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Riskante Nächte

Riskante Nächte

Titel: Riskante Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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zu sprechen.« Sie zog ein Taschentuch hervor und begann hastig, einen unsichtbaren Fleck auf einem der Brillengläser wegzuputzen. »Ich fürchte, Ihre Familie hat leider einen gänzlich unzutreffenden Eindruck davon gewonnen, wie die Dinge zwischen uns stehen.«
    Er legte die Fingerspitzen gegeneinander. »Sie denken, dass ich Sie heiraten werde.«
    »Ja, ich weiß.« Sie setzte die Brille wieder auf und blickte ihn an. »Ich habe versucht, das Missverständnis auf der Rückfahrt vom Phoenix House aufzuklären, aber niemand hat auf mich gehört.«
    Er schmunzelte. »Sie werden mit der Zeit noch feststellen, dass die Mitglieder meiner Familie, wenn sie erst einmal eine fixe Idee haben, ausgesprochen stur sein können. Ich fürchte, das ist erblich.«
    Sie beugte sich vor. Ihr Unbehagen war unverkennbar. »Es ist mir wirklich sehr peinlich, Anthony. Ich finde es nicht recht, Ihre Familie im Glauben an eine so offenkundige Lüge zu lassen.«
    »Dann müssen wir die Lüge eben in die Wahrheit verwandeln.«
    »Wovon in aller Welt reden Sie?«
    Er stand schwungvoll auf, kam um den Schreibtisch herum und zog sie ein zweites Mal auf die Füße.
    »Anthony, bitte, Sie können das Problem nicht lösen, indem Sie mich küssen.«
    »Ich liebe dich, Louisa.«
    Ihr war, als hätte sich plötzlich der Boden unter ihren Füßen aufgetan. »Was?«
    »Ich liebe dich«, wiederholte er zärtlicher. »Ist das so schwer zu glauben?«
    Sie rang nach Luft. »Aber wir kennen uns erst kurze Zeit. Und es gibt da Dinge, die Sie nicht wissen und die Ihre Meinung von mir gewiss ändern würden.«
    »Das bezweifle ich sehr.« Er ergriff ihre Hände und küsste ihre Finger. »Ich werde dir alle Zeit geben, die du brauchst, um dich in mich zu verlieben. Im Gegenzug verlange ich nur, dass du mir versprichst, meinen Heiratsantrag sorgsam in Erwägung zu ziehen.«
    »Ich brauche keine Zeit«, rutschte es ihr heraus, bevor sie nachdenken konnte. »Ich liebe Sie bereits. Es ist nur diese Heirat, die außer Frage steht.«
    Er ließ ihre Hände los, nahm das Paket vom Schreibtisch und überreichte es ihr. Verunsichert und weil sie nicht wusste, was sie sonst tun sollte, löste sie mit zitternden Fingern die Schnur.
    »Ich weiß, wie sehr dir die Vorstellung einer verbotenen Liebschaft gefallen hat«, sagte er, während er ihr zuschaute, wie sie das Packpapier auseinanderschlug. »Ich gebe zu, ich kann nicht versprechen, dass eine Ehe ebenso aufregend sein wird, aber meiner Meinung nach wäre es eine bedeutend bequemere, sorgenfreiere Beziehung.«
    »Nein, wirklich, das wäre es nicht«, widersprach Louisa. Sie kämpfte mit den Tränen. »Ganz und gar nicht.«
    »Stell dir doch nur einmal vor, wie es wäre, jede Nacht ein warmes Bett zu teilen, statt sich mit Wintergärten und gestohlenen Momenten zu begnügen. Wir könnten jeden Morgen gemeinsam frühstücken, während wir deinen jüngsten brillanten Artikel im Flying Intelligencer studieren.«
    »Anthony, hören Sie auf. Sie wissen ja nicht, was Sie da sagen.« Das Paket war ausgepackt. Sie starrte wie benommen auf die ledergebundene Ausgabe von Miltons Das verlorene Paradies. »Oh, Anthony! «
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte er. »Ich habe es nicht aus Peppers Tresor gestohlen. Er war bereit, sich davon zu trennen. Es war nur eine Frage des richtigen Preises.«
    Sie berührte den fleckigen Kalbsledereinband mit den Fingerspitzen. Tränen brannten in ihren Augen. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
    »Sag, dass du mich heiraten wirst, mein Liebling. Ich verspreche dir, alle Schwierigkeiten, die du seitens meiner Familie befürchtest, werden sich in Wohlgefallen auflösen.«
    Ihr war, als würde ihr Herz zusammengepresst. Die Tränen brachen sich Bahn und rannen ihr die Wangen hinab. Sie riss sich die Brille von der Nase, langte nach einem Taschentuch und tupfte sich aufgewühlt die Augen. Sie hatte gewusst, dass dieser Moment kommen würde, gemahnte sie sich. Sie hatte nur gehofft, ihr bliebe mehr Zeit.
    »Das ist die Sache mit verbotenen Liebschaften.« Sie ließ das Taschentuch sinken und sah ihn tränenüberströmt an. »Sie können nicht glücklich enden.«
    »Jede Regel hat ihre Ausnahme.«
    »Dies ist keine jener Gelegenheiten, die es erlauben, die Regel zu brechen.«
    »Warum nicht?«
    »Es gibt in meiner Vergangenheit ein Geheimnis, das so furchtbar ist, dass Sie, wenn Sie es kennen würden, bis in den tiefsten Winkel Ihrer Seele entsetzt wären. Ich kann nicht erlauben, dass Sie mich in

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