, Royce, seinen offenkundig routinemäßigen Rundgang durch den Garten machte.
    Mithilfe des Grundrisses, den er an jenem Nachmittag studiert hatte, und seiner eigenen Beobachtungen, die er zuvor im Haus gemacht hatte, fand er mühelos den Dienstboteneingang. Die Hintertreppe, die zu den oberen Stockwerken hinaufführte, war verlassen. Die gehetzte Dienerschaft hatte alle Hände voll zu tun, den Anforderungen in einem Haus voller Gäste nachzukommen.
    Nachdem Anthony sich vergewissert hatte, dass er allein im Flur war, öffnete er die Tür zu Hastings’ Schlafzimmer. Sobald er hindurchgeschlüpft war, blieb er einen Moment stehen, um ein Gefühl für den vom Mondschein erhellten Raum zu entwickeln. Er hatte Hastings über ein Jahr lang studiert. Er kannte seine Beute sehr gut.
    Er hob die Ecke des Teppichs an und fand den Tresor genau dort, wo er ihn vermutet hatte. Er musste kein Streichholz anreißen, um zu sehen, was er tat. Wenn man einen Apollo Patented Safe knacken wollte, dann tat man dies mit den Fingerspitzen, nicht mit den Augen.
    Es kostete ihn nur wenige Augenblicke, den Geldschrank zu öffnen. Der kleine Satz Tresorknackerwerkzeug, den er bei sich trug, war speziell für diese Aufgabe von einem der besten Schlosser in Birmingham angefertigt worden. Die Werkzeuge waren feiner und empfindlicher als das Skalpell eines Chirurgen.
    Das Innere des Apollo war so dunkel wie eine Höhle. Anthony griff hinein, entnahm alles, was sich darin befand, und breitete es in einem Flecken hellen Mondlichts auf dem Teppich aus. Da waren vier Samtbeutel von der Art, in der man Schmuck aufbewahrte, Geschäftsunterlagen, fünf ledergebundene Notizbücher und ein Umschlag, in dem sich drei Briefe befanden.
    Anthony blätterte kurz die Notizbücher durch. Vier waren Tagebücher, von denen keines von Hastings oder seiner Frau geschrieben war. Das fünfte enthielt Aufzeichnungen über Zahlungen von Personen, die nur mit

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