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Riskante Nächte

Riskante Nächte

Titel: Riskante Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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ich muss mich auf Ihr Wort verlassen«, sagte sie bedächtig. »Sie verfügen zweifellos über bessere Verbindungen zur Verbrecherwelt als ich, und deshalb kennen Sie sich in derlei Dingen natürlich besser aus.«
    »Höre ich da einen Anflug von Neid?«
    »Nun, ich muss gestehen, gelegentlich wären mir fundierte Kenntnisse über die kriminelle Unterwelt ausgesprochen nützlich.«
    »Was genau ist Ihre Beschäftigung, Mrs. Bryce?«, fragte er eindringlich.
    Abermals lief es ihr kalt den Rücken hinunter. Sie war sich bewusst, wie fest seine kräftigen Finger ihre Handgelenke umschlossen. Er tat ihr nicht weh, doch es bestand kein Zweifel daran, dass Sie seine Gefangene war. Es kostete sie alle Willenskraft, ihre Stimme ruhig zu halten.
    »Keine Sorge, Sir, ich bin keine Konkurrenz für Sie«, versicherte sie ihm. »Ich habe kein Interesse an Hastings’ Juwelen.«
    »Was zum Henker haben Sie dann in seinem Zimmer zu finden gehofft?«
    Sie zögerte kurz, dann traf sie eine Entscheidung. Er wusste bereits, dass sie in dem Zimmer gewesen war, und er hatte sie nicht an den Leibwächter verraten. Es war eindeutig, dass er kein Freund von Elwin Hastings war, und obgleich er nach außen hin wie ein Gentleman wirkte, war und blieb er ein erklärter Dieb, eine Spezies, die nicht gerade für ihre Skrupel bekannt war. Außerdem blieb ihr keine große Wahl. Anthony war ein ungewöhnlicher Gentleman, so ganz anders als andere Männer. Vielleicht würde er ihr tatsächlich helfen, und wenn auch nur aus dem Grund, weil ihn die Herausforderung reizte.
    »Ich hatte gehofft, Beweise zu finden, dass Hastings Teilhaber eines gewissen Bordells ist«, gestand sie. »Ein Etablissement namens Phoenix House.«
    Sie hielt den Atem an.
    Ihre Worte schienen Anthony die Sprache zu verschlagen. Er musterte sie lange und eingehend. Er ließ ihre Handgelenke los, doch er blieb vorgebeugt sitzen; die Unterarme auf die Schenkel gestützt, die Finger locker verschränkt zwischen den Knien, betrachtete er Louisa, als wäre sie ein sonderbares Exemplar in einem außergewöhnlichen Zoo.
    »Sie suchen nach Beweisen, dass Hastings Geld in ein Bordell investiert hat?«, fragte er, so als wolle er sich vergewissern, sich nicht verhört zu haben.
    Sie umklammerte ihren Muff. »Ja.«
    »Dürfte ich fragen, warum?«
    »Nein, dürfen Sie nicht. Es geht Sie nicht das Geringste an, Sir.«
    Er nickte. »Nein, das tut es wohl wirklich nicht. Wie kamen Sie auf die Idee, die Beweise könnten sich in Hastings’ Schlafzimmer befinden?«
    »Ich hatte früher am Abend Gelegenheit, in die Bibliothek zu schlüpfen und seinen Schreibtisch zu durchsuchen. Die Schubladen waren nicht einmal abgeschlossen. Ich habe nichts Brauchbares gefunden. Das Schlafzimmer war der einzige andere Ort, der mir einfiel, an dem sich eine Suche lohnen könnte.«
    »Sie haben seinen Schreibtisch nach Unterlagen über seine Finanzen durchsucht.« Anthony war inzwischen jenseits jeder Verblüffung. Er schüttelte nur den Kopf. »Von all den törichten, leichtsinnigen, tollkühnen …«
    »Ich habe Sie nicht um Ihre Meinung gebeten, Sir«, sagte sie beleidigt. »Und außerdem war es nicht tollkühn. Es war niemand in der Nähe. Die Diener waren heute Abend alle beschäftigt.«
    »Es ist ein Wunder, dass Sie nicht von einem der Wächter ertappt wurden.«
    »Ja, nun, ich wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht von deren Existenz«, gestand sie kleinlaut.
    »Eine schwerwiegende Unwissenheit.«
    »In der Tat«, gab sie zu. Sie richtete sich trotzig auf. »Wie ich bereits sagte, das Schlafzimmer war der einzige andere Ort, der mir für eine Suche infrage zu kommen schien.«
    »Ich gehe davon aus, dass Sie die Beweise, nach denen Sie suchten, nicht gefunden haben.«
    »Leider nein.« Sie seufzte. »Ich habe alle Schubladen in der Kommode durchsucht, und ich habe sogar unter dem Bett nachgeschaut. Neben dem Fenster steht ein kleiner Sekretär. Die Schublade war unverschlossen, aber es befand sich nichts darin. Ich wusste nicht, wo ich sonst noch suchen sollte. Ein Tresor war nirgends zu entdecken.«
    »Weil der Tresor unter dem Fußboden verborgen ist.«
    Sie sah ihn erstaunt an. »Wissen Sie das genau?«
    »Ja. Es ist übrigens ein Apollo Patented Safe, der sicherste Geldschrank auf dem Markt.«
    »Ich bin tief beeindruckt, Sir. Sie müssen wirklich sehr gut in Ihrem Metier sein. Sie stellen offenkundig gründliche Erkundigungen an über Ihre, ähm, Zielobjekte. Es wäre mir niemals eingefallen, unter dem

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